Ein schönes Radiogespräch zur Rolle des Archivs (auch) im digitalen Zeitalter hat SWF2 heute im Forum ausgestrahlt.
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Schlagwort-Archive: Archiv
Zwitschern für die Ewigkeit
Dass das World Wide Web ein flüchtiges Medium ist, hat sich unterdessen herumgesprochen. Dass es gegen die digitale Amnesie ein paar nette Hilfsmittelchen gibt, wohl auch. So hilft im privaten Rahmen eine gelegentlich umkopierte Archiv-CD, die wertvollen Bilder- und Text-Schätze aufzubewahren. Die Mails werden mit MozBackup archiviert und vom eigenen Weblog zieht man periodisch eine Sicherheitskopie. Und für die Archivierung der öffentlichen Seiten sorgen neben www.archive.org mittlerweile auch verschiedene nationale Bibliotheksprojekte.
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We Choose The Moon
Aus aktuellem Anlass stelle ich hier meinen Kleinbeitrag ein zur Frage, welche Inhalte digital der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und wie sich das Problem nach der Nachhaltigkeit bei der Archivierung von bedeutsamen Quellen und ihrer Zugänglichmachung immer wieder stellt. So hat das John F. Kennedy Library and Museum mit viel Aufwand und auf eindrückliche Art und Weise die Mondfahrt der Apollo 11 ins Netz gestellt. We choose the moon lässt die Besucher/innen in einer Art digitaler historischem „Reenactement“ sozusagen „live“ die Mondfahrt auf verschiedenen medialen Kanälen in Echtzeit nacherleben: je nach aktueller Phase der Reise sind passende Video- und Audio-Dateien zugänglich. Mit Hintergrund-Informationen geizt dieses anspruchsvolle Projekt jedoch, sodass man auf die entsprechenden Websites des John F. Kennedy Library and Museum oder gleich zur Nasa oder dem Smithsonian gehen muss, um sich einen umfassenden Eindruck vermitteln zu lassen. Auch dort sind in Sonderbereichen zahlreiche Quellen (vor allem in Video- und Audio-Formaten) aufbereitet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden.
Tagung Bild/Code/Speicher in Basel
Am 28. und 29. August findet in Basel zu Ehren von Prof. Rudolf Gschwind eine zweitägige interdisziplinäre Tagung statt. Die Tagung reflektiert die Bedingungen, Methoden und Strategien des digitalen Erinnerns. Im Fokus stehen die digitale Langzeitarchivierung, die Alterung analoger Bildträger (auf die wir auch im digitalen Zeitalter angewiesen sind), deren Digitalisierung und die neuen Möglichkeiten der digitalen Restaurierung von Film und Fotografie. Die Sichtweise der technischen Machbarkeit wird jeweils durch Perspektiven der Museumspraxis und durch kulturwissenschaftliche Nutzerperspektiven ergänzt. Anmeldung bis Ende Juli unter sekretariat@abmt.unibas.ch. Das Programm zum Herunterladen gibt es hier.
CfP: ECA 2010
Das Bundesarchiv organisiert zusammen mit der Europäischen Regionalvereinigung (EURBICA) und der Sektion der Berufsvereinigungen (SPA) des Internationalen Archivrats (ICA) die 8. Europäische Konferenz über digitale Archivierung, die vom 28. – 30. April 2010 in Genf durchgeführt wird. Auf der eigens eingerichteten Website steht seit einigen Tagen der „Call for Papers“ zur Verfügung, der nähere Informationen zur thematischen Ausrichtung der Tagung umfasst, die sich grundsätzlich mit der „Stellung und Funktion öffentlicher und privater Archive in der Informationsgesellschaft“ befassen wird. Vorschläge für Beiträge können bis zum 31.8.2009 eingereicht werden.
Sustainable Archives, Austin 2009
Die Society of American Archivists hält vom 11.-16. August ihr Jahrestreffen in Austin, Texas ab. Das Programm ist in vielerlei Hinsicht vielversprechend. Im Voraus finden ein- bis zweitägige Workshops zur Weiterbildung statt, wo man seine Kompetenzen punktuell erweitern kann. Diese Workshops sind entweder technisch (XML, DMS, Scanner Performance), betriebswirtschaftlich (Raising Private Monies to support Archival Programs) oder auf inhaltliche Kompenzen ausgerichtet. Unter den letzteren wird beispielsweise „Visual Literacy for Managing Photograph Collections“ angeboten.
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Digitale Langzeitarchivierung – digital stewardship: state of the art 2009
Die Community diskutiert seit langem die Probleme der digitalen Archivierung. Dieser Tage trifft sie sich in Washington D.C., um sich über die aktuellen Trends auszutauschen. Ich versuche gewisse Themen der Tagung hier im Blog aufzugreifen.
Während sich in den letzten Jahren Standards etabliert haben, werden heute nicht mehr die theoretische Modelle oder Methoden der Metadatenbeschreibung diskutiert, sondern es werden Erfahrungsberichte der praktischen Umsetzung und Geschäftsmodelle präsentiert. Es geht dieses Jahr nicht mehr darum, welches Speichersystem für die Langzeitarchivierung zu bevorzugen sei – digitale Langzeitarchivierung findet jetzt statt. Es gibt tatsächlich Institutionen und Länder, die dieses Problem bereits in den Griff bekommen haben.
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Lotto sei Dank: Kloster Einsiedeln stellt Archivalien ins Internet
Wir sind ja eigentlich nicht die Zentralstelle für archivarische Mitteilungen im digitalen Zeitalter. Das überlassen wir gerne den Spezialisten aus dem schnellen Norden, die das Archiv-Geschehen präzis beobachten und lückenlos darüber berichten. Die heute der Öffentlichkeit vorgestellte Urkundendatenbank des Klosterarchivs Einsiedeln, die Zugriff auf 20000 digitalisierte mittelalterliche Urkunden ermöglicht, ist uns aber doch eine eigene Meldung wert. Ausserdem macht das Klosterarchiv seit heute auch ausgewählte Archivalia wie Güterverzeichnisse, Kopialbücher, Tagebücher, Wappenbücher, frühe Drucke, Jahrzeitbücher etc. zugänglich, im Ausschnitt im Bild oben beispielsweise die „Löbliche Stiftung des Gottshauses Einsiedeln 1492 (KAE, A.EB.3)„.
Erste Randnotiz: In seiner Medienmitteilung vermeldet das Klosterarchiv typisch schweizerisch vorsichtig und zugleich zuversichtlich:
Die digitalen Daten wurden in dreifacher Version archiviert und sicherheitshalber zusätzlich auf Mikrofilm ausbelichtet. So bleiben die Archivalien der Nachwelt für mindestens weitere 1000 Jahre erhalten.
Zweite Randnotiz: Diese Gross-Digitalisierung wurde dank einem erklecklichen Betrag von 350000 CHF aus dem Zürcher Lotteriefonds möglich (dort werden die Überschüsse aus den Schweizer Lotto-Gewinnspielen in die Gesellschaft zurückgespiesen – nicht immer so sinnvoll wie hier): Also fleissig weiter Lotto spielen!
(via NZZ).
Une nouvelle machine à remonter le temps ?
Déplorant le manque de facilité pour rechercher des informations dans des archives de pages web comme l‘Internet Archive, l’université de Washington a lancé le projet Zoetrope en collaboration avec l’entreprise Adobe.
Le projet veut non seulement établir un archivage plus conséquent que les projets existants, mais veut surtout rendre la recherche dans les pages historiques à la porté de tout le monde.
Visualiser le changement d’une page web à l’aide d’une simple barre de navigation est un premier pas, suit la possibilité de relier les changements de différentes pages (démonstration).
Si la réalité devait un jour correspondre à ce que promet la maquette, l’historien/-ne aura trouvé un jouet de rêve!
Derrida säurefrei
Das kommt davon, wenn man das Thema so weit spannt: «Archiv, Speicher, Gedächtnis» lautet das Thema meines Seminars im laufenden Semester. Letzten Montag begannen die Schlusspräsentationen der Arbeitsgruppen und sie begannen mit einer Netzpanne, die gleich den gesamten Zeitplan verschoben hatte.
So kam es, dass wir uns heute dem Thema Archiv sowohl aus archivistischer als auch aus kulturwissenschaftlicher Sicht gewidmet haben. Alles in allem war das eine ziemlich grandiose Mischung, denn so standen neben den säurefreien Archivschachteln Derrida und Didi-Hubermann im Raum. Eskortiert von Aleida Assmann und Wolfgang Ernst. Vielmehr passt nicht in 90 Minuten und ich war zwar sehr zufrieden mit der heutigen Sitzung, aber auch ziemlich erschöpft.
Jede/r Seminarteilnehmer/in schreibt einen Bericht zu einem der Präsentation, so dass alles, was heute im Keller an der Bernoullistrasse über die Bühne ging, nachlesbar sein wird – und ich denke, es lohnt sich, denn die Präsentationen bestanden aus einigen wirklich wunderbar dichten und doch verständlichen Referaten!
Die gesammelten Einträge zum Archiv der Archivistik gibt es hier, die Beiträge zum kulturwissenschaftlichen Begriff des Archivs – Foucault, Derrida, Didi-Hubermann, Assmann und Ernst – sind hier versammelt.
(Hinweis: die Berichte zu den Schlusspräsentationen dürften in den nächsten Tagen aufgeschaltet werden, bereits online sind die Berichte zu den Zwischenpräsentationen vor ein paar Wochen).
Bild-Archiv von „Life“ bei Google
Wir sind nicht die ersten, die davon berichten – die Meldung kam sogar in den Gratis-Pendler-Zeitungen hier in der Schweiz (was unterstreicht, wie attraktiv und bedeutsam die Bildersuche im Internet geworden ist): Google bietet in Zukunft das gesamte Bild-Archiv der bekannten amerikanischen Illustrierten „Life“ an. Die Sammlung umfasst 10 Millionen Bilder, die bis ins Jahr 1750 zurückdatieren. In einer ersten Tranche sind 20 Prozent des Bestands nun zugänglich (darunter der berühmte Matrosenkuss, oder Martin Luther King bei der Rede „I Have A Dream“). Zu den Nutzungsbedingungen machen weder die Ankündigung bei Google und noch die Startseite nähere Angaben. Ich nehme an, dass die Nutzung zu privaten Zwecken gestattet ist – lasse mich aber von kundiger Seite gerne eines besseren belehren.
deletionpedia: Wühltisch, Müllhalde, Anti-Archiv?
Man kann sich ja schon darüber streiten, welchen Wert die Artikel haben, die den Kampf zwischen Inklusionisten und Exklusionisten und die Kontrolle der WP-Watchdogs überstehen: Aber welchen Wert jenen Artikeln zugemessen werden soll, die von der Wikipedia-Community der Löschung übergeben werden, ist nun wirklich eine Sache, die (wie beim Alt-Material-Handel, bzw. der Abfallentsorgung) je nach Blickwinkel und persönlichem Interesse unterschiedlich ausfallen wird. Nun ist es möglich, sich davon selbst ein Bild zu machen; und zwar auf „deletionpedia„, einer Website, die alle gelöschten Artikel aus der (englischsprachigen) Wikipedia zusammenträgt (die allerdings nicht mehr weiterbearbeitet werden können). Weiterlesen
Metadaten Guidelines für den Umgang mit digitalen Bildern
In der neuen digitalen Welt sind die Selbstverständlichkeiten der alten abhanden gekommen. Bilder müssen fortan stehen lernen, da sie sonst ihrem inneren Naturell Folge leisten und kurzerhand davonlaufen würden. Der Kulturgüterschutz hat soeben eine Broschüre mit dem Titel «Metadaten bei stehenden* digitalen Bildern» veröffentlicht. Auf der Titelseite wird ergänzt: «* Für die Präzisierung stehende «digitale Bilder (digital still images)» gilt in diesen Guidelines in der Folge überall die elliptische Version digitale Bilder»
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Was ist Digital Curation?
Als ich zum ersten Mal von der Digital Curation hörte, hat mich der Ausdruck so befremdet, dass ich mich gleich danach erkundigen musste. Heute frage ich mich, warum mir dieser Begriff nicht schon seit langem geläufig ist, schliesslich beschreibt er die Langzeitarchivierung, das Gebiet, auf dem meine Umgebung forscht.
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Archiv für Zeitgeschichte: update online archives
Das Archiv für Zeitgeschichte in Zürich hat soeben seine elektronische Bestandesübersicht aktualisiert. Auf AfZ Online Archives sind nun rund 80 Prozent aller Bestände erfasst und ungefähr 35 Prozent des gesamten Archivguts sind bis auf die Ebene der einzelnen Dossiers online recherchierbar.
Das Archiv ist Teil des Instituts für Geschichte der ETH und einer der wichtigen Orte, an dem in der Schweiz das Gedächtnis der jüngeren Zeitgeschichte gepflegt wird. Der Schwerpunkt liegt bei politischen und wirtschaftlichen Themen und Beständen. Gesammelt werden Personen- und Institutionennachlässe. Neu erschlossen wurde beispielsweise das Archiv des Vororts, wie die heutige economiesuisse früher hiess. Bedeutend sind auch die Bestände zur Geschichte der Jüdinnen und Juden in der Schweiz.
Neben Akten gibt es auch ein wenig audiovisuelles Material. Hier scheint die Sammlung eher erst im Aufbau begriffen.