Facebook für die Wissenschaft?

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Während hierzulande mit einer fast schon bewundernswerten Entschleunigung über neue Tools für die Forschung nachgedacht wird, probieren die Kollegen auf der anderen Seite des Atlantiks einfach mal aus, was mit bestehenden Mitteln gemacht werden könnte. Ein mit 12 Millionen Dollar gefördertes Projekt soll zum Beispiel Facebook (auch) zu einem Wissenschaftsnetzwerk ausbauen.

Warum eigentlich nicht? Wissenschafterinnen und Wissenschafter sind schliesslich auch nur Menschen. Auch sie wollen ihre Kontakte pflegen, Fragen stellen, plaudern und Bildchen austauschen. Aber halt auch über ernsthafte Themen ihrer Arbeit sich unterhalten. Was eignet sich da besser als Facebook, wo sowieso schon fast alle dabei sind?

Was das für dedizierte wissenschaftliche Netzwerke bedeutet, scheint mir völlig unklar. Unklar ist mir auch, ob sich der Aufwand von 12 Millionen lohnt, um ein solches Experiment durchzuführen. Eins ist aber klar: die zaudernde Haltung der schweizerischen Wissenschaftspolitik mit ihren zahllosen Bedenkenträgern in Sachen Infrastrukturförderung hat den Forschungsstandort Schweiz bereits heute nachhaltig geschädigt. Die hyperdynamische Entwicklung des Netzes in den letzten Jahren ist mit den neu aufgebauten Wissenschaftsbürokratien schlicht nicht mehr kompatibel.

Das wunderbare Bild stammt übrigens von sjcockell und den Hinweis auf das Facebook-Projekt haben wir beim geschätzten Kollegen Cyberscientist gefunden.

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