Ergänzend zu meinem ersten Eintrag zu Karten hier noch ein Hinweis auf einen lesenswerten Artikel bei Telepolis darüber, wie Kartographien unsere Weltbilder beeinflussen. Besonders interessant sind die Hinweise auf die Karte der Tagesschau, die (ungewollt) abbildet, was wir schon lange wissen – das nämlich die Nachrichten aus anderen Teilen der Welt sehr spärlich auftauchen und sich zumeist um Kriege oder Katastrophen drehen. (Gilt übrigens auch für die Berichterstattung aus der Schweiz, die auch im Menü „Europa“ ausgewählt werden kann: Berichte über Gewitterschäden, gesperrte Autobahnen, herunterstürzende Felsen.) Desweitern weist der Autor Nils Zurawski noch auf Projekte zu Informationskarten hin, welche gemäss inhaltlichen Kriterien proportioniert sind (Worldmapper), oder auf „emotionale Karten“, die Einstellungen und persönliche Wahrnehmungen der Umgebung von Menschen abzubilden versuchen (Biomapping-Projekt).
Passend dazu die Meldung, wonach Greenpeace Frankreich in Google Maps nicht die Standorte von Feldern angeben darf, auf denen gentechnisch veränderter Mais angebaut wird, und der Hinweis auf ein Plug-In zu Google Earth, der in der Karibik eine Fantasie-Insel „Pirate Island“ als Promotion für den Film „Pirates of the Caribbean II“ einblendet. Karten können im Zeitalter von ICT für vielerlei Dinge verwendet werden.
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