Darüber berichtet Dirk Franke auf Iberty, einen Bericht von Eric Goldman referierend.
Zusammenfassed hält Goldman (laut Franke) fest:
- Technische Schranken soweit erhöhen, dass Vandalen und Spammer praktisch keine Arbeitsbelastung mehr sind.
- Leute direkt bezahlen
- Möglichkeiten wie bei FOSS finden, bei denen Menschen in ihrer Arbeitszeit mit Wissen und Zustimmung der Arbeitgeber editieren.
- Wikipedia Akademikerfreundlich gestalten, was für den Anfang heißt, Artikel namentlich zu kennzeichnen und zuzuordnen.
- Oder in Zusammenarbeit mit Universitäten diese Akademiker zumindest dazu bringen, dass sie ihre Studenten Wikipedia-Artikel schreiben lassen.
Uns gefällt natürlich vor allem der dritte Punkt (wir würden allerdings «Akademikerfreundlich» trotzdem klein schreiben) und sind gespannt, ob die auch von uns schon lange geforderte Transparenz bei der Wikipedia-Gemeinde auf Gegenliebe stösst.
Moment. Das geht doch völlig an der Realität vorbei. Die produktive Dynamik entsteht doch dadurch, dass die akademischen Rituale gerade nicht in Kraft sind. Und: Die Autorinnen und Autoren der Wikipedia sind i.d.R. Akademiker. Nur teilen sie nicht den Karrierismus und den Dünkel des akademischen Establishments. Die arbeiten auch einfach mal so, ohne Blick auf die Publikationsliste. Es wird wirklich viel hinsichtlich der Belege und Qualitätskontrolle gemacht. Mehr ist in einem öffentlichen Wiki nicht drin. Es steht ja jedem frei, ein eigenes Projekt zu starten.
Der Hauptgrund dafür, dass nicht mehr so viele neue Leute bei der Wikipedia mitmachen, ist meines Erachtens einfach die Tatsache, dass sie schon so umfangreich geworden ist. Für die meisten Themen, nach denen gesucht wird, gibt es inzwischen zumindest leidliche Artikel. Ein Hauptanreiz, um „einzusteigen“, waren aber früher fehlende Artikel zu Themen, die einen interessieren – „was, dazu gibt’s in der Wikipedia noch nichts? Dem will ich abhelfen!“ Dieser Anreiz fällt nun zunehmend weg. Natürlich kann man immer noch zahllose Artikel über chinesische Dörfer oder kaum bekannte Käferarten schreiben, aber es sind nicht so viele Leute, die sich für Nischenthemen engagieren wollen. Die „grossen“ Themen sind abgedeckt. Gewisse Mängel in einem Artikel über Deutschland, das menschliche Gehirn oder Astrophysik sind ein viel geringerer Mitmachanreiz als das komplette Fehlen der entsprechenden Artikel. Insofern scheint es mir bis zu einem gewissen Grad einfach natürlich und unvermeidlich, dass der Zustrom neuer Mitarbeiter geringer wird.