Wir hatten an dieser Stelle bereits mehrmals über die sogenannten «Digital Immigrants» und die «Digital Natives»“ geschrieben, darüber, dass das Netz ein Medium der Jungen sei, über die Probleme auch des Unterrichtens von «Eingeborenen» durch «Einwanderer» (könnte man ja auch mal auf andere gesellschaftliche Bereiche übertragen …). Und wir haben auch nicht unerwähnt gelassen, dass dies – selbsredend – ein Übergansphänomen sein muss. Irgendwann werden schliesslich alle im Netz „Digital Natives“ sein.
Das aber dürfte einiges ändern, nicht zuletzt die Altersstukturen im Netz, die sich allmählich der allgemeinen demographischen Situation anpassen wird. Mit anderen Worten: das Netz wird in absehbarer Zeit ebenso überaltert sein, wie es unsere Gesellschaft als Ganze ist. Der renommierte Internetforscher Benedikt Köhler (aka furukama) hat im Blog der Firma ethority ausgehend von den neuesten Internet-Nutzungszahlen der ARD/ZDF-Onlinestudie sowie mit demographischem Material der deutschen Statistik spannende eigene Berechnungen erstellt und die Situation für das Jahr 2020 hochgerechnet. Das Ergebnis zeigt, dass bereits in wenigen Jahren die Dominanz der «Jugend», deren Präsenz schon heute am Schwinden ist, kein Thema sein wird.
Man darf gespannt sein, welche Auswirkungen dies auf die Innovationsfreudigkeit und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen des Netzes wie etwas Zensurbestrebungen und Monetarisierungsdruck haben wird.
Bildlegende: Internetnutzer 2001-2020 (Daten: ARD-ZDF-Onlinestudie, Destatis; Berechnungen Köhler).
Quelle: http://www.ethority.de/weblog/2011/07/05/grauzone-internet-wie-die-jugendlichen-im-web-langsam-zur-minderheit-werden/
Ein Gedanke zu „Zur Demographie des Netzes“