In der Sektion „1968: Revolution und Gegenrevolution“ wird die Frage verhandelt, welche politischen Auswirkungen die 1968er Bewegung hatte und wie stark die Neue Rechte von der 1968er Bewegung inspiriert wurde.
Wolfgang Kraushaar stellt in seinem Referat klar dar, dass zum einen die Rede von einer „1968“er-Bewegung erst um 1980 aufkam, als sich die damalige Jugendbewegung von ihr absetzen wollte. Ausserdem wurde auch erst im Rückblick das Jahr 1968 (mit der Koinzidenz von Pariser Mai und Prager Frühling) zum Bedeutungsträger, davor war es eher das Jahr 1967 gewesen. Zudem weist er darauf hin, dass die 68er-Bewegung nicht ein konkretes politisches Programm verfolgte, sondern stärker als Gegenbewegung agierte (antifaschistisch, antikapitalistisch, antiimperialistisch) und sich an den allgemeinen Vorstellungen orientierte, welche die Vordenker der kritischen Theorie entwickelt hatten. Die Bewegung konnte mit ihren konkreten eigenen politischen Anliegen auch keinen Erfolg erzielen: Sowohl die Notstandsgesetze, als auch die Verhinderung der marktbeherrschenden Stellung des Axel-Springer-Verlages konnten nicht verhindert werden.
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