Passend zum Start der ersten Facebook-Präsenz eines historischen Instituts im deutschsprachigen Raum hier der Hinweis auf einen (selbstverständlich anonymen) Versuch, die komplexe Handlung des Zweiten Weltkrieges in der Newsfeed-Darstellung von Facebook abzuhandeln. Und auch hier sei die Frage an die geschätzte Leserschaft gestellt: Geht das? Darf man das? Bringt das was (medienhistorisch, geschichtsdidaktisch, kulturwissenschaftlich)?
Nebst den parodistisch anmutenden Versuchen, mit facebook-typischen Ausdrücke die Ereignisse wiederzugeben, fällt vor allem auf, dass die Darstellung (wenn man das so bezeichnen will) sich ausschliesslich auf das Kriegsgeschehen beschränkt und beispielsweise den Holocaust komplett ausblendet. Soweit geht die Lust an der Parodie dann doch nicht.
via Kliosurft
Ähnliche Frage stellen sich ja auch bei den „virtuellen Mahnmalen“, die es auf Facebook gibt. Ob der Begriff gerechtfertigt ist, wäre eine interessante Frage. Von den Machern werden ihre Seite auf jeden Fall so verstanden. Die mir bekannten Beispiele stammen übrigens alle aus Polen und man könnte hinzufügen: Warum gerade Polen?
Wenn nicht alles täuscht, ist Kollega Hodel hier einem Hoax aufgesessen, oder?
Natürlich ist das ein „Hoax“… Oder kam das so rüber, als gäbe es wirklich einen Facebook-Account namens „Germany“…??? Hier wird nur das Facebook-*Modell* als Darstellungsvariante durchgespielt. War das nicht klar?
Bei den Seiten von Henio Zytormski, Sosna und Kostek Dwadziesciatrzy ist es kein „Hoax“, sondern der Versuch, die im Holocaust bzw. bei Warschauer Aufstand Getöteten „wieder zu beleben“ und über eine Facebook-Seite an sie zu erinnern:
http://geschichtsunterricht.wordpress.com/2010/03/12/virtuelle-mahnmale-in-sozialen-netzwerken/