Schlagwort-Archive: Archivalia

Ein Blog ist ein Blog ist ein Blog oder: die Causa «zeittaucher.de»

Nachdem nun die werten Kollegen Klaus Graf, Daniel Eisenmenger und Alexander König dem armen Christian Jung – nicht ganz zu Unrecht – die Leviten gelesen haben, scheint es auch uns an der Zeit, die ganze Sache ein wenig einzuordnen.

Die Fakten vorweg: Christan Jung, Gymnasiallehrer und Lehrbeauftragter an der Universität Heidelberg sowie seit enigen Monaten Betreiber des Geschichtsblogs «Zeittaucher» hat im Rahmen einer Lehrveranstaltung seine Studierenden beauftragt, Weblogs mit historischen Themen zu besprechen. Die Rezensionen erschienen im «Zeittaucher», namentlich gekennzeichnet zwar von den entsprechenden Studierenden, aber mit dem Vermerk «Redaktion: Christian Jung». Von einer redaktionellen Bearbeitung allerdings war nicht immer etwas zu bemerken, die Texte sind zum Teil voller Schreibfehler und auch recht holprig geschrieben.

So weit, so schlecht.
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Archive im digitalen Zeitalter (III). Regensburger Nachlese

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Heute vor einer Woche war ich schon wieder zurück aus Regensburg. Zeit also, den 79. Deutschen Archivtag Revue passieren zu lassen. Zuerst die positiven Eindrücke: Die Tagung mit rund 800 Teilnehmenden war sehr gut organisiert, sieht man vom scheusslichen Tagungsort an der Uni Regensburg ab. Sogar ein wLAN war vorhanden. Interessant fand ich auch die begleitende Ausstellung Archivistica, die Gelegenheit bot, mit Fachleuten ins Gespräch zu kommen und auch exotische Angebote genauer sich anzuschauen.
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OT: Spitze

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Seien es polemische Spitzen, spitze Bemerkungen, zugespitzte Argumentationen und Spitzfindigkeiten von Spitzenbloggern oder unbeteiligte Bergspitzen in (angesichts der aktuellen sommerlichen Temperaturen vermutlich für kühle Kopftemperaturen sorgende) luftigen Höhen: Unser Statistik-Programm, dass die Auswertung der Zugriffe auf unseren Blog betreut, hat sich gestern darüber gefreut, sich für einmal in andere (höhere) Sphären vorwagen zu dürfen. Wir finden diese Spitzenresultat, nun – einfach Spitze, und (ohne es auf die Spitze treiben zu wollen) halten fest: Wenn zwei sich streiten, freuen sich die Dritten, und klicken bis zum Abwinken.

Man könnte es auch nüchterner formulieren: sobald uns Kollega Graf vom vermutlich bestbesuchten historischen Blog des deutschen Sprachraums mit einer Verlinkung beehrt, schnellen unsere Zugriffszahlen in die Höhe. Dabei spielt es eigentlich keine Rolle, ob wir Gegenstand einer spitzen, abmahnenden Bemerkung werden, oder ob uns Herr Graf einfach nur Spitze findet (was ab und an vorkommen soll).

Mehr Witz zum Spitz fällt mir nicht mehr ein. Die Kommentarspalten sind geöffnet.

Aus der Welt der Blogs: Blogs in Geschichtswissenschaften

Heute morgen hat mich die Arbeit auf diesem Weblog an unerwarteter Stelle eingeholt: An der Tagung .hist06 an der Humboldt-Universität in Berlin, stellte Johannes Fournier im Rahmen seines Vortrags über Ergebnisse und Folgen der DFG-Studie „Publikationsstrategien im Wandel“ den hodel.hist.net.blog als Beispiel für zukünftige Publikationsformen in den Geschichtswissenschaften, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass die genaue Bestimmung der Rollen, die die verschiedenen Publikationsformen in der scientific community übernehmen sollen oder können, noch ausstehe.

Immerhin bestätigte er (mehr oder weniger explizit) meinen vorläufigen Stand der Recherchen, wonach es praktisch keinen geschichtswissenschaftlichen Blog deutscher Sprache gibt. Seit längerer Zeit aktiv ist der Blog Archivalia, der sich auch mit fachwissenschaftlichen Fragestellungen auseinandersetzt, und der englischsprachige Blog „ProjectHistory„.

So erfreulich eine Nennung auf einer Fachtagung ist. Die Pionierstellung bedeutet durchaus auch Risiko – für meine wissenschaftliche Karriere und für das Anliegen, neue Formen der ICT-gebundenen („elektronischen“/Online-) Publikationen in den Geschichtswissenschaften zu etablieren. Denn dieser Blog geht ja eben nicht den Weg, wie das heute morgen ebenfalls vorgestellte Online-Journal „zeitenblicke„, die konservativen Erwartungen des geschichtswissenschaftlichen Publikums möglichst zu erfüllen, um Akzeptanz zu erlangen.

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