Schlagwort-Archive: Geschichtsblogosphäre

Clio and Me: Geschichtsblog des Monats März 2008

Diesen Monat soll wieder ein englischsprachiger Geschichtsblog zum Zuge kommen. Der Weblog „Clio and Me“ des an der George Mason University tätigen Mark Stoneman ist auch deshalb interessant, weil er eine weitere Variation zeigt, wie Weblogs den universitären Alltag von Historikern begleiten können. Ausserdem wollte ich bereits im Januar auf einen interessanten Artikel von Stoneman hinweisen, als er an einem Fallbeispiel aufzeigte, welche Auswirkungen die Wahl der Begrifflichkeiten bei einer historischen Google-Recherche haben können.

Dass Stoneman sich schwergewichtig mit deutscher Militär-Geschichte um 1900 beschäftigt, wird bei einer Analyse der Kategorien ebenso deutlich, wie die Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten digitaler Medien, Forschung und Lehre zu unterstützen.

Spannend finde ich insbesondere, dass Stoneman an der gleichen Institution wie Babelblogger T. Mills Kelly tätig ist (wenngleich in anderer Funktion und in einer anderen Einheit), aber doch einen ziemlich anderen Stil pflegt und sich auch mit anderen Fragen beschäftigt.

Eckdaten

Titel: Clio and Me
URL: http://clioandme.wordpress.com/
Feed: http://feeds.feedburner.com/ClioAndMe
Autor/innen: Mark Stoneman
Region: USA
Frequenz: einmal wöchentlich

Ein Weblog ist ein Weblog ist ein Weblog

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Kollege Dr. Tantner von der Univeristät Wien führt die Tradition der Weblog-Lehrveranstaltungen fort. Die Lehrveranstaltung trägt den Titel „Informatik und Medien in der Geschichtswissenschaft. Suchmaschinen im analogen Zeitalter“ und wird zum Teil online, zum Teil mit Präsenzunterricht durchgeführt.

Zu den Aufgaben der Studierenden gehört es, sich ein eigenes Weblog einzurichten und dort über den Verlauf der Lehrveranstaltung zu berichten. Tantner selbst führt eine Art Zentralweblog zum Kurs, wo er über aktuelle Fragen zum Thema des Kurses berichtet (zusätzlich zu seinem Adresscomptoir-Weblog). Zur Zeit sind zwölf Weblogs der Studierenden eingerichtet, die meisten bei twoday oder bei einem anderen kostenlosen Weblog-Dienst.

Zwischenfrage: Wer den Kurs und die Diskussionen um den Kurs mitverfolgen will, kommt also nicht umhin, mindestens dreizehn RSS-Feeds in sein Repertoire aufzunehmen. Wieso diese – künstliche – Fragmentierung der Diskussion? Wieso nicht ein einziges Weblog für den Kurs, der von allen Teilnehmenden bespielt wird?

A propos Weblogs im Unterricht: Auf clioweb erschien unlängst ein hübscher Bericht über einen Vortrag von Babelblogger Mills Kelly im Center for Teaching Excellence an der George Mason University.

Wissenschaftsblog-Charts 03|2008 – weblog.histnet.ch auf Rang 14

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Die Wissenswerkstatt hat den – lobenswerten und hoffentlich auch intensiv diskutierten – Versuch unternommen, über die Struktur der wissenschaftlichen Blogospähre nachzudenken. Wie dicht ist die Vernetzung, welche Weblogs sind wie vernetzt etc.?

Beim Versuch, ein Ranking zu erstellen, sind wir erfreulicherweise mit weblog.histnet.ch auf Platz 14 gekommen. Das freut uns und soll für uns zugleich Anlass sein, das Thema Weblog in der Wissenschaft in Bälde an dieser Stelle ausführlicher zu thematisieren!

Weblog zu Netz und Geschichte: Geschichtsblog des Monats Februar 2008

Netz und Geschichte

Im Februar sei wieder ein Weblog eines (dieses mal männlichen) Studierenden vorgestellt, der in Heidelberg Geschichte, Jüdische Studien und historische Hilfswissenschaften studiert und mit „Max“ (leider ohne Angabe des Nachnamens) firmiert. Der Blog berichtet aus dem Alltag der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Geschichte und den vielfältigen Bezügen zu digitalen Welt des Internets. Soweit die Ähnlichkeiten. Weiterlesen

historiaimedia.org: Geschichtsblog des Monats September 2007

Historia i MediaWir haben im August schon einen nicht-deutschsprachigen Weblog zum Geschichtsblog des Monats gekürt haben, und gehen hier noch einen Schritt weiter. Wir stellen einen Weblog vor, dessen Einträge wir zur Mehrheit gar nicht verstehen.

Historia i Media ist ein Blog einer Gruppe polnischer Historiker, die sich damit auseinandersetzen, wie polnische Geschichte in den Medien, insbesondere auch im polnischen Internet, dargestellt wird. Freundlicherweise publizieren die polnischen Kollegen auch auf Englisch. Somit können wir einen Einblick in die behandelten Themen gewinnen. So wird von einem Dokumentarfilm berichtet, der das unbedachte Reden von „polnischen Konzentrationslagern“ kritisch hinterfragt, oder von irritierenden Hinweisen in wissenschaftlichen Berichten zur Geschichte Polens, in denen Wikipedia als Primärquelle angegeben wird.

Das Team scheint mit Schwung zu publizieren, wir hoffen, dass dies so bleibt.

Eckdaten
Titel: Historia i Media
URL: http://historiaimedia.org
Feed (englische Posts): http://historiaimedia.org/category/in-english/feed
Initiator: Marcin Wilkowski
Region: PL
Frequenz: mehrmals wöchentlich

Digitale Regionalgeschichte: Geschichtsblog des Monats Juli 2007

Nach einem altgedienten Geschichtsblog, dem wir den letzten Eintrag gewidmet haben, soll nun die Aufmerksamkeit auf einen vergleichsweise jungen Geschichtsblog gerichtet werden: dem Blog Digitale Regionalgeschichte. Anfang 2007 wurde der Weblog von Karl-Heinz Schneider, Geschichts-Dozent an der Universität Hannover (oder genauer: apl. Professor), ins Leben gerufen. Weiterlesen

Digital History Hacks: Geschichtsblog des Monats März 2007

An alle Web 1.0-User/innen unter den Historiker/innen, die im Internet noch immer nach „Homepages“ suchen: Wer sich so richtig erschrecken möchte über die Aussichten auf die Geschichtswissenschaften im Jahr – hmmm… – 2017, der darf mal auf Digital History Hacks eine Runde in den Blog-Einträgen stöbern. William J. Turkel gewann mit diesem Blog einen Cliopatra Blog Award für den besten neuen Blog des Jahres 2006 (hier bereits besprochen). Turkel unterrichtet an der University of Western Ontario (Canada) das Fach Digital History und macht in seinem Blog mehr als deutlich, dass er mit Digital History nicht etwa die Download-Option von PDF-Dateien meint und auch nicht digitalisierte Archivbestände, sondern eine konkrete Anwendung der Studienrichtung Public History (das neustens auch in der Schweiz angeboten wird). Weiterlesen