Schlagwort-Archive: Digitalisierung

Digital Creativity

«Digital Creativity» ist eine interdisziplinär ausgerichtete Zeitschrift, welche sich dem Themenkomplex rund um die Nutzung digitaler Medien widmet und viermal jährlich erscheint. Der kreative Geist scheint die aus unterschiedlichen Richtungen stammenden Artikel zu beleben. Die Beiträge handeln entweder von der Implementierung brandneuer Gadgets (wie z.B. Wearables) oder es geht um deren Einsatz in einem mediendidaktischen Umfeld.
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Was ist Digital Curation?

Als ich zum ersten Mal von der Digital Curation hörte, hat mich der Ausdruck so befremdet, dass ich mich gleich danach erkundigen musste. Heute frage ich mich, warum mir dieser Begriff nicht schon seit langem geläufig ist, schliesslich beschreibt er die Langzeitarchivierung, das Gebiet, auf dem meine Umgebung forscht.
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«Bringing history online» – Googles neuester Schachzug

Anfangs Woche hat Google eine neue Initiative lanciert und will in Zukunft zusammen mit lokalen und überregionalen Zeitungen deren Bestände digitalisieren. Damit startet Google einen Frontalangriff auf die grossen Datenbankanbieter, die bereits seit langer Zeit solche Inhalte kostenpfichtig vertreiben.

Zwei grosse Unterschiede sind aber von Bedeutung: Google will die Zeitungsseiten im Originallayout belassen und zusätzlich mit einem OCR-Programm behandeln. Damit haben die Benutzer sowohl die korrekte Darstellung der Seiten als auch eine Volltextsuchmöglichkeit in diesen immensen Datenbeständen.
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Gesucht: Digitale Historikerinnen und Historiker

Nein, auch diesmal handelt es sich nicht um eine Stellenausschreibung, es geht vielmehr um eine Umfrage. In Zusammenarbeit mit dem Landesarchiv Baden-Württemberg suchen wir Kolleginnen und Kollegen, die bereits heute mit genuin digitalen («digital born») – also nicht retrodigitalisierten – Quellen arbeiten.

Der Hintergrund dieser Umfrage: Archive stehen heute vor der Situation, dass viele Informationen sowohl in digitaler als auch in analoger Form vorliegen. Die Archivierung konventioneller Dokumente ist wohl bekannt, die der digitalen Geschwister weniger. Es bedarf also erstens neuer Argumente, um in diesen Fällen für den Erhalt der digitalen Form zu plädieren und zweitens eigener Kriterien, die die notwendigen Auswahlprozesse steuern können.

Um die Archivierung digitaler Unterlagen voranzubringen (und damit das Feld für die künftigen Historiker/innen zu bereiten), wären Antworten auf die nachfolgenden Fragen sehr hilfreich:

  • Wie können Archiviare für künftige Historiker/innen eine möglichst gute digitale Überlieferung hinbekommen?
  • Wo arbeiten Historiker bereits heute mit genuin digitalen Quellen (Quellen, die digital entstanden und geblieben sind)?
  • Ist es für die Forschungen erheblich oder unerheblich, dass diese Quellen in digitaler Form vorliegen? Warum?
  • Welche Eigenschaften sollten digitale Quellen für die Forschungen besitzen (z.B. Durchsuchbarkeit, statistische Auswertbarkeit etc.)?
  • Welche Typen digitaler Quellen (z.B. Webseiten, Blogs, elektronische Akten) erscheinen heute in besonderem Maß interessant für künftige Historiker?
  • Welche Bereiche der heutigen Informationsgesellschaft (z.B. bestimmte Vereine oder Gerichte) sollten für künftige Generationen archiviert werden?
  • Oft sind die rechtsverbindlichen Quellen noch auf Papier, während die digitalen Formen zugleich leichter zu benutzen sind. Wie lassen sich diese beiden Aspekte (Rechtsverbindlichkeit / digitale Benutzbarkeit) für eigene Forschungsprojekte gewichten?

Das Landesarchiv möchte interessierte Historiker/innen, die bereit sind, zu diesen Themen Auskunft zu geben, kontaktieren. Eine Kontaktaufnahme ist unter umfrage@histnet.ch möglich. An diese Adresse können auch gerne erste Stellungnahmen und Kommentare zu den oben skizzierten Fragen geschickt werden. Sämtliche Mails an die Adresse umfrage@histnet.ch werden sowohl an Herrn Dr. Christian Keitel vom Landesarchiv Baden-Württemberg wie auch an mich weitergeleitet!

Antworten, die hier eintreffen, sollen zusätzlich auch in mein Forschungsprojekt «digital.past | Geschichtswissenschaften im digitalen Zeitaler» am Historischen Seminar der Universität Basel einfliessen (auf Wunsch auch gerne in anonymisierter Form).

Herzlichen Dank fürs Mitmachen!

Digitalisierung von Kinofilmen an der Uni Basel

Die Universität Basel berichtet von einem neuen Projekt des Imaging and Media Lab: «Spezialisten des Imaging & Media Lab der Universität Basel erfassen Kinofilme aus Archiven digital und können sie so langfristig erhalten. Das in Kooperation mit verschiedenen Partnern startende Projekt «Afresa» wird im Rahmen des Masterprogramms «Réseau Cinéma» von der Förderagentur für Innovation (KTI) des Bundes unterstützt. Der finanzielle Umfang beträgt in der ersten Phase 1,85 Mio. Franken. […] Das Forschungsprojekt ist eine Kooperation des Imaging & Media Lab der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Basel und des Seminars für Filmwissenschaft der Universität Zürich mit den Wirtschaftspartnern Schwarz Film AG und Cine Media SA. Das Projekt wird weiter von Dr. h.c. Arthur Cohn, dem Schweizer Fernsehen, dem Bundesamt für Kultur, der Memoriav und der Stiftung SBB Historic unterstützt.»

«Das digitale Gedächtnis der Schweiz» im Netz

Gleich noch eine Tagungsdoku, die nun online ist: Am 8. Und 9. November 2007 fand im Zentrum Paul Klee in Bern die SAGW-Tagung «Das digitale Gedächtnis der Schweiz: Stand, Herausforderungen und Lösungswege» statt. Die Referate vieler Redner und Rednerinnen wurden unterdessen zu Artikeln verarbeitet und sind nun online auf der Seite der SAGW abrufbar

Anmerkungen zur Goethe-Ausgabe von 1659

«Glückliches Babylon!» mag man rufen, trifft man doch beim Arbeiten mit Google Books immer wieder auf mancherley Curiositas:

Bekanntlich digitalisiert Google seit einiger Zeit einige amerikanische Bibliotheken ziemlich umfassend. Weniger umfassend ist hingegen das, was sich uns präsentiert, wenn wir in Google Books nach neueren oder nicht ganz so neuen Büchern suchen.

Nicht schlecht gestaunt habe ich, als mir Google kürzlich eine Goethe-Ausgabe von 1659 präsentieren wollte. Vollständig zum Herunterladen natürlich. Des Rätsels Lösung: Auf dem Deckblatt steht gross und fett: „Goethe“ und weiter unten:

J. G. Cotta’sche Buchhandlung Nachfolger
Stuttgart
Gegründet 1659

Was den nicht nur der deutschen Sprache, sondern auch der deutschen Kultur vollständig unkundigen Bearbeiter des Digitalisates dazu veranlasst hat, das Buch, das in Tat und Wahrheit 1963 erschienen war, mit dem Erscheinungsdatum 1659 zu versehen und zum Download freizugeben. Wer mag da noch etwas gegen 1-Dollar-Jobs haben?

Neue Digitalisierungs-Plattform in der Schweiz

«Alles über die Digitalisierung in den Schweizer Bibliotheken» lautet das Motto der neuen Digitalisierungs-Plattform Digicoord, die heute von der schweizerischen Nationalbibliothek vorgestellt wurde:

«Der Westschweizer Bibliotheksverbund (RERO) und die Schweizerische Nationalbibliothek (NB) haben 2007 die Zusammenarbeit beschlossen, um eine Informationsdrehscheibe zu den schweizerischen Digitalisierungsprojekten einzurichten, gleich ob diese im Stadium von Absichtserklärungen oder in Umsetzung oder bereits realisiert sind. Ziel dieses Projekts ist es, brauchbare Informationen auf diesem Gebiet in der Schweiz leichter zugänglich zu machen. Digicoord antwortet auf die Informationsbedürfnisse der Schweizer Bibliotheken in Bezug auf die laufenden Digitalisierungsprojekte im Land, auf die strategischen Ausrichtungen von RERO und NB.»

Vor allem der letzte Punkt dürfte dominant gewesen sein. Schliesslich soll in wenigen Wochen die Plattform infoclio.ch ihren Betrieb aufnehmen – mit (unter anderem) ganz ähnlichen Zielen.

Hoffen wir, dass die Tatsache, dass Digicoord ausgerechnet jetzt an den Start geht, kein schlechtes Omen für die Zukunft von infoclio.ch ist und dass die beiden Plattformen nun nicht damit beginnen, werden, konkurrierende Nachweissysteme aufzubauen.

Workshop «Kultur und Digitalisierung» I in Romainmôtier


Während Kollega Hodel demnächst in Eichstätt historische Kompetenzen diagnostizieren und fördern wird, bereitet sich unsereins in Romainmôtier zum Thema „Archiv – Speicher – Bibliothek. Digitalisierung als Alltagsphänomen und Herausforderung für die Kulturwissenschaften“ vor.

Hier geht es übrigens zur Bildergalerie.

Da Kollege Seydel von rebell.tv fortlaufend aus Romainmôtier berichtet, werden wir uns erst nach dem Workshop wieder mit einem Fazit melden. Wer Herrn S. sein eigenes Projekt erklärend sehen will, möge sich doch dieses Schnippselchen zu Gemüte führen:

Workshop «Kultur und Digitalisierung» I in Romainmôtier



Von heute bis Samstag treffen sich in Romainmôtier in der Nähe von Yverdon-les-Bains eine Handvoll Fachleute und Kunstschaffende, um über Kultur und Digitalisierung zu diskutieren. Eingeladen hat das Migros Kulturprozent, verantwortlich zeichnet eine Projektgruppe bestehend aus Dominik Landwehr, Veronika Sellier, Claudia Rosiny, Giaco Schiesser und mir.

Den Einstieg im ersten Teil machte Felix Stalder, Dozent an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich, der über soziologische Perspektiven der Informationsgesellschaft referiert. Ihm folgte Stefan Münker, Medienwissenschafter, Redaktor und neu Privatdozent an der Universität Basel, mit einem wunderbaren, auch historisch fundierten Vortrag zum Phänomen Web 2.0.

Wir werden immer wieder über diesen Workshop berichten, verweisen aber gerne auf rebell.tv, wo in einem ganz anderen Tempo aus Romainmôtier berichtet wird!

Nachtrag: Hier schon die ersten visuellen Eindrücke vom Workshop auf flickr.

Sztálin emlékei digitális archivumban

A magyarnyelvü Múlt-kor portál jelenti, hogy az amerikai Yale egyetemen egy kulturális alapitvány 1,3 millió dolláros támogatásával Sztálin személyes irattárát digitális formában elérhet?vé teszik. Kb. 40 ezer dokumentumról van szó! (Das ungarischsprachige Portal «Múlt-kor» meldet, dass an der Universität Yale mit Hilfe privaten Stiftungsgeldern in der Höhe von 1,3 Millionen Dollar der persönliche Nachlass von Stalin im Umfang von 40’000 Dokumenten digitalisiert und öffentlich zugänglich gemacht werden soll).

Siehe auch hier.

Berne se munit d’un centre pour les fonds anciens


Depuis le premier janvier de cette année, la Bibliothèque universitaire de Berne dispose d’un nouveau centre de compétence pour les collections anciennes, le Zentrum historische Bestände. C’est un des résultats de la profonde réorganisation du paysage des bibliothèques académiques de Berne et la conséquence d’une longue histoire qui implique aussi la Bibliothèque de la Bourgeoisie de Berne, propriétaire des fonds anciens. Le nouveau centre gère 260 000 imprimés et cartes, entre autres 7000 imprimés issus de la collection de l’humaniste huguenot Jacques Bongars (1554-1612) et les quelque 16 000 cartes, plans et vues géographiques de l’homme d’état bernois Johann Friedrich Ryhiner (1732-1803). Tandis que la collection de cartes a été cataloguée il y a dix ans et est accessible par Internet il en va pas de même pour les livres. Mais le recataloguage de l’ensemble du fonds ancien (des ouvrages datant de 1470 à 1900) et la mise à disposition en ligne de ce catalogue figure parmi les objectifs principaux du nouveau centre. De plus il est prévu de numériser une sélection de livres et de les mettre en ligne dans le cadre du projet e-rara.ch. Reste à savoir quels seront les ouvrages choisies et à espérer que les besoins de la gent historique seront considérées. Affaire à suivre…

Vorarbeiten für Kulturgüter im Netz

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Die Kollegen vom digitalbrainstorming haben vor ein paar Tagen auf eine interessante «Vorgeschichte» der schweizerischen Digitalisierungsbemühungen hingewiesen: auf das bereits vor einigen Jahren ziemlich still begrabene Projekt einer Datenbank Schweizerischer Kulturgüter. Die gleichnamige Stiftung allerdings ist erst vor wenigen Monaten offenbar gelöscht worden und tatsächlich finden sich noch einige Datenleichen im Netz zum Thema. Nicht immer sind Recherchen in digitalen Archiven die ergiebigsten, auch in alten Papierbergen findet man hin und wieder interessante Dokumente … (siehe auch hier).

Ein iPhone vor der Zeit – und andere historische Anmerkungen

watchman 1924Was einem bei einem Umzug nicht so alles in die Finger gerät. Ich fand Siegfried Zielinskis Audiovisionen ((Zielinski, Siegfried: Audiovisionen. Kino und Fernsehen als Zwischenspiele in der Geschichte, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1989)) aus dem Jahr 1989 (damals stand die Mauer noch) und darin zwei interessante Dinge. Zum einen obige Illustration (Vollansicht), die Zielinski wie folgt umschrieb:

Das Projekt des Watchman […] beitet seinen Benutzer auch den kurzfristigen und an beliebigen Orten vollziehbaren visuellen Einstieg in Erlebniswelten an, die mit der tatsächlichen Umwelterfahrung kollidieren, sie ergänzen, kommentieren oder sogar in keinerlei Beziehung mit ihr stehen. (S. 227)

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Storytelling und Alpenglühn

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Nach den anregenden Tagen in Berlin nun noch ein Abstecher in die Alpen, nach Innsbruck. Unter dem Titel «Erzählen – medientheoretische Reflexionen im Zeitalter der Digitalisierung» trafen sich gestern und heute rund 60 Medienwissenschafter, Medienpädagogen und natürlich auch ein paar Historiker aus ganz Europa an der von Innsbruck Media Studies organisierten Tagung.

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