Eine interessante Tendenz beim Suchen ist die Tendenz, die Effekte von Wikipedia, Blogger-Community, Verzeichnisdiensten und Suchmaschinen zu kombinieren. So bietet der Dienst delicious ein sogenanntes „social bookmarking“: wer sich anmeldet, kann seine bookmarks statt auf dem eigenen rechner auf einem zentralen Server speichern und verwalten (das ist noch nicht neu, da gab es früher auch schon Ansätze in dieser Richtung, die sich nie richtig durchsetzen konnten) – und, wenn er/sie will (und dazu wird man aufgefordert) auch den anderen Nutzerinnen und Nutzern von delicious zugänglich machen. Das ergibt interessante Cluster von Bookmarks, die sich thematisch allerdings noch in bestimmten Bereichen ballen: Blogs und Internet stehen da im Zentrum. Aber ist schon interessant, zu sehen, welche Websites sich viele, sehr viele oder eben kaum jemand (aber doch immerhin jemand) hier zwischengelagert haben.
Die Entwickler von delicious denken natürlich gleich weiter und haben (mit einigem Medien-Getöse) einen „Community-Browser“ vorgestellt (bzw. dessen Entwicklung). Das Ding heisst Flock und kann direkt auf Blog-Server zugreifen, Bookmarks auf Delicious verwalten und Bilder auf flickr.com laden (auch so eine Mischung: hier allerdings zwischen Weblog und Fotogalerie) und ist ansonsten im Kern ein Firefox-Browser; also ein OpenSource-Projekt.
Eine etwas anspruchsvollere Art des Bookmark-Sharings verfolgt das Projekt „Piggy-Bank“: Hier werden die Webpages nicht nur mit Metadaten erfasst, sondern auch gleich inhaltlich so umgeformt (im Prinzip Inhalt von Layout getrennt), dass eine Verbindung mit anderen Webpages möglich ist: so können Adress-Daten von Restaurants (Webpage A) auf einer Stadtkarte (Webpage B) abgebildet werden. Hier sind auch weitere Kombinationen denkbar – sofern die Seiten in einer Struktur verfasst sind, mit der die Inhalte extrahiert und weiterverarbeite werden können.