Bloggen und Geschichte – oder: Warum dieser Blog?

Vor 14 Tagen nahm ich an einer Tagung in Paderborn mit dem Titel „Geschichte lehren an der Hochschule“ teil. Die Tagung drehte sich um Ansätze und Erfahrungen im Bereich der Hochschuldidaktik im Fach Geschichte. Etwas plakativ formuliert: Gibt es einen Unterricht an der Uni jenseits von Vorlesungen und Referatsseminaren? Es ist hier nicht der Ort, diese Tagung zusammenzufassen (dies geschieht an anderem Ort, der Hinweis darauf wird hingegen hier zu finden sein bei gegebener Zeit; hier schon einmal das Tagungsprogramm).
An dieser Tagung stellte ich ein Modell der „Historischen Online-Kompetenz“ vor (die Folien kann man sich gerne hier runterladen (PDF, 388K) – aber ob die ohne Erläuterung was hergeben…?). Zurecht mahnte mich die Runde an die Praxistauglichkeit der Vorschläge. Was, bitte sehr, soll den von diesen Ideen im alltäglichen Unterricht, etwa einem Einführungsproseminar, eingesetzt werden, und wie?
Und hier bin ich nun. Kann man einen Blog im Bereich Geschichtswissenschaften über eine längere Zeit gewinnbringend führen? Bietet das einen Beitrag zum „epistemischen Schreiben“, wie ich es im meinen Ausführungen als bislang kaum verwendete Nutzungsmöglichkeit der Neuen Medien in den Geschichtswissenschaften anführte? [Zum epistemischen Schreiben, dem „Schreiben, um zu verstehen“, eine passende Einführung (PDF, 32K), verfasst von Matthias Nückles et al. vom Institut für Psychologie an der Uni Freiburg. Sie umschreibt beispielsweise Sinn und Zweck von studentischen Lernprotokollen in Lehrveranstaltungen. Ich nehme mir allerdings die Freheit, mich nicht an die vorgegebenen Leitfragen für ein Lernprotokoll zu halten, das ist ja hier auch keine Lehrveranstaltung].
Oder kann ein Weblog (zumindest) als „lautes Denken“ dienen, auf das Andere Bezug nehmen können? Wenn die das überhaupt wollen. Falls nicht, stirbt dieser Weblog vermutlich einen „schnellen Tod“ – ausser ich finde Gefallen an Selbstgesprächen… Aber eben: ausprobieren muss man halt schon, was man propagiert. „Eat your own dog food“ sagen die Amis dazu. Übrigens eine Redewendung, die gar nichts mit Hundefutter zu tun hat, sondern in der e-Business-Euphorie der 1990er Jahre entstanden ist (wenn meine Quelle stimmt…). Nächstes Mal sage ich dann mehr über mögliche Inhalte dieses Weblogs.

Update: Wer soweit gelesen hat, und nach dem 24. Oktober 2006 hierher gefunden hat, sei auf die Ergänzungen zur Historischen Online-Kompetenz auf der entsprechenden hist.net-Seite (http://hist.net/hok) und auf den Eintrag „Was soll HOK? Ein Zwischenstand“ hingewiesen.

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