Schon eindrücklich, wenn Jeff Hall von der New York University auf seiner Multi-Touch-Wall zeigt, was alles mit dieser Implementation möglich ist, wie er fingerfertig mehrere Fenster mit seinen zwei Händen herumschiebt, vergrössert, „manipuliert“ (So gesehen an der TED-Konferenz). Sieht so unser Büro der Zukunft aus? Oder unser Seminar-Raum? Im Hinblick auf den Trend, den etwa auch das iPhone andeutet, werden wir in Zukunft sicherlich häufiger mit Touch-Screens in Berührung kommen.
Hinsichtlich der Bedeutung für den Alltag von Forschung nd Lehre der Geschichte gilt zu bedenken, dass die Haupttätigkeiten „Lesen“ (oder „Betrachten“) und „Schreiben“ von Multi-Touch-Anwendungen nicht sonderlich profitieren. Zum Eingeben grosser Mengen von Text beispielsweise eignet sich die klassische Tastatur weitaus besser. Was aber das Durchsuchen, Organisieren und Darstellen von Materialien (Bildern, Tönen, Texten) angeht, könnte die Multi-Touch-Umgebung neue Möglichkeiten erschliessen – insbesondere auch, wenn man (wie die Demonstration zeigt) zu mehreren an einem gemeinsamen Projekt arbeitet.
Interessant auch die Einschätzung von Han auf die Frage, wann wir (wie in Science-Fiction-Filmen gerne gezeigt) in 3D-Umgebungen arbeiten werden. Han ist skeptisch, da der menschliche Körper beim Manipulieren lieber einen Widerstand (wie eine Fläche) benutze und sich beim Hantieren „in der Luft“ unwohl fühle.