Die kleine Fallstudie (die mich doch einiges an Zeit gekostet hat) zeigte meines Erachtens folgendes:
- Die Rolle der etablierten Medien (auch in Online-Versionen) als Meinungsführer und Ort der Debatten ist noch immer bedeutend,
- Blogs begnügen sich (in diesem Fall) zumeist im Verweisen auf und Kommentieren von Nachrichten oder Ereignissen, wobei darunter auch interessante Beobachtungen zu finden sind,
- Wikipedia hat die Fakten in angemessener Weise (nämlich mit Verweis auf den Kontext der Informationen), umfassend und schnell in die einschlägigen Artikel aufgenommen. Eine Diskussion über die Aussage des Films wurde jedoch nur angedeutet.
Der Film selber hat mich enttäuscht, ich fand ihn weder formal noch inhaltlich wirklich überzeugend. Die filmische Aufarbeitung des Falles hat eher Fragen aufgeworfen als sie beantwortet. Solange wichtige Quellen (in diesem Falle besonders die kubanischen Geheimdienstunterlagen) nicht zugänglich sind, muss mit Vermutungen und Plausibilitäten vorgegangen werden. Und ob man glauben will, dass Castro sich zu diesem Zeitpunkt wirklich zu solch einem Husarenstreich entschied, hängt davon ab, was man persönlich von diesem Mensch hält.
Übersicht: HOK: Fallstudie „Rendezvous mit dem Tod“