Archiv der Kategorie: Collaboratory

Asking the Public to Mark Up Images

babelblog

The photo sharing website Flickr.com and the Library of Congress in the United States have created a very interesting collaboration between a Web 2.0 business and a major cultural institution. The Commons, as it is known, invites the general public to mark up (they say „describe“) images from the collection of the Library of Congress and to discuss those images via the Flickr website.

In its first phase, the project offers visitors access to 3,115 images from the Library’s digital collection of more than 1 million historical images.

Catskills

As this image shows, the photographs selected for inclusion in the pilot project are of high quality. As nice as it is to have access to these images through the Flickr interface, that access is already provided by the Library, albeit in a very un-user friendly way. What will be of much more interest to historians and other researchers is the ways that visitors to the site have begun to engage in discussion of these images.

Back in 2006 I speculated that one day large institutions like the Library of Congress (LOC) would begin to make their collections available for public tagging and I wondered what that tagging would look like once it began. What I did not anticipate at the time was that rather than setting up their own interface to permit the public to begin tagging their digital collections, institutions like the LOC would simply take advantage of existing platforms like Flickr. Weiterlesen

Steinschneider reloaded

stabi550.jpg

Moritz Steinschneider gilt heute als der Begründer der wissenschaftlichen hebräischen Bibliographie. Aus Anlass seines 100. Todestages organisierte die Staatsbibliothek zu Berlin zusammen mit mehreren Forschungseinrichtungen eine dreitägige internationale Konferenz in Berlin. Das scheint auf den ersten Blick ziemlich weit weg zu sein vom Themenfeld unseres Weblogs – aber das täuscht.

Steinschneider perfektionierte vor über Hundert Jahren eine Kulturtechnik, die heute einem tiefgreifenden Wandel unterworfen ist: die Technik des Bibliographierens. Interessant dabei ist, dass es sich nicht einfach um eine Automatisierung der Arbeitsschritte handelt, sondern dass sich zur Zeit etwas ganz Grundsätzliches ändert.

Weiterlesen

Vom Nutzen und Nachteil des Bibliographierens im digitalen Zeitalter

zettelkasten550.jpg

Nächsten Dienstag beginnt aus Anlass des 100. Todestages von Moritz Steinschneider an der Staatsbibliothek zu Berlin die dreitägige Konferenz «Bibliographie und Kulturtransfer». Unter dem Titel «Vom Nutzen und Nachteil des Bibliographierens im digitalen Zeitalter» werde ich über aktuelle Entwicklungen im Bereich des kollaborativen Bibliographierens berichten. Das Abstract in deutscher und englischer Sprache sowie eine Literaturliste sind bereits im Netz, ebenso das zweisprachige Handout als PDF-Datei.

Roadmap e-Sciences

krameritsch.jpg

Es ist ja so eine Sache mit Weblog-Berichten über Veranstaltungen, auf denen man selbst aufgetreten ist. Schnell einmal wirkt das peinlich und da ja hist.net (oder Teile von hist.net?) seit einiger Zeit schon gewisse Nabelschautendenzen aufweist, habe ich mir vorgenommen, mich inskünftig im Bereich Ego-Blogging ein wenig in Zurückhaltung zu üben (also auch in Zukunft wird es von meiner Seite keine Agenda-Schauen und ähnliches geben).

Trotzdem komme ich nicht umhin, über einen Abend gestern in Wien zu berichten, bei dem nicht nur die gesamte hist.net-Equipe auf dem Podium sass, sondern auch die sogenannte Wiener Elektronische Schule sozusagen in corpore vertreten war (der Wikipedia zur Wiener Elektronischen Schule wurde leider geloescht …). Zwei ganz wunderbare Bücher wurden vorgestellt und dies erst noch in einer ebenso wunderbaren Lokalität: im Semper-Depot der Akademie der bildenden Künste. Bei den beiden Büchern handelt es sich zum einen um das Grundlagenbuch «E-Learning Geschichte» von Prof. Wolfgang Schmale (Universiät Wien), Dr. Jakob Krameritsch (Akedemie der bildenden Künste) und Martin Gasteiner sowie Marion Romberg (beide Universität Wien). Zum anderen wurde auch das Erscheinen der Dissertationsschrift des hier einschlägig bekannten Kollegen Krameritsch mit dem schönen Titel «Geschichte(n) im Netzwerk» gefeiert.

Nach der Präsentation der beiden Bücher moderierte Wolfgang Schmale ein Podiumsgespräch mit dem Titel «Roadmap e-Science», an der neben Krameritsch und der Basler Elektronischen Schule auch Michael Nentwich, Autor der Studie «Cyberscience» und Direktor des Instituts für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften teilnahmen.

Wir werden auf die Themen und Thesen der Diskussion zurückkommen und auch auf die Audiocasts verlinken.

Für heute nur noch dies: Zu den Highlights des Abends gehörte ohne Zweifel die Werbeschaltung von Jakob Krameritsch für T-Shirts, die, mit Zitaten aus dem Buch vesehen, vor Ort verkauft wurden. Hier ein begeisterter Käufer mit einem Zitat von der Seite 176:

hardbloggingw.jpg

«Insofern zeigen Mitschreibeprojekte den ganz normalen Egoismus der Menschen, nicht mehr und nicht weniger.»
Claudia Klinger

Jenny Diski über Second Life

Die neue Zürcher Zeitung publizierte am Samstag einen längeren Artikel (hier das englische Original) der englischen Autorin Jenny Diski, worin sie sich etwas ernüchtert über die unausgeschöpften Potentiale von Second Life auslässt: So viel Aufwand und Fantasie für die platte Nachbildung der uns umgebenden alltäglichen Welt?

I suppose that I misread the whole thing. ‘Second’ doesn’t mean ‘alternative’. But not only does Second Life not offer an alternative existence, it positively encourages a replication of the regular world. It’s less a case of do it better than do it again: in fact, this seems to be its chief attraction.

Ob Front National oder Reuters-Korrespondent: Das zweite Leben ist dem ersten unerfreulich ähnlich. Immerhin werden bei Demos rosa Schweinchen statt Farbbeutel geworfen. Und beim Sex? gibt es wundersame Dinge wie „poseballs“ und „sex gen beds“ (wobei Diski wegen Geldmangel, wie sie sagten, nicht herausfinden konnte? – oder wollte – was es mit diesen Praktiken auf sich hat).

Literatur:

Aus der Welt der Wikis: WYSIWIG und synchrones Editieren

Das Open-Source-Projekt Synchro-Edit setzt sich zum Ziel, neue Funktionalitäten in Wikis zu integrieren: WYSIWYG-Funktionen (hatten wir auch schon thematisiert) und vor allem die Möglichkeit, dass mehrere Autor/innen gleichzeitig denselben Text bearbeiten können.

Das eröffnet bei Konferenzen oder Team-Sitzungen neue Möglichkeiten der umgehenden Verschriftlichung (ansonsten ist kollaboratives Schreiben ja nicht auf Synchronität angewiesen) . Aber auch im Bereich des E-Learning eröffnen sich neue Einsatz-Möglichkeiten, bzw eine Annäherung von Präsenz- und Online-Unterrichtsphasen: wenn während einer Kurs-Sitzung Gruppenarbeiten direkt online in einem Dokument abgebildet werden können, oder von mehreren Kursteilnehmer/innen online ein gemeinsames Protokoll erstellt werden kann.

via Beats Blog

Übersicht: Aus der Welt der Wikis – HOK Schreiben

HOK Lesen: Quellen: Podcasts?

Während die E-Learning-Szene noch darüber rätselt, was Podcasts als Unterrichtsmittel bringen kann (bzw. was damit genau gemeint ist), sind die Politikerinnen (und Politiker) da schon entschiedener von den Möglichkeiten dieser neuen Kommunikationsform überzeugt. Seit Tagen ist der „Kanzlercast“ von Angela Merkel in deutschen (Online)-Medien ein Thema (unter anderem, weil der Podcasts auf gewissen Windows-Konfigurationen nicht problemlos abspielbar ist). Peinliche Anbiederung einer verzweifelten Regierungschefin an ein Neues Medium, um „cool“ zu wirken und neue Wählerschichten zu erreichen? Oder cleverer Schachzug einer permanent unterschätzten Politikerin, die die Zeichen der Zeit vor allen anderen Kolleginnen (und Kollegen) erkannt hat? Oder sogar langfristiger Trend der konsequenten Nutzung neuer Kommunikationsmittel durch konservative politische Parteien?

Währenddessen schlägt in den USA ein ganz anderer Fall hohe Wellen: Robert Scoble, eine bekannt Grösse in der Blogosphäre (natürlich mit eigenem Wikipedia-Eintrag), hat angekündigt, Microsoft zu verlassen und zu einer Firma namens PodTech.Net zu wechseln. Warum kümmert das die Blogosphäre? Scoble führte einen Blog (Scobleizer), in dem er offen über die Vorgänge bei Microsoft aus eigener Sicht schrieb. Er genoss innerhalb der Blogosphäre grosses Vertrauen (was für Microsoft-Angestellte eher selten ist). Obwohl er gegenüber seinem Arbeitgeber immer recht positiv urteilte, schossen nun Vermutungen ins Kraut, Scoble sei von Microsoft zum Abschied gedrängt worden – was dieser ausdrücklich dementiert. Warum das hier in hodel-histnet-blog auftaucht? Scoble verlässt Microsoft (einer der gewichtigsten Firmen der Welt) für ein Unternehmen, dass nichts anderes tut, als (Video-)Podcasts zu produzieren: zu wirtschaftlichen und technologischen Themen aus der Informatik- und Kommunikationsbranche.

Mir stellt sich dabei nicht nur die Frage: Wird sich Podcast als neues Medium (für Audioaufnahmen und auch für bewegte Bilder) durchsetzen – will sagen: entsteht da eine Branche, die mit Podcasts Geld verdienen kann? Sondern auch: handelt es sich hier – geschichtswissenschaftlich gesehen – um eine neue Quellengattung? Oder ist das nur „alter Wein in neuen Schläuchen“, mit anderen Worten: handelt es sich einfach um ein neues Distributionsum für Radio- und Fernsehsendungen? Oder sind hier Unterschiede nicht nur in der Nutzung (die sind ja gegeben), sondern auch in der Gestaltung von Inhalt und Form und mithin auch in der Wirkung gegeben? Die gleiche Frage lässt sich wohl auch für viele andere Angebote im Internet stellen: Wikipedia, Blogs, Diskussionsforen, Suchmaschinen? „More of the same“ oder wirklich etwas Neues?

Fussnote: der Merkel-Cast ist bereits in iTunes auffindbar und dort schon auf Positition 24 gewandert.

Übersicht: HOK Lesen: Quellen