Zeittaucher: Geschichtsblog des Monats Januar 2010

Ein neues Weblog ist in der deutschen Geschichtsblogosphäre aufgetaucht: der „Zeittaucher“ von Christian Jung. Zeittaucher ist ein aktives Weblog eines fleissigen Schreibers: Seit seinem Start Dezember 2009 hat Jung in seinem Weblog vermutlich mehr Einträge gepostet als die deutsche Geschichtsblogosphäre zusammen. Dabei pflegt er einen erfrischend journalistische Themenwahl und einen kolumnistischen Stil.

Entsprechend breit ist das Spektrum der behandelten Themen, über die sich eine Übersicht zu verschaffen wegen des Verzichts auf Kategorisierung gar nicht so einfach ist. Die Einträge reichen von Hinweisen zu Tagungen, Publikationen, Projekte, Dienstleistungen und Link-Sammlungen bis hin zu ausführlichen Tagungsberichten und thematischen Zusammenstellungen, aber auch persönlichen Eindrücken zum Tagesgeschehen.

Ein besonderes Gewicht liegt (zumindest in den ersten Wochen) auf Einträgen, die im engeren und weiteren Sinn die Geschichte der DDR, des Mauerfalls und der Wiedervereinigung betreffen. Dass sich Christian Jung in diesem zeithistorischen Themenbereich besonders kundig zeigt, erstaunt wenig angesichts seiner Dissertation über „autobiografische Berichte von hochrangigen Mitgliedern der SED nach 1989″.

Das Weblog ist übrigens Teil einer grösseren Plattform von wissenschaftlich orientierten Weblogs mit Namen „Scienceblogs„.

Eckdaten:
Titel: Zeittaucher
URL: http://www.scienceblogs.de/zeittaucher/
Feed: http://feeds.feedburner.com/ScienceBlogs/Zeittaucher
Autor/innen: Christian Jung
Region: D
Frequenz: täglich

2 Gedanken zu „Zeittaucher: Geschichtsblog des Monats Januar 2010“

  1. Nicht ganz zu Unrecht stellt KG die Frage, wie Kollega Hodel auf die seltsame Einschätzung kommt, Jung habe in den letzten Wochen «mehr Einträge gepostet als die deutsche Geschichtsblogosphäre zusammen». Selbst wenn man Archivalia nicht dazuzählen würde (was unsinnig wäre), würde diese Aussage nicht stimmen. Kollega Hodel: Her mit den Zahlen!

  2. Wo „Vermutung“ drauf steht, sind nie „Zahlen“ (=harte Fakten) drin. Dies verhält sich hier nicht anders. Die Formulierung war Ausdruck einer launischen Eingebung, mit ein wenig Polemik die bloggenden Historiker/innen aus dem Busch zu locken. Dass ausgerechnet Klaus Graf von Archivalia reagiert, ist nichts weniger als bezeichnend: Archivalia ist dermassen aktiv, dass man dieses Weblog im Hinblick auf die Geschichtsblogosphäre als „ausser Konkurrenz“ betrachten muss. Kein Thema, dass dort nicht schon behandelt, keine Debatte, die dort nicht bereits dokumentiert worden ist. Fast könnte man (um noch eine polemische Spitze drauf zu setzen) sagen: Die Geschichtsblogs können eigentlich ihren Betrieb einstellen – denn bei Archivalia wird ja schon alles abgehandelt.
    Nun aber: Wo sind die anderen empörten Geschichtsbloggenden, die auf ihre Produktivität hinweisen, wo?

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