Am Montag, 17. Oktober wird Theo Mäusli unter dem Titel «Digitales Landesmuseum: Die Archive der Service public Medien als gesellschaftliche Erinnerung» an der Univeristät Basel einen öffentlichen Vortrag halten. Die Veranstaltung findet statt im Rahmen der Ringvorlesung «Mediengeschichte Schweiz» des Historischen Seminars und des Instituts für Medienwissenschaft, Beginn: 17:15 im Hörsaal 1 des Kollegiengebäudes, Eintritt frei.
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Geschichtsfernsehen bei der SRG
Die SRG dreht zur Zeit eine historische Dokumentation über Henri Dufour, den ersten General der Schweiz. Die Dreharbeiten dazu haben im Oktober begonnen, wie die Tagesschau vor einigen Tagen berichtete. (vielen Dank Belinda Joho für den Hinweis!).
Audiovisuelle Medien als Forschungsgegenstand und historische Quelle
Vorgestern Freitag und gestern Samstag fand in Zürich das diesjährige Memoriav-Kolloquium statt, dessen (aus der Sicht der Geschichtswissenschaft) etwas verwirrend scheinender Titel deutlich machen sollte, dass auch andere Disziplinen sich mit dem audiovisuellen Kulturgut befassen, um deren Erhalt sich Memoriav bemüht.
Das Kolloquium bot denn auch einen bunten Strauss an Projekten und theoretischen Erwägungen, die das Kulturgut „Audiovisuelles Medium“ zum Gegenstand ihres Interesses machten. Leider liess diese weit gefasste Anlage der Tagung den roten Faden etwas vermissen: Worum ging es noch einmal? Ok, um audiovisuelle Medien, als Quelle – oder als Forschungsgegenstand. Das gilt zumindest für den Freitag, den Samstag konnte ich leider nicht mitnehmen.
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Das Unwort des Jahres: «depublizieren»
Mir scheint, das Unwort des Jahres 2010 steht bereits zur Jahresmitte fest: «depublizieren». Mich erinnert das an «demilitarisieren». Ich depubliziere, du depublizierst. Und vor allem die Öffentlich-Rechtlichen depublizieren, zumindest in Deutschland.
Wikipedia kennt den Begriff noch nicht (!), im Duden steht er selbstredend auch nicht, aber eine Seite www.depublizieren.de gibt es bereits. Und dort prangt die von uns hier eingeblendete Traueranzeige.
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Fernseh-Archive im Internet (Update)
Warum der Tages-Anzeiger in seiner Online-Ausgabe gerade gestern das Thema „Fernseh-Archive im Internet“ aufgenommen hat, bleibt mir verschlossen. Dennoch bietet der Artikel neben einer Aufzählung jener Archive, die wir hier auch schon vorgestellt haben (insbesondere das französische Projekt INA und das Archiv der BBC), noch die eine oder andere Hintergrund-Information von den Projektverantwortlichen der Archiv-Digitalisierung beim Schweizer Fernsehen, deren Arbeit im Archiv-Portal beurteilt werden kann.
Wenig erstaunlich sind die fehlenden Kontextinformationen und die unklare Urheberrechtslage die wichtigsten Gründe, warum nicht alle vorhandenen Archivmaterialien nach der Digitalisierung im Internet frei zugänglich gemacht werden. Dies gilt insbesondere für das (titelabweichend aber lead-konform im Artikel ebenfalls behandelte) Archiv des Radio DRS.
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Der Fall der Berliner Mauer – ein TV-Ereignis
Wo wir schon das Thema „Fernseh-Archive im Internet“ angeschnitten haben: Viele kennen die eingängige Phrase „the revolution will not be televised“; nur wenige wissen, dass es der ausgefallene Jazzer Gill Scott Heron war, der diese Aussage 1970 in seinem gleichnamigen Song prägte.
Der Satz ging mir durch den Kopf, als ich letzten Montag eher zufällig den (offenbar seit Monaten angekündigten) Spiel-Dokumentarfilm „Schabowskis Zettel“ sah. Gesetzt den Fall, wir gestehen dem Fall der Mauer die Bezeichnung Revolution zu: Inwiefern ist diese Revolution (anders als von Gill Scott Heron behauptet) doch im Fernsehen übertragen, ja sogar vom Fernsehen massgeblich beeinflusst worden? Und: was können wir zu dieser Frage 20 Jahre später im Internet ausfindig machen? Weiterlesen
Fernseh-Archive im Internet
Kollega Haber stellt die obligate Frage: Was hat der Beitrag „Das bisschen Haushalt…“ von Kollega Hodel mit … (in diesem Falle „digitalen Medien“) zu tun? Diese Frage kann (und soll) nicht unbeantwortet bleiben.
Bei der Recherche für einen Handbuch-Artikel hab ich eine Antwort auf die Frage gesucht, ob und wie alte Fernseh-Beiträge im Internet aufzufinden sind. Nun, es gibt eine einfache und eine etwas kompliziertere Antwort. Die einfache Antwort (und da wären wohl die Meisten selbst darauf gekommen) lautet: YouTube. Hier findet sich fast alles, was irgendwann einmal gesendet worden ist – Tausenden von Usern, die sich nicht um Urhebberrecht scheren, sei dank. Allerdings lassen Bild-Qualität und Zusatzinformationen (Stichwort „Metadaten“) zuweilen doch arg zu wünschen übrig. Die kompliziertere Antwort (auch das haben sich wohl die Meisten schon gedacht): Das Archiv-Angebot der TV-Stationen lässt (noch?) zu wünschen übrig.
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Schockierendes Video entdeckt!
Beim ahnungslosen Herumsurfen auf amerikanischen Nachrichtenkanälen mussten wir soeben einen schockierenden Fund machen, den wir unserer treuen Leserinnen- und Leserschaft nicht verheimlichen können:
Wir fragen: Kann Geschichte so grausam sein? Ist das wirklich die historische Wahrheit? Werden wir jemals die Hintergründe dieser tragischen Geschichte aufdecken? Und: Wie werden Historikerinnen und Historiker in 100 Jahren über den Fall Jan H. urteilen?
La couleur n’était pas encore inventée quand tu es née?
La couleur n’était pas encore inventée quand tu es née? Telle fut la question posée par un enfant à sa mère, qui lui avait raconté que dans sa jeunesse, la télévision diffusait en noir et blanc. En Suisse romande, cela fera 40 ans le premier octobre prochain, que la télévision a élargi le spectre diffusé. Mais il fallait avoir une télévision couleur…
Le magazine de l’UNIL « Allez savoir » No 42 de septembre nous rappelle cette « autre révolution 1968 », que nos voisins français ont vécu une année plus tôt.
Il en va de même pour la langue de Goethe: les Allemands diffusent en couleur dès 1967 et les Suisses allemands en 1968. Ils seront suivis par les Autrichiens en 1969. Au sud, la Suisse italienne précède largement l’Italie.
Ein iPhone vor der Zeit – und andere historische Anmerkungen
Was einem bei einem Umzug nicht so alles in die Finger gerät. Ich fand Siegfried Zielinskis Audiovisionen ((Zielinski, Siegfried: Audiovisionen. Kino und Fernsehen als Zwischenspiele in der Geschichte, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1989)) aus dem Jahr 1989 (damals stand die Mauer noch) und darin zwei interessante Dinge. Zum einen obige Illustration (Vollansicht), die Zielinski wie folgt umschrieb:
Das Projekt des Watchman […] beitet seinen Benutzer auch den kurzfristigen und an beliebigen Orten vollziehbaren visuellen Einstieg in Erlebniswelten an, die mit der tatsächlichen Umwelterfahrung kollidieren, sie ergänzen, kommentieren oder sogar in keinerlei Beziehung mit ihr stehen. (S. 227)