GMW 07: Lernszenarien in Web 2.0

Nun, da habe ich mich mit dem letzten Eintrag etwas weit aus dem Fenster gelehnt, was die Einschätzung der Pre-Conference-Angebote angeht. So muss ich eingestehen, dass das Zeitaufwand/Lern-Verhältnis im Workshop „Lernszenarien im Web 2.0„, nicht optimal war. Thema war vor allem die Abgrenzung eines ambitiösen Lern-Software-Projektes („Medi@rena„) von der Uni Paderborn gegenüber den Angeboten des web 2.0.

Nach einer ausführlichen (meiner Ansicht nach in diesem Umfeld unnötigen) Einführung in web 2.0, folgten ein Versuch, die web 2.0-Anwendungen zu klassifizieren (in: Konzepte (Blogosphäre), Begutachtung (Tags), Inhalte (Posts), Techniken (Mashups)), was in der Schnelle nicht wirklich zu überzeugen vermochte und schliesslich eine ebenso kurze Einschätzung der web 2.0-Technologie für Lernszenarien im Hochschulbereich:

Eignung für Lehr/Lernprozesse:

  • Schnelle Zyklen
  • Kollaboratives Lernen/Schreiben

Probleme:

  • Keine Koordination (des Lernprozesses)
  • Nur simples Ordnen, kein Strukturieren
  • keine integrierte, multimediale Seiten

Das fordert schon zu Nachfragen, ja zum Widerspruch auf. Das hat die Referenten aber nicht weiter bekümmert. Letztlich ging es ihnen darum, ihr Produkt und seine Vorzüge vorzustellen und das klang (in etwa) so wie dieses kurze Beschreibung aus dem Online-Vorlesungsverzeichnis der Uni Paderborn, das eine Lehrveranstaltung im Wintersemester 2006 ankündigte, die medi@arena zum Thema haben wird:

WEB 2.0 und Ontologien stehen für neuere Ansätze der verteilten Wissensorganisation im Internet. In diesem Rahmen dominieren verbale/textuelle Ansätze. Für eine verteilte Wissensorganisation zur Unterstützung von kurz- und mittelfristigen Kooperationsbeziehungen, fehlen jedoch geeignete grafische Strukturierungs- und Navigationstechniken.


Ein neuer Ansatz zur semantischen Positionierung von Wissensobjekten soll dabei mit Hilfe eines Eclipse-basierten Clients auf der Basis von virtuellen Wissensräumen erstellt werden. Eine solche ‚medi@rena’ soll auf der Grundlage eines bereits existierenden Clients umgesetzt und durch entsprechende Plug-Ins sowohl inhaltlich wie auch in Bezug auf neue Navigationsstrategien erweitert und angepasst werden.

’nuff said – wie die Amerikaner/innen sagen würden. Scheint mir ein weiterer (vermutlich erfolgloser) Versuch zu sein, die Komplexität von Lern-, bzw. Bildungsprozessen mit Software abbilden zu wollen. Allerdings, das sei zugestanden, lohnt die Idee, semantische Beziehungen zwischen Objekten visuell abzubilden, einer genaueren Betrachtung. Ich vermute, dass das web 2.0 hier aber auch schon Lösungen anbietet, die wesentliche Funktionen solcher Darstellungen anbietet.

Mit Geschichte hatte das Ganze nix zu tun, ausser einer Folie auf der (ähnlich wie in dem kleinen Bild oben im Zitat) mit einer Diagramm-Darstellung die „Gefahr eines globalen Atomkriegs“ dargestellt wurde. Da hätte ich ja gerne nachgefragt – naja, aber die Zeit lief davon…

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