Schon ganz zu Beginn dieses Blogs sprach ich von Verschwörungstheorien, die mit den Publikationsmöglichkeiten im Internet eine ideale Plattform bekommen haben. Neustes Beispiel, dass es sogar in die Mainstream-Medien geschafft hat (man werfe ein Blick auf Google News) ist der Amateur-Dokumentarfilm „Loose Change„, der hinter den Terror-Anschlägen auf die Twin Tower (auch bekannt als 9/11) nicht Al-Kaida sondern die US-Regierung vermutet und dies zu belegen versucht.
Nun ist diese Theorie nicht sonderlich neu: bereits kurz nach den Anschlägen gab es Gerüchte (auch im Internet, notabene, als Beispiel sie hier auf die Artikel-Serie WTC-Conspiracy verwiesen), welche aus den zahlreichen Ungereimtheiten rund um die Anschläge Komplott-Theorien strickten.
So vermag der Film durchaus mitzureissen, wenn es darum geht, noch einmal die unklaren Elemente darzustellen und darauf zu verweisen, dass die US-Regierung viele Informationen zurückhält. Beim Versuch, eine alternative Deutung zu begründen, wirkt der Film (bzw. seine Argumentation) etwas schmalbrüstig.
Natürlich gibt es zahlreiche Entgegnungen auf die Behauptungen der Filmemacher, drei junge und enthusiastische, aber ideologisch unverdächtige Amerikaner. Um einen Überblick zu erhalten, ist Wikipedia mit seiner schnellen Publikationsfrequenz und der Neutral Point of View-Policy sehr hilfreich. Im entsprechenden Artikel zu Loose Change werden die Hauptaussagen werden aufgeführt und die wichtigsten Gegenargumente, samt Links zu Befürwortern und Kritikern.
Der Film selber ist jetzt gar in einer zweiten „Auflage“ mit einigen Korrekturen auf dem Netz zu sehen, selbst eine Version mit deutschen Untertiteln gibt es (die Untertitel sind zum Glück besser übersetzt (nämlich tadellos) als die Website, auf der man den Film als „Stream“ anschauen kann). Die neuen digitalen Produktions- und Distributionsmöglichkeiten bieten diese Möglichkeiten, auch bei Filmen (nicht nur bei Artikeln), Updates nachzuliefern und darin Fehler zu korrigieren oder neue Erkenntnisse einfliessen zu lassen.