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secondhistory.com II

Okay, secondlife.com ist seit einigen Wochen unglaublich hype. Deshalb ist es wohl sinvoll, wenn auch wir darüber schreiben. Obgleich ja immer noch die Faustregel gelten sollte, dass man von Themen, die auf der Titelseite der Tagespresse auftauchen, lieber die Finger lassen soll, weil das Aushandeln der Definitionsmacht und die Mechanismen der medialen Präsenz nicht mehr kontrollierbar sind. Ich schlage deshalb vor, dass wir hier, in unserem kleinen, bescheidenen Weblog auch die Finger lassen von secondlife.com und dieses Thema lieber denjenigen überlassen, die da mehr Ausdauer und vielleicht auch Sachkenntnis haben. Was mich aber wirklich interessiert und was ich an dieser Stelle gerne weiterdiskutieren möchte, ist die Frage nach den Auswirkungen von secondlife.com auf die Geschichte, die Geschichtswissenschaft und das, was man landläufig das Geschichtsbewusstsein nennt. Was mir noch ein wenig unklar ist: Wie wollen wir die Sache angehen? Selber eine Veranstaltung anbieten in secondlife.com? Oder ein historisches Archiv aufbauen?

Public History

Die Universität Luzern lanciert einen Nachdiplomstudiengang MAS / CAS in Public History. Was damit gemeint ist, beschreiben die Initiatorin Beatrice Schumacher und die Initiatoren Valentin Groebner und Philipp Sarasin so:

Wir verwenden «Public History» für das weite Feld aller Tätigkeiten, mit denen historische Inhalte für das so genannte breite, nicht-spezialisiere Publikum erforscht, aufbereitet und vermittelt werden. Dazu zählen etwa das Schreiben von Orts- und Regionalgeschichten, von Verbands- und Firmengeschichten, historische Ausstellungen, Führungen, Stadtrundgänge, Dokumentarfilme, historische Publizisitik, Radiosendungen, usw.

Geschichte digital

Wieder einmal gilt es, eine neue Publikationen zur Situation und Befindlichkeit der Geschichtswissenschaften im digitalen Zeitalter anzuzeigen:

Hering, Rainer / Sarnowsky, Jürgen / Schäfer, Christoph / Schäfer, Udo (Hrsg.): Forschung in der digitalen Welt. Sicherung, Erschließung und Aufbereitung von Wissensbeständen, Hamburg 2006 (= Veröffentlichungen aus dem Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg; 20).

Das rund 200 Seiten umfassende Buch gibt es auch komplett als digitale Edition zum kostenlos herunterladen und die Texte repräsentieren einen spannenden Mix von essayistischen Beobachtungen und konkreter Quellenarbeit. Ausführlichere Leseeindrücke folgen in Bälde!