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GMW 07: Tag 3 – Informelles Lernen & Geschichtswiki

gmw 07 schluss

Vorbei: GMW 07 adieu!

Der Abschluss der Tagung bringt noch einmal interessante Zugänge zum eLearning. Zum einen die Frage nach der Bedeutung von informellen Lernprozessen (und die Frage, wie stark diese von digitalen Medien unterstützt werden) und zum anderen ein konkretes Beispiel für den Einsatz von Wiki-Technologien in einer geschichtswissenschaftlichen Lehrveranstaltung (nein, nicht von Haber oder Hodel). Weiterlesen

GMW 07: Halluzinatives Lernen oder: the reality gap

Hier an der Tagung wird mit Schlagworten um sich geschlagen ohne Ende: alles und jeder will irgendwie mit web 2.0 zu tun haben und auf Teufel komm raus wird jedem Konzept und jeder Anwendung das Etikett „web 2.0“ umgehängt, was zu kuriosen Situationen führt, etwa, wenn der Vertreter von Sun den automatischen Ausdruck eines Prüfungsfragebogen nach Login des Studierenden als „web 2.0“-Anwendung anpreist…. Bezeichnenderweise ist in diesem Falle das Kürzel „2.0“ schon nicht mehr genug, bereits wird die Endung „3.0“ an den Projekttitel angefügt. Da wird aus dem „partizipativen Lernen“ zumindest bei mir als Tagungsteilnehmer schon mal ein halluzinatives Lernen. Weiterlesen

GMW 07: Tag 2 – ePortfolio und virtuelle Lernwelten

Dinner der GMW in der ehemaligen Elefanten-Dressurhalle

GMW-Dinner in der ehemaligen Elefanten-Dressurhalle des Tierparks Hagenbeck

Mein zweiter Tag an der GMW Tagung ist (abgesehen von den „Löchern“, die durch Gespräche, verlängerte Pausen, Ermüdungserscheinungen etc, entstehen) geprägt von zwei Hauptthemen: ePortfolios und Virtuelle Lernwelten. Weiterlesen

GMW 07: Tag 1 – OpenAccess und Netzwerktheorien

Was bin ich blöd, dachte ich beim Hinsetzen, dass ich (neben vielen anderen) mich immer wieder dazu hinreissen lasse, mir die Eröffnungs-Vorträge von Tagungen zuzumuten. Der Erkenntnisgewinn ist minimal, der Sprachduktus einschläfernd und die Zeit wird nie eingehalten. Aber siehe da: Gemessen an meinen (zugegeben geringen) Erwartungen war diese Eröffnung ein regelrechtes Feuerwerk. Weiterlesen

GMW 07: Gamebased Learning in Web 2.0

Dokumaker.net

Hiermit startet meine Live-(oder fast Live-)Berichterstattung von der diesjährigen Tagung der Gesellschaft für Medien in den Wissenschaften. Wie so oft erscheinen die mehrstündigen Pre-Conferences fast interessanter als die Tagungsbeiträge selbst, die sich zumeist auf 20-minütige Replikationen der bereits im Tagungsband abgedruckten Beiträge beschränken. Also nix wie rein in den von Jonas Wegener (bekannt von histucation) und Tatjana Timoschenko geleiteten Workshop „Gamebased Learning in Web 2.0„. Weiterlesen

Digitale Regionalgeschichte: Geschichtsblog des Monats Juli 2007

Nach einem altgedienten Geschichtsblog, dem wir den letzten Eintrag gewidmet haben, soll nun die Aufmerksamkeit auf einen vergleichsweise jungen Geschichtsblog gerichtet werden: dem Blog Digitale Regionalgeschichte. Anfang 2007 wurde der Weblog von Karl-Heinz Schneider, Geschichts-Dozent an der Universität Hannover (oder genauer: apl. Professor), ins Leben gerufen. Weiterlesen

Kostenloser (virtueller) Hörsaal gefällig?

Wollten Sie schon immer eine eigene Universität gründen, verfügten aber leider nicht über das nötige Kleingeld? Nun, die Rheinische Fachhochschule Köln bietet im Rahmen der Lehrveranstaltungen von Bernd Schmitz, Dozent für Multimedia an der RFH Köln im Studiengang Medienwirtschaft, zumindest einen virtuellen Hörsaal in Second Life zur freien Benutzung an. Die Belegungen sind bitte auf den entsprechenden WikiSeiten von Bernd Schmitz einzuschreiben, wo auch der direkte Link nach SecondLife zu finden ist. Also, wer schon immer zeigen wollte, dass er/sie eine geniale Vorlesung auf Lager hat: Nichts wie los. Und wenn es sich um eine Geschichtsvorlesung handelt: bitte hier in den Kommentaren vermerken. Wir sind gespannt.

(via histucation)

Neue Lerntechnologien und messbare Schülerleistungen

Die Sonntagszeitung hat’s berichtet, bei Beats Weblog hab ich’s gefunden: Neue Lerntechnologien (= Elektronische Medien), so neuste US-Studien, verbesserten die Schülerleistungen nicht. ((Shapley, Kelly; et al.: Evaluation of the Texas Technology Immersion Pilot. Findings from the Second Year, Austin: Texas Center for Educational Research 2007 (http://www.etxtip.info/images/eTxTIP_Year2EvalReport.pdf [26.6.2007]).)) Das passt bestens zu den Berichten, dass einige US-Schulen in Zukunft wieder auf den Einsatz von Laptops im Unterricht verzichten wollen.

Abgesehen von der Frage, ob bei diesen Studien erfasst wird, ob die digitalen Medien didaktisch sinnvoll eingesetzt werden, möchte ich auf den Blog-Eintrag von Stewart Mader hinweisen, der ein grundsätzliches Problem anspricht (basierend auf einem Beitrag in BusinessWeek: ((Kind, Ron: „A Flawed Measure of Ed Tech“, in: BusinessWeek, 10.4.2007, (http://www.businessweek.com/technology/content/apr2007/tc20070410_846623.htm?chan=top+news_top+news+index_technology [26.6.2007]).))

“ […] The magic of technology is that it works for students with a variety of learning styles instead of requiring them to learn in a style that isn’t optimal, and that’s the opposite of training for standardized tests. […]“

Mit anderen Worten: Solange die Schülerleistungen in standardisierten Tests erhoben werden, wohingegen die Neuen Lerntechnologien gerade nicht standardisiert messbare Bildungsprozesse fördern will (wobei zu fragen ist, wie die Einlösung dieses Anspruchs überprüft werden kann), soll sich niemand wundern, dass Neue Lerntechnologien keine „messbaren Verbesserungen der Schülerleistungen“ hervorbringen – einmal ganz unabhängig davon, ob sie didaktisch sinnvoll eingesetzt werden, oder eben nicht.

Neues Standardwerk der «Wiener Elektronischen Schule» erschienen

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«E-Learning Geschichte» heisst das neue Buch der Wiener Autorengruppe um Wolfgang Schmale: «Das Buch ist Resultat einer mehrjährigen E-Learning Praxis des AutorInnenteams, die sich auf Erfahrungen aus einer Vielzahl von Lehrveranstaltungen, aus mehreren drittmittelfinanzierten E-Learning Projekten sowie medienhistorischer Forschung stützt. Das Buch geht in positiv- wie negativ-kritischer Weise auf E-Learning an Universitäten in den historisch-kulturwissenschaftlichen Fächern (insbesondere Geschichte) ein.»

Das erste Kapitel beschreibt das universitäre Umfeld einer zukunftsorientierten E-Learning-Strategie und skizziert die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts für die universitäre Lehre im Fach Geschichte. Das zweite Kapitel widmet sich ausführlich den verschiedenen Konzepten und Formen von E-Learning und beschreibt insbesondere das Konzept einer «E-Medienkompetenz». Das dritte Kapitel («Strategische Optionen») fokussiert den universitätspolitischen Rahmen und diskutiert die Frage, wie sich E-Learning-Elemente in die Lehre integrieren lassen. Im vierten Kapitel werden einige erfolgreiche Projekte vorgestellt, darunter Geschichte Online (Wien), Ad fontes (Zürich) und pastperfect.at (Wien). Den Abschluss bildet ein Kapitel über «Die hohe Kunst des E-Learning: Das Bauen hypertextueller Gebilde». Bibliographische Angaben und weitere Informationen zum Buch gibt es bei Böhlau oder auf den Seiten der e-Medien-Strategie der Hist-Kult Fakultät der Universität Wien.

Machen Schüler/innen mit Schul-PCs nur digitalen Blödsinn?

Spiegel und Spiegel Online entdecken das Thema Medien (und vor allem Medienpädagogik) noch einmal neu. Aufhänger der Story um „Web 0.0“ (zugegebenermassen ein witziger Titel, der aber nichts mit dem Thema zu tun hat) ist die Meldung von einer Schule in Liverpool (USA), die ihr Notebook-Programm („allen Schüler/innen ihr eigenes Notebook“) vorzeitig eingestellt hat. Die Verantwortlichen begründen den Schritt damit, dass die Schüler/innen die Notebooks nicht wie vorgesehen für schulische Zwecke genutzt haben. Statt Lernprogramme und wissenschaftliche Informationen luden sie Musik und Pornos herunter. Weiterlesen

Zur Medienkultur des Netz-Wissens

Heute fand die erste Sitzung des Seminars «Zur Medienkultur des Netz-Wissens» statt. Das wäre an sich nicht besonders interessant und auch keinen Eintrag in diesem Weblog wert, wenn nicht ein Grossteil des Seminars im eigens dafür eingerichteten Weblog auf dem Rechner des Instituts für Medienwissenschaft stattfinden würde. Dass dies überhaupt möglich ist, verdanke ich der tatkräftigen Hilfe von Oliver Hagmann vom Institut für Medienwissenschaft und von Jan Hodel. Auch an dieser Stelle sei beiden nochmals herzlich gedankt.

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Die Idee mit dem Weblog kam mir, als ich sah, dass sich über 50 Studierende für das Seminar angemeldet hatten. Nun wird ein grosser Teil der eigentlich seminarinternen Kommunikation öffentlich im Weblog abgehalten werden: Literaturlisten, Sitzungsberichte, Essays – dies alles werden wir gemeinsam im Weblog einstellen. Das ist auf den ersten Blick nicht besonders spektakulär und vielleicht wird es dies auch auf den zweiten Blick bleiben. Es könnte aber sein, dass mit dem Weblog eine Dynamik in die Diskussionen kommt, die wir ohne dieses Medium nicht gehabt hätten. Es sind verschiedene Szenarien vorstellbar: So könnte es sein, dass wir anfangen, in unseren Berichten immer wieder auf andere Beiträge zu verweisen und dass so eine grössere inhaltliche Kohärenz entsteht, als dies sonst bei einsemestrig geführten Seminaren der Fall ist. Es könnte auch sein, dass sich noch während des Semesters Externe in unsere Diskussionen einschalten und auf diese Weise unsere Arbeit beeinflussen. Und schliesslich ist auch nicht auszuschliessen, dass das Material – es werden am Ende des Semesters hoffentlich rund 50 wunderbare Berichte und Essays zum Thema «Wissen im Netz» auf unserem Weblog sein – eine Art von Nachleben entfaltet und das Seminar auf diese Weise sich weiterentwickelt.

Stichwort „secondlife“ bei c’t – und anderswo

André Kramer behandelt im Editorial von c’t 6/2007 den Hype um SecondLife und kommt dabei zu wenig euphorischen Einschätzungen und schliesst seine Erlebnisse mit folgender Bemerkung:

Aber die realen Clubs sind Freitagnacht wenigstens voll. Im Second Life gibts keine Stoßzeiten. Die natürliche Grenze liegt – serverbedingt – bei etwa 50 Leuten pro Club. Partys laufen im Schichtbetrieb. Selten sind mehr als 25 000 Avatare online, die meisten der vier Millionen haben wahrscheinlich nur reingeschaut. Die virtuelle Realität präsentiert sich menschenleer.

Ganz anders sehen es wohl die Betreiber des Blogs „2life.ch„. Dort tauschen einige SecondLife-User (vermutlich aus der Schweiz) ihre Erfahrungen und Eindrücke aus dem „anderen Leben“ aus.

Derweil nimmt auch die Pädagogik und Didaktik das Zweite Leben zur Kenntnis – die Erfahrungen sind noch etwas gemischt, aber im Grundton positiv (was im Moment nicht sonderlich erstaunt, da sich ja vor allem jene in diese virtuelle Welt vorwagen, die sich auch neue Einsichten und Möglichkeiten versprechen). Exzellent dokumentiert sind diese Projekte beim Weblog des Monats Februarhistucation“ unter dem Stichwort „secondlife„. Dort entdeckte ich (alle folgenden Links führen zu Einträgen bei histucation), dass die ETH bereits im SecondLife tätig ist (mit einem Projekt, bei dem Studierende ein virtuelles Labor aufbauen sollen), dass es bereits eine Lernsimulation zu einem geschichtlichen Thema (dem Goldrausch) gibt und dass bereits erste Erfahrungen von Vorlesungen in SecondLife vorliegen. In SecondLife mögen sich nicht sehr viele Leute tummeln; es scheint aber die Phantasie von Unternehmen und auch von Bildungs- und Forschungsinstitutionen anzuregen.

histucation: Geschichtsblog des Monats Februar 2007

Wir haben hier ja im Februar (anlässlich der Tagung „Das Internet als Raum historischen Lernens„) uns auch über die Potentiale des Online-Games „Second Life“ für das Geschichtslernen ausgelassen (second history). An der Tagung lernten wir auch Jonas Wegener kennen, der den Weblog „histucation“ betreibt. Der Weblog setzt sich mit den Möglichkeiten von digitalen Spielen (PC- und Online-Games) für das Geschichtslernen auseinander, bzw. in den Worten des Weblog-Betreibers mit „game based learning“ und „serious games“. Aber auch allgemeinere Fragen zum Einsatz von E-Learning im Geschichtsunterricht in Schule und in der Universität werden behandelt. Weiterlesen

Das Internet als Raum Historischen Lernens V

Der Abschluss-Vormittag der Tagung (siehe frühere Einträge) befasst sich mehr mit theoretischen Aspekten.

Andreas Körber stellt das aktuelle Kompetenz-Modell historischen Denkens vor, das er (mit anderen Autor/innen) im Rahmen des Projekts FUER Geschichtsbewusstsein erarbeitet hat. Daraus leitet er Folgerungen für das historische Lernen ab, das kompetenzorientiert und nicht mehr primär wissensorientiert erfolgen soll. Seine daraus folgende These: Das Klassenzimmer ist der eigentlich „virtuelle Raum“ des historischen Lernens, weil nicht nur die Vergangenheit da nicht „wirklich“ vorhanden ist, sondern weil die Narrative zur Geschichte, die in der Gesellschaft vorhanden sind, nur durch die Lehrperson gefiltert einfliessen. Die Beschäftigung mit Informationen zu Geschichte im Internet ist so gesehen viel „realer“, weil dort die Schüler/innen direkt mit den verschiedenen Darstellungen in Kontakt kommen. Er betont vor allem die Bedeutung der eigenen Aktivität der Schüler/innen, die selber Narrationen erstellen und sich reflektiert damit auseinander setzen sollen. Weiterlesen