Tagwerke: Geschichtsblog des Monats Mai 2007

Kollege Haber hat ihn bereits vor einigen Wochen hier vorgestellt und einige mögen mäkeln, das sei ja gar kein „Geschichtsblog“ – aber bitte: Tagwerke ist ein Weblog des Frankfurter Museums für Kommunikation, das in Zusammenarbeit mit dem Giessener Sonderforschungsbereich „Erinnerungskulturen“ eine Ausstellung im Frühling 2008 plant, dies sich für die

spezifische Form selbstbezogener Kommunikation als einer alltäglichen Kulturpraxis

interessiert. Auch wenn der Titel „Vom Tagebuch zum Weblog“ von den Organisator/innen nicht chronologisch verstanden wird (und damit suggerieren könnte, das Weblog hätte das Tagebuch „abgelöst“), sind doch historische Bezüge und Perspektiven von Bedeutung.

„Tagwerke“ schildert zum einen (selbst eine Art Tagebuch) Eindrücke von den Vorbereitungsarbeiten zur Ausstellung: Wo sind Tagebücher zu finden, wer kennt sich mit dem „Kulturgut“ Tagebuch aus, welche Aufgaben stellen sich bei der Organisation der Ausstellung. Zum anderen sammeln die Autor/innen (vor allem Christine Nowak) Berichte aus den Medien zum Thema Tagebuch und zum Thema Weblog und befassen sich dabei auch mit der Frage, was Weblogs sind und welche Bedeutung ihnen in der heutigen Zeit zukommt. Denn, so die Feststellung von Tagwerke, Weblogs können als Tagebücher genutzt werden, aber ein Weblog ist nicht einfach ein Synonym für das Tagebuch des 21. Jahrhunderts.

Tagewerke mag auch ästethisch überzeugen, was vielleicht von einer Institution nicht anders zu erwarten ist, deren Bau mehrfach für die eindrucksvolle Architektur ausgezeichneten worden ist.

Alles in allem ein interessanter und erfreuliche Fund in der Welt der Weblogs, der, so möchte man hoffen, die Ausstellungseröffnung im nächsten Frühling überstehen möge.

Eckdaten
Titel: Tagwerke: vom Tagebuch zum Weblog
URL: http://tagwerke.twoday.net/
Autor: Diverse (Christine Nowak)
Region: D
Frequenz: wöchentlich

5 Gedanken zu „Tagwerke: Geschichtsblog des Monats Mai 2007“

  1. … ach ich weiss nicht. Es würde wohl reichen, den letzten Satz im Post zu lesen, damit dürfte wohl die Gefahr der digitalen Demenz ausreichend gebannt sein… oder etwa nicht?… Aber stimmt schon, doppelt genäht hält besser (auch bei Blog-Einträgen). 😉

  2. Also gut, im Jorunalismus, dessen Handwerk wir beide – in der Theorie oder in der Praxis – gelernt haben, gibt es immer noch die alte Regel mit den fünf „W“ (wer, was, wann, wo, warum) mit dem man seinen Text bitteschön beginnen soll. Wenn wir hier im Weblog andere Weblogs vorstellen, die wir schon einmal vorgestellt haben, dann sollte das, IMHO, schon eher eingangs klargestellt werden – aus dem einfachen Grund, dass niemand unserer geschätzten Leseerschaft denkt, bereits unter digitalen Demenz zu leiden …

  3. Da hast Du natürlich unbestreitbar recht, und die lange Diskussion kann mit einem kurzen Edit zu einem gütlichen Ende geführt werden…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert