Aus der Welt der Wikis: Das Wiki-Prinzip: erst publizieren, dann kontrollieren

Mit der Diskussion um die Sicherheit vor Falschinformationen in Wikipedia, bzw. dem Problem, dass sich unzählige Leute auf der ganzen Welt wie selbstverständlich auf die Korrektheit dieser grossen Freiwilligenarbeit verlassen, geht gerne vergessen, dass die Wiki-Software eigentlich mit anderen Zielsetzungen entwickelt wurde, als zu einem wissenschaftlichem Referenzwerk zu werden. Wikiwiki ist hawaiianisch und bedeutet „schnell“. Die Entwickler der Wiki-Technologie wollten eine schnelle und einfache Art, wie Inhalte im Internet gemeinsam (eben: kollaborativ) erstellt, ergänzt und entwickelt werden sollten.

Dabei ging es bei Wikis um einen neuen Ansatz, Inhalte zu erstellen: Statt vorgängiger Kontrollen, die über Berechtigungen gesteuert wurden, sollte jeder Änderungen anbringen können, diese aber auch zu verantworten haben. Jimmy Wales, Gründer des Wikipedia-Projekts, fasste es wie folgt zusammen: „The basic thing I think makes it work is turning from a model of permissions to a model of accountability. It isn’t that you are allowed or not allowed to edit a certain thing; it’s when you do it, that change is recorded, and if it’s bad, people can see that.“

Wikipedia ist dabei ein Sonderfall. Aber einer, der sehr viel Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Der Netzanalytiker Clay Shirky beschreibt die Funktionsweise von Netzpublikationen, die von Gruppen erstellt werden, mit folgenden Worten zusammen, die meinem Titel Pate standen: “ The order of things in broadcast is ‚filter, then publish.‘ The order in communities is ‚publish, then filter.“ Dies unter dem Zwischentitel: „Participation matters more than quality“.

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