9 Gedanken zu „Meinen die das ernst?“

  1. … ja, sehr ernst. Der Verbund-OPAC ist eben ein Verbund-Katalog (OPAC = Online Public Access Catalogue), abr da kann man ja nicht die Bestände der UB bestellen. Und wieso das Upgrade so lange dauert, würde ich auch gerne wissen. Hier in Basel hat es einmal ein ganzes Wochenende gedauert – aber zwei Wochen?

  2. Bei dem Software-Upgrade handelt es sich um den Wechsel von Aleph-Version 16 auf 18. Dabei werden vor allem folgende Arbeiten durchgeführt:

    # Daten-Backups (vor/während/nach dem Upgrade) (insgesamt 1 Tag)
    # Upgrades des Datenbanksystems auf Oracle 10 (1-2 Tage)
    # Aleph-Upgrade inklusive Tests (1-2 Tage)
    # Neuindexierung des Gesamtbestandes aufgrund der Erstellung einiger
    neuer, notwendiger Indices (3-4 Tage)

    Eine Zeitersparnis wäre nur im Bereich Indexierung gegeben. Allerdings
    müsste die Indexierung als Background-Prozess ablaufen, was bei einer
    Bibliothek unserer Grössenordnung keine optimale Lösung darstellt
    (erhöhter Festplattenplatzbedarf, Performanceeinbussen für die
    MitarbeiterInnen im Client und auch im Web-OPAC).

    Unserer Information nach hat die UB Basel den Versionswechsel in ca. 4 Tagen durchgeführt, allerdings mit Background-Indexierung.

    Mit herzlichen Grüssen aus Wien
    Andreas Brandtner (Stv. Leiter der UB Wien)

  3. Das ist natürlich sehr einleuchtend und für einen Historiker, der sich zwar für Informatik interessiert, aber nicht Informatiker ist, auch sehr beeindruckend. Ich hatte, als ich die Notiz gesehen habe, mir nur überlegt, was die armen Studierenden und Dozierenden in Wien machen, wenn sie zwei Wochen sozusagen von der Muttermilch abgeschnitten sind.

    Und ich habe mir überlegt, ob es nicht möglich gewesen wäre, die ganzen Daten auf ein zweites System zu laden, dort weiter im Netz zu belassen und dann abzugleichen. Aber vermutlich sind das ja unerfüllbare Wunschträume eines Nicht-Fachmanns.

    Viel Erfolg also beim Upgrade und herzliche Grüsse aus Basel!

    P.S.: Schön, dass unser Weblog auch in Wien gelesen wird ….

  4. Es wäre sicherlich möglich gewesen ein zweites System laufen zu lassen, aber wie sie mich schon in anderen Themen darauf hingewiesen haben, ist das vor allem eine Geld frage.
    Die Neuindexierung ist dabei wirklich der größte Knackpunkt und ich kann verstehen, dass man dabei keine Fehler machen will. Falls dabei Fehler in den Beständen entstehen, stelle ich es mir sehr schwierig vor die wieder zu beheben.

    Ich wüsste gar nicht, was ich ohne OPAC tun sollte. Besonders, weil die Leibniz Bibliothek Hannover kaum Bestand in der Bibliothek selbst hat und sich alles aus ihren Lagern liefern lässt. Da kann ich nicht im Regal wühlen und mich von einer Kategorie zur nächsten durchforschen.

    Falls ich noch Kritik üben darf: Es ist schön (sic!), dass wir hier jetzt die Umstände kennen, aber wie Herr Haber schon gesagt hat, (nicht nur) für Geisteswissenschaftler ist der OPAC die Grundlage für die tägliche Arbeit. Besonders in der vorlesungsfreien Zeit. Da wäre eine genauere Schilderung der Situation an Ort und Stelle doch wünschenswert. Das hilft vor allem durch Unwissenheit enstehendem Missmut vorzubeugen.

    Ansonsten: Viel Erfolg!

  5. Um nun aber die UB in Schutz zu nehmen, möchte ich zu Bedenken geben, dass es vielleicht sinnvoll ist, wenn die in der Regel nicht allzu üppigen Budgets (Etats, Haushalte wir diskutieren ja hier über drei Länder hinweg) der Bibliothek für Bücher und nicht für Rechenleistungen ausgegeben werden.

    In einem Punkt gebe ich aber Herrn Nordmeyer recht: Die Informationen auf der Startseite hätten schon ein wenig eloquenter ausfallen dürfen. Und, ja, warum nicht den Hintergrund der Aktion gleich auf der Startseite erläutern? Es lesen ja vermutlich nicht alle Benutzerinnen und Benutzer der UB Wien das Weblog von hist.net …

  6. Ich habe mich missverständlich ausgedrückt: Ich meinte natürlich nicht, dass die UB (oder irgendeine andere) die Menge an Geld ausgeben soll, um ein Ersatzsystem laufen zu lassen. Wenn das Geld in Bücher oder andere studien- und bibliotheksrelevante Dinge investiert wird, hat der Nutzer auf lange Sicht davon mehr.

  7. Da merkt man, welche Bedeutung diese Werkzeuge in unserem Berufsalltag haben, wenn solche Mitteilungen gleich unangenehm, ja lästig sind (trotz der Einsicht, dass es wohl nötig sei), wie jene notorischen Zettel, die bisweilen (aber zum Glück nur selten) an der Haustür verkünden: „Wegen dringender Leitungsarbeiten muss die Wasserversorgung zu Meyerstrasse 23-28 am 11. August von 0500 bis 0900 Uhr unterbrochen werden. Wir bitten um Ihr Verständnis, die Städtischen Wasserwerke“. Da verzichtet man grummelnd auf die Dusche und füllt am Vorabend noch Wasser in den Teekocher. Hier werden halt noch schnell ein paar Bücher bestellt und einige bibliographische Angaben gesammelt.

  8. Ja wir sind nächste Woche fünf Tage in Cloppenburg und arbeiten Quellen von einem Bauern durch, der Tagebuch schrieb. Da kam auch als erstes die Frage auf, wo wir Internet herkriegen, um eben Online noch zu recherchieren nebenbei.

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