Schlagwort-Archive: Buch

«Das Buch als Kulturphänomen»

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Und gleich noch ein Hinweis zum Thema «Buch»: Die Mediengewerktschaft Comedia veranstaltet am Samstag, den 1. Dezember, in Basel den «Tag der Typographie». Im Rahmen dieser Veranstaltung wird Dr. David Marc Hoffmann vom Schwabe Verlag – den Teilnehmern des Kurses «Das Medium Buch. Buchgeschichte(n) aus Basel» in allerbester Erinnerung als hervorragender Referent – um 10:15 Uhr einen Vortrag halten zum Thema «Das Buch als Kulturphänomen».

Forum Buchkultur in Basel

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Während wir uns dem «Medium Buch» widmen, widmen sich andere der «Buchkultur». Das freut uns, auch wenn sich die Termine ein wenig überschneiden, so wie zum Beispiel heute leider, als Prof. Lucas Burkart über «Wissensspeicher Buch» sprach. Am 13. Dezember wird Wolfgang Hagen zum Thema «Es gibt kein digitales Buch!» sprechen. Wir sind gespannt. Das ganze Programm steht hier zum Download bereit.

Das Buch der Woche: Wikipedia goes Foucault!

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Aufmerksame Leser unseres Weblogs werden es ja schon gemerkt haben: Während Kollege Hodel sich immer mehr in die didaktischen Sphären der neuen Netzwelten einarbeitet, widme ich mich seit einiger Zeit vermehrt dem intermedialen Crossover – sprich: dem Medium Buch im digitalen Zeitalter.

So kam mir unlängst – nach einem längeren Streifzug durch die Freihandmagazine unserer Universitätsbibliothek – die Idee, die Rubrik «Das Buch der Woche» hier einzuführen.

Sinn und Zweck dieser neuen Rubrik soll es nicht sein, mit ausführlichen Fachrezensionen bestehende Organe wie H-Soz-u-Kult oder Sehepunkte zu konkurrieren, vielmehr möchte ich in regelmässiger Folge und in kurzer Form auf Bücher hinweisen, die etwas abseits der grossen akademischen Felder liegen, Bücher, die mir besonders gefallen oder die mich besonders aufgeregt haben, Bücher, die man leicht übersieht oder die man einfach gelesen haben muss.

Und so möchte ich mit einem kleinen Büchlein beginnen (entstanden aus einer Magisterarbeit an der TU Chemnitz), das sich Wikipedia widmet und sich dabei einem innovativen Ansatz verschrieben hat: Mit Hilfe des Diskurskonzeptes von Michel Foucault untersucht Pentzold Wikipedia als Informationsspeicher und Diskursplattform. Damit wird die von den Wikipedianern imaginierte und mit viel Aufwand immer wieder beschworene Traditionslinie zurück zur Encyclopédie von Diderot und d’Alembert bewusst ignoriert und Wikipedia gleichsam gegen den Strich gelesen. Im Mittelpunkt der Studie steht die Beschreibung von «Aushandlungsprozessen bei der Verfertigung geteilten Wissens», was an zwei Beispielen untersucht wird. Eine innovative Arbeit, die hoffentlich die etwas frischen Wind in dier verfahrene Wikipedia-Diskussion der letzten Monate bringen wird.

Pentzold, Christian: Wikipedia. Diskussionraum und Informationsspeicher im neuen Netz, München 2007 (= Internet Research; 29).

Basel goes Vienna. Ein Rückblick

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Wer nachhören möchte, welchen Input die «Basler Elektronische Schule» den Kollegen von Wien gegeben hat, kann das auf dem Weblog e-Medien-Strategie der Hist-Kult Fakultät tun. Visuell sichtbar sind Haber & Hodel nicht (wegretuschiert?), aber wir hatten auch keine Werbe-T-Shirts für Kollega Krameritsch an. Werden wir auf dem nächsten Podium machen, damit wir auch ins Bild kommen …

Buchmesse (6): Notizen vom Freitag

Was will uns dieser Messeauftritt sagen? Dass es mit Google doch nicht auf immer und ewig nur bergauf gehen kann?

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Sich einen ab-googlen kennen wir schon, die neueste Wortschöpfung lautet: zwaben! Ich zvabe, du zvabst, er zvabt …

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Sehr erfreulich, dass auf der diesjährigen Buchmesse erstmals mit dem Label «Preisträger im Wettbewerb ‚Das Historische Buch‘ H-Soz-u-Kult» geworben wurde.

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Das Thema Medienkompetenz treibt nicht nur den Kollegen Hodel um, auch die Buchhändler haben sich das eine oder das andere zum Thema überlegt …

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Buchmesse (4): Medium Buch

Am Donnerstag reiste eine grössere Gruppe aus meinem Medienpraktischen Kurs «Medium Buch. Buchgeschichte(n) aus Basel» an die Messe nach Frankfurt. Da es wenig Sinn mach, mit über zehn Leuten gemeinsam durch die Hallen zu laufen, haben wir uns in kleine Gruppen aufgeteilt und wer wollte, konnte sich mehrmals im Laufe des Nachmittages an verabredeten Checkpoints einfinden.

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Einer der Höhepunkte des Nachmittages war wohl für die meisten ein kleiner Empfang beim Picus Verlag aus Wien, zu dem wir eingeladen wurden. Helene Griendl stellte uns charmant und kompetent zugleich den kleinen, aber feinen Verlag vor, der sich seit Jahren mit einem qualitativ hochstehenden Programm erfolgreich am hart umkämpften Büchermarkt halten kann. Wie immer werden wir – das heisst alle Kurs-Teilnehmenden – in unserem Wiki über diesen Ausflug berichten.

Buchmesse (3): Notizen vom Mittwoch

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Bereits der erste Tag an der Buchmesse brachte einige interessante Neuigkeiten, die uns auch hier auf hist.net interessieren dürften:

So wurde der neue Büchersuchdienst libreka vorgestellt. Damit sollen neue (deutschsprachige) Bücher im Volltext durchsuchbar werden. Die Verlagsbranche hofft, damit der Übermacht von Amazon und Google Books etwas entgegen setzen zu können. Ob das mit der Schmalspurvariante, die gestern präsentiert wurde, auch wirklich der Fall sein wird, sei vorerst dahingestellt.

Welche Zukunft für die Digitalisierung – respektive: welche Zukunft für das Buch? Vertreter von vier ganz grossen Verlagen – Penguin, HarperCollins, Random House und Holtzbrinck – diskutierten gestern an der Buchmesse diese Frage und kamen zum Schluss, «dass das Buch immer noch das Maß aller Dinge sei, dass das Marketing neu justiert werden müsse, um potenzielle, junge Leser zu begeistern (Stichwort: Web 2.0), und dass die Digitalisierung den Buchmarkt in den nächsten Jahren zwar nicht auf den Kopf stellen, aber doch stark verändern werde. Und, natürlich, dass es keine Zeit zu verlieren gebe, sich mit all dem auseinanderzusetzen.» Wollen wir doch mal sehen, was nach diesen grossen Worten folgen wird.

Eine Presseschau gibt es übringens hier.

Buchmesse (2): Buchmesse untheoretisch

Nach Kollega Hodels theoretischem Rundumschlag hier zum Tagesausklang noch zwei visuelle Impressionen von der Buchmesse. Ganz ohne theoretischen Unterbau und auch nicht besonders dicht beschreibend:

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Der Springer Verlag wirbt damit, die weltweit grösste e-Book-Kollektion im Angebot zu haben.

Ebenfalls heute an der Buchmesse gesehen:

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Schade, fand ich diesen schönen Ausspruch nicht beim Verleger von Michel de Certeau, sondern bei einem Druckausrüster in der Halle 4.0 …

(Another?) Roadmap e-Sciences

Es kam dann aber doch ganz anders…

Das Leben eines Blogger steckt voller Unwägbarkeiten: Da habe ich mich am Montag abend in einer wunderschönen Umgebung (Semper-Depot der Akademie der Bildenden Künste) installiert, um möglichst direkt über die Buchvorstellung zu berichten, zu der das gesamte hist.net-Team auf das Podium eingeladen wurde – dann kommt es hier zu einem Gespräch, dort zu einem Glas Wein, dann ist im Blog-Beitrag da noch eine Aussage, die unklar formuliert erscheint, und noch ein Link, der fehlt; schliesslich wird es spät und im Hotel gibt es ja (einen teuren) Internet-Anschluss, folglich kann ich (so denk ich) ja dort den Beitrag zu Ende schreiben… – tja, und dann geht der Internet-Anschluss eben nicht, und bis ich wieder im Internet-Empfangsbereich bin, hat Kollege Haber alles Wesentliche bereits der interessierten Öffentlichkeit mitgeteilt, sogar die wunderschöne Idee von Jakob Krameritsch mit den T-Shirts (auch ein medienwissenschaftlich noch kaum erforschtes Objekt). So bleibt mir nur, ein paar Eindrücke von meiner Seite nachzuliefern.

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Buchmesse (1): Wozu noch Buchmesse?

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Seit heute morgen ist die Buchwelt wieder im Ausnahmezustand. Pünktlich um 9 Uhr öffnete nämlich die diesjährige Frankfurter Buchmesse ihre Tore. Der übliche Rummel: 7200 Austeller aus 113 Ländern, unendlich viele Neuerscheinungen, lange Schlangen überall.

Beim ersten Rundgang hier habe ich mich gefragt, wieso es die Buchmesse eigentlich noch braucht. Als ich das erst Mal hier war, Ende der 80er Jahre, gab es noch kein Internet. Die Buchmesse war eine grandiose – und einmalige – Gelegenheit, um sich über Bücher und sonstige Publikationen zu informieren, die den Weg in die heimisch Buchhandlung oder Bibliothek nicht schaffen würden. Bücher aus fremden Ländern, Produkte kleiner und kleinster Verlage, «graue Literatur» – das alles gab es an der Buchmesse zu entdecken. Und nur hier.

Schwer beladen mit Prospekten und Katalogen torkelte ich jeweils nach Hause. Und heute? Hin und wieder notiert man sich eine URL, nimmt, ganz, ganz selten, einen gedruckten Katalog mit. Der Rest ist Internet. Ist verfügbar, immer und überall.

Aber das führt auch dazu, dass mehr Zeit bleibt für Gespräche und Begegnungen, zum Besuch von Lesungen und Informationsveranstaltungen. Das Internet hat die Buchmesse verändert. Aber zum Glück nicht überflüssig gemacht.

Roadmap e-Sciences

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Es ist ja so eine Sache mit Weblog-Berichten über Veranstaltungen, auf denen man selbst aufgetreten ist. Schnell einmal wirkt das peinlich und da ja hist.net (oder Teile von hist.net?) seit einiger Zeit schon gewisse Nabelschautendenzen aufweist, habe ich mir vorgenommen, mich inskünftig im Bereich Ego-Blogging ein wenig in Zurückhaltung zu üben (also auch in Zukunft wird es von meiner Seite keine Agenda-Schauen und ähnliches geben).

Trotzdem komme ich nicht umhin, über einen Abend gestern in Wien zu berichten, bei dem nicht nur die gesamte hist.net-Equipe auf dem Podium sass, sondern auch die sogenannte Wiener Elektronische Schule sozusagen in corpore vertreten war (der Wikipedia zur Wiener Elektronischen Schule wurde leider geloescht …). Zwei ganz wunderbare Bücher wurden vorgestellt und dies erst noch in einer ebenso wunderbaren Lokalität: im Semper-Depot der Akademie der bildenden Künste. Bei den beiden Büchern handelt es sich zum einen um das Grundlagenbuch «E-Learning Geschichte» von Prof. Wolfgang Schmale (Universiät Wien), Dr. Jakob Krameritsch (Akedemie der bildenden Künste) und Martin Gasteiner sowie Marion Romberg (beide Universität Wien). Zum anderen wurde auch das Erscheinen der Dissertationsschrift des hier einschlägig bekannten Kollegen Krameritsch mit dem schönen Titel «Geschichte(n) im Netzwerk» gefeiert.

Nach der Präsentation der beiden Bücher moderierte Wolfgang Schmale ein Podiumsgespräch mit dem Titel «Roadmap e-Science», an der neben Krameritsch und der Basler Elektronischen Schule auch Michael Nentwich, Autor der Studie «Cyberscience» und Direktor des Instituts für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften teilnahmen.

Wir werden auf die Themen und Thesen der Diskussion zurückkommen und auch auf die Audiocasts verlinken.

Für heute nur noch dies: Zu den Highlights des Abends gehörte ohne Zweifel die Werbeschaltung von Jakob Krameritsch für T-Shirts, die, mit Zitaten aus dem Buch vesehen, vor Ort verkauft wurden. Hier ein begeisterter Käufer mit einem Zitat von der Seite 176:

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«Insofern zeigen Mitschreibeprojekte den ganz normalen Egoismus der Menschen, nicht mehr und nicht weniger.»
Claudia Klinger

Medium Buch. Buchgeschichte(n) aus Basel

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Nach dem Medienpraktischen Kurs im letzten Semester zum Thema «Schreiben für Wikipedia» (ich weiss, wenn ich das jetzt noch ein paar Mal hier nenne, wird mich Kollege Hodel vollends auf den Mond schiessen wollen und Google uns wegen Link-Spam sperren …) habe ich für dieses Semester ein Kontrastprogramm vorgesehen: Eine kurze Einführung in die Buchwissenschaft, kombiniert mit einer praxisnahen Beschäftigung mit dem Medium Buch.

Dass die Buchstadt Basel an den diversen Ausbildungsstätten kein buchwissenschaftliches Angebot kennt, erstaunt. Dabei befinden sich einige hochinteressante Einrichtungen in Basel: der weltweit älteste Buchverlag, die Papiermühle mit einer beachtlichen mediengeschichtlichen Sammlung, die Universitätsbibliothek mit einer grossartigen Sammlung von Frühdrucken und und und. Im Kurs «Medium Buch. Buchgeschichte(n) aus Basel» werden wir diese Institutionen aufsuchen und einige dazu: das Buchzentrum zum Beispiel bei Olten und den Karger Verlag und natürlich die Frankfurter Buchmesse.

Ach so: der Kurs ist leider schon mehr als ausgebucht. Aber natürlich werden auch in diesem Kurs die Neuen Medien eine Rolle spielen, ganz so, wie es sich für einen Kurs aus der hist.net-Küche von Haber & Hodel gehört. Die Studierenden werden den Kurs in unserem hauseigenen Wiki dokumentieren, mit Bildern, Berichten, Literaturangaben, Fragen und Kritik. Ein Anfang ist schon gemacht und ich bin gespannt, wie es weiter gehen wird. Den Abschluss wird übrigens am 20. Dezember ein öffentliches Podium zum Thema «Das Buch am Ende. Am Ende das Buch» bilden. Details folgen!

Wikipediatag 2007 (2)

Wie Kollege Haber schon im Weblog (und anderswo… NEID!) berichtet hat, ist Wikipedia aus Anlass des Wikipedia-Tages in Bern (wieder einmal) zu einem Thema der Medien geworden. Was ich je länger je interessanter finde: zwar reden die meisten über Fragen der Qualität der Einträge oder der Nutzung von Wikipedia. Viele konkrete Anwendungen haben weitaus mehr mit Geschichte zu tun, als man zunächst annehmen würde.

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Ranke-Website der Historischen Kommission online

Der Informationsdienst Wissenschaft meldet:

«Aus der Arbeit an der „Gesamtausgabe des Briefwechsels von Leopold von Ranke“ ist parallel auf der Homepage der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften eine Ranke-Website entstanden. Die Ranke-Website enthält biographische und bibliographische Angaben zu Ranke und stellt Informationen zum aktuellen Stand der Bearbeitung, zum Inhalt der einzelnen Bände, Links auf einschlägige Seiten (etwa die Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin mit dem dort liegenden Ranke-Nachlass) oder Artikel und eine Sammlung der Rezensionen bereit. Alle Angaben werden regelmäßig aktualisiert.»

Wenn man die Website besucht, präsentiert sich zuerst einmal nicht viel mehr als eine digitalisierte Werbebroschüre für die Buchausgabe. Unter dem Punkt «Datenbank» präsentiert sich folgender Text:

«Sämtliche Briefe in allen Versionen sind in einer elektronischen Datenbank (File-Maker) abgelegt. Zum Ende des Editionsprojektes soll diese Datenbank online für Recherchen zur Verfügung stehen. Bis zu diesem Zeitpunkt bieten wir interessierten Fachleuten die Gelegenheit, ihre Suchanfragen bearbeiten zu lassen.»

Weiter liest man:

«Die Bearbeitung Ihrer Anfrage dauert etwa 8 bis 14 Tage. […] Bitte stellen Sie sich kurz vor, begründen Sie Ihre Anfrage und nennen Sie den Zweck, den Sie mit der Recherche verbinden; ohne diese Angaben kann die Anfrage nicht bearbeitet werden.»

Hallo? Ist das vielleicht eine Parodie?