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HOK Reden (In eigener Sache): Erwähnung in GWU

Nun hat es dieser Blog auch in die Welt des Prints geschafft. Sabine Büttner schreibt in der Rubrik „Information Neue Medien“ in der neusten Ausgabe von Geschichte in Wissenschaft und Unterricht über die „Blogosphäre“, bzw. die Spuren, die die Geschichtswissenschaften darin bislang hinterlassen hat – oder auch nicht. So wird mein Blog hier als „Pionierversuch“ bezeichnet, in dem die geneigten Leser/innen vor allem Folgendes finden können:

… essayistische Stellungnahmen, Kommentare und Hinweise, die als „lautes Denken“ über Einsatzmöglichkeiten der Neuen Medien in der Geschichtswissenschaft informieren und vor allem einen Dialog anregen wollen.

Dem bleibt nicht mehr hinzufügen als die Adressen der anderen erwähnten Blogs:

  • Christophs Notizen (des Trierers Mittelalter-Historikers Christoph Cluse mit einem Schwerpunkt auf jüdische Geschichte)
  • Der Archiv-Weblog „Archivalia“ (mit mehreren Beiträgern, eine Art Kollektiv-Blog; auch mit einer eigenen Kategorie zu Fragen rund um OpenAccess)
  • AdressComptoir des Wiener Historikers Anton Tantner, vor allem mit Einträgen zu seiner Hausnummernschildern-Sammlung
  • der französisch-sprachige Blog PECIA: le manuscrit médiéval (zu Fragen mittelalterlicher Manuskripte – wie der Titel schon sagt)
  • der US-amerikanische Gruppen-Blog Cliopatra
  • der Blog Early Modern Notes der britischen Historikerin Sharon Howard

Diese Links ausführlicher zu kommentieren und zu bewerten, soll späteren Einträgen vorbehalten sein.

Literatur

  • Büttner, Sabine: „Eintritt in die Blogosphäre“, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, 2006, Nr. 9, S. 540-541.

Übersicht: HOK Reden, Aus der Welt der Blogs

HOK: Lesen/Schreiben: Einstieg

Dass sich Online-Kompetenz mit Lesen und Schreiben befasst, ist angesichts der Tatsache, dass mit der Hypertext-Technologie eine neue Textgattung postuliert wird, naheliegend. Das „Wreading“ macht die Unterscheidung zwischen Lesen und Schreiben immer schwieriger, diese ist aber dennoch nötig: Gerade in der Geschichtswissenschaft ist der Prozess des Schreibens (eben die „Geschichtsschreibung“) von grosser Bedeutung. Neben dem HOK Lesen und HOK Schreiben daher hier eine Sammlung von Blog-Einträgen zu HOK Lesen/Schreiben (neueste Einträge zuerst – letztes Update: 1.12.2006):

HOK: Was es ist und zu welchem Zwecke es dienen soll

Die Historische Online-Kompetenz (HOK) entstand aus dem Bedürfnis heraus, den Einsatz von ICT (Information & Communication Technologies; auch bekannt als Neue Medien) in den Geschichtswissenschaften (in der Lehre, aber auch in der Forschung) evaluieren und beurteilen zu können. Dafür fehlten Kriterien, die sowohl die geschichtswissenschaftlichen Anforderungen als auch die medienspezifischen Voraussetzungen berücksichtigten. Die vorhandenen geschichtsdidaktischen Postulate an guten Geschichtsunterricht sind bislang kaum auf den Einsatz, bzw. die Nutzung von ICT angewendet worden. Sie haben auch nur beschränkt Aussagekraft für die wissenschaftliche Ausbildung an den Universitäten, wo der Einsatz von ICT eine bedeutendere Rolle als in der Mittelschule spielt. Auch der Einfluss von ICT auf geschichtswissenschaftliche Forschungsmethoden ist nur sehr spärlich reflektiert worden. Andererseits verfügen alle jene Empfehlungen und Untersuchungen zu Medien- oder Informationskompetenz über wenig fachspezifische Relevanz.
Die HOK versucht, allgemeine Kompetenzen der Geschichtswissenschaften zu bezeichnen und diese mit den Ausprägungen der Medien- bzw. Informationskompetenz zu kombinieren, um daraus Anforderungen abzuleiten, welche das Arbeiten oder Lernen mit ICT in den Geschichtswissenschaften erfüllen sollte.
Bei der Definition der HOK werden die Arbeitsbereiche der Geschichtswissenschaft vereinfacht auf

  • Informationsbeschaffung und -bewertung (Analyse),
  • Produktion von eigenen, neuen Darstellungen (Synthese) und
  • (selbst-)kritische Reflexion und Situierung im wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Kontext

In einem weiteren Vereinfachungsschritt unterscheidet die HOK zwischen den Kompetenzen „Lesen“, „Schreiben“ und „Reden“.

Diese Gliederung ist konsistent im Vergleich mit den Arbeitsbereichen, welche die Geschichtsdidaktik bezeichnet (Rüsen, Jeismann, Schreiber, Pandel) (siehe HOK und Theorie der Geschichtsdidaktik). Sie lässt sich auch in Verbindung bringen mit den Gliederungsvorschlägen der Informationskompetenz (welche die Informationsbeschaffung und -bewertung umfasst) und der Medienkompetenz (nach Baacke; siehe: HOK und Medienkompetenz).
Die Schwierigkeit dabei ist, dass ICT immer unter verschiedenen Aspekten gesehen werden kann: als Gegenstand, als Hilfsmittel oder als Werkzeug. Daher bezieht sich die Historische Online-Kompetenz jeweils auf diese drei Aspekte. (siehe HOK: drei Bezugsebenen der Kompetenzen).

Weitere Ausführungen zu finden via hist.net/hok

Bloggen und Geschichte – oder: Warum dieser Blog?

Vor 14 Tagen nahm ich an einer Tagung in Paderborn mit dem Titel „Geschichte lehren an der Hochschule“ teil. Die Tagung drehte sich um Ansätze und Erfahrungen im Bereich der Hochschuldidaktik im Fach Geschichte. Etwas plakativ formuliert: Gibt es einen Unterricht an der Uni jenseits von Vorlesungen und Referatsseminaren? Es ist hier nicht der Ort, diese Tagung zusammenzufassen (dies geschieht an anderem Ort, der Hinweis darauf wird hingegen hier zu finden sein bei gegebener Zeit; hier schon einmal das Tagungsprogramm).
An dieser Tagung stellte ich ein Modell der „Historischen Online-Kompetenz“ vor (die Folien kann man sich gerne hier runterladen (PDF, 388K) – aber ob die ohne Erläuterung was hergeben…?). Zurecht mahnte mich die Runde an die Praxistauglichkeit der Vorschläge. Was, bitte sehr, soll den von diesen Ideen im alltäglichen Unterricht, etwa einem Einführungsproseminar, eingesetzt werden, und wie?
Und hier bin ich nun. Kann man einen Blog im Bereich Geschichtswissenschaften über eine längere Zeit gewinnbringend führen? Bietet das einen Beitrag zum „epistemischen Schreiben“, wie ich es im meinen Ausführungen als bislang kaum verwendete Nutzungsmöglichkeit der Neuen Medien in den Geschichtswissenschaften anführte? [Zum epistemischen Schreiben, dem „Schreiben, um zu verstehen“, eine passende Einführung (PDF, 32K), verfasst von Matthias Nückles et al. vom Institut für Psychologie an der Uni Freiburg. Sie umschreibt beispielsweise Sinn und Zweck von studentischen Lernprotokollen in Lehrveranstaltungen. Ich nehme mir allerdings die Freheit, mich nicht an die vorgegebenen Leitfragen für ein Lernprotokoll zu halten, das ist ja hier auch keine Lehrveranstaltung].
Oder kann ein Weblog (zumindest) als „lautes Denken“ dienen, auf das Andere Bezug nehmen können? Wenn die das überhaupt wollen. Falls nicht, stirbt dieser Weblog vermutlich einen „schnellen Tod“ – ausser ich finde Gefallen an Selbstgesprächen… Aber eben: ausprobieren muss man halt schon, was man propagiert. „Eat your own dog food“ sagen die Amis dazu. Übrigens eine Redewendung, die gar nichts mit Hundefutter zu tun hat, sondern in der e-Business-Euphorie der 1990er Jahre entstanden ist (wenn meine Quelle stimmt…). Nächstes Mal sage ich dann mehr über mögliche Inhalte dieses Weblogs.

Update: Wer soweit gelesen hat, und nach dem 24. Oktober 2006 hierher gefunden hat, sei auf die Ergänzungen zur Historischen Online-Kompetenz auf der entsprechenden hist.net-Seite (http://hist.net/hok) und auf den Eintrag „Was soll HOK? Ein Zwischenstand“ hingewiesen.