Kompetenz – eine Frage der Erfahrung?

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Im Rahmen der VU Digitale Medien in den Geschichtswissenschaften an der Universität Wien (durchgeführt von den Kollegen Martin Gasteiner und Josef Köstlbaur) wurden Peter Haber und ich letzten Donnerstag eingeladen, kurz den Stand unserer Erkenntnisse zu präsentieren und uns den Fragen des interessierten Publikums zu stellen. An mich gelangten die Studierenden mit Fragen in Bezug auf einen Artikel, der jüngst im Sammelband «Am Anfang ist das Wort» erschienen ist. Viele der Fragen ((von Katharina Poller (Link), Hanno Rebhan (Link), Bernhard Kanduth (Link), Stefan Adametz (Link), Georg Rütgen (Link), Mark Zsoldos (Link, zum Artikel von Peter Haber), Mario Wolfgang Keller (Link), Igor Grintsevitsch (Link, zum Artikel von Peter Haber))) zielten darauf ab, wie sich historische Online-Kompetenz erwerben lasse. Meine Antwort darauf scheint in der heutigen schnelllebigen Zeit (und unter dem Druck von Bologna-Studienbedingungen) ziemlich unbefriedigend: nur durch Erfahrung.

Mit anderen Worten: Jede und jeder muss selber schauen, wie er oder sie kompetent wird. Die besagten Kompetenzen hängen zusammen mit «Wissen zweiter Ordnung», wie es Nina Degele ((Degele, Nina: „Neue Kompetenzen im Internet. Kommunikation abwehren, Informationen vermeiden“, in: Lehmann, Kai (Hg.), Die Google-Gesellschaft. Vom digitalen Wandel des Wissens, Bielefeld 2005, S. 63-74, hier S. 65.)) nennt; Wissen darüber, wie wir zu Wissen kommen können. Dabei handelt es sich nicht um anlesbares Wissen („Speicherwissen“), das man bei Bedarf schnell zusammengoogeln kann (oder bei Wikipedia unter „Kompeten“ schnell nachlesen kann), sondern eben um Erfahrungswissen, das man sich durch unzählige Versuche im Trial-Error-Verfahren angeeignet und reflektiert hat. Klingt irgendwie ziemlich altmodisch-anstrengend…

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