Schlagwort-Archive: Google

Alle 129’864’880 Bücher dieser Welt

Ach, hätten wir Google nicht, so müssten wir Google erfinden. Denn dank Google wissen wir beispielsweise, wie viele Bücher bisher gedruckt wurden: 129’864’880. Dies zumindest der aktuelle Stand vom letzten Donnerstag, zwischenzeitlich dürften es etwas mehr geworden sein. Und weil Google dies per Algorithmus berechnet hat, glauben wir das auch. Wer es genauer wissen will, möge bei Inside Google Books die Berechnungsgrundlagen nachlesen. Oder lieber bei den schönen Bilder von Erik Desmazieres verweilen, der unter anderem auch die «Bibliothek von Babel» illustriert hat. [via archivalia]

Wiener G’schichten, Folge 6

Nun also auch die Nationalbibliothek in Wien: «Google wird den urheberrechtsfreien Buchbestand der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB) digitalisieren und dadurch weltweit online abrufbar machen. 400.000 Bände vom 16. bis ins 19. Jahrhundert sollen dabei im Volltext erfasst werden», meldet der ORF heute Mittag.
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Datenschutz reloaded oder: Die grosse Naivität in Sachen Google und Facebook

Über 20 Jahre ist es her, dass in Deutschland, der Schweiz und in vielen anderen europäischen Ländern das Thema «Datenschutz» auf der politischen Agenda einen festen Platz hatte. Ausgelöst durch die für 1981 geplante Volkszählung in Deutschland, die rasante Verbreitung des Personal Computers und die zunehmende Vernetzung der Computer formierte sich damals Widerstand gegen die unkontrollierte Sammlung und Auswertung von digital generierten personenbezogenen Daten. Es war die Gründungszeit der Datenschutzstellen. Der erste Bericht des Berner Datenschutzbeauftragten, den ich in meiner Ablage gefunden habe, datiert aus dem Jahre 1989.
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Das war Google


Weil sich schon in wenigen Monaten, ja schon übermorgen keiner und keine mehr daran erinnern werden, wie noch gestern jene Web-Seiten ausgesehen haben, die wir alle am häufigsten anschauen (nämlich Google-Ergebnis-Seiten), veröffentlichen wir hier einen Screenshot aus dem Jahre 2007 (oben) – und einen von heute mittag (unten). Die wayback machine des Internet Archive speichert nämlich nur die Startseite von Google (z.B. vom 25. Oktober 2002). Irgendwann werden sich die Historiker/innen vielleicht fragen: Was genau haben die Leute eigentlich gefunden, als sie zu Beginn des 21. Jahrhundert in Google gesucht haben, und wie wurden diese Ergebnisse dargestellt?
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Das Buch im Datenmeer. Wie Google & Co. das Medium Buch verändern

datenmeer

Fast hätte ich es vergessen: Letzte Woche begann die Übung «Das Buch im Datenmeer. Wie Google & Co. das Medium Buch verändern». Mehr als vierzig Studierende drängelten sich im engen Seminarraum des Historischen Seminars, was mich natürlich sehr gefreut hat (ja, wir sind immer noch Provinz und es gibt Übungen mit einem Dutzend Teilnehmenden …).
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Fast vorbei ist auch schon gut


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Wir hätten ja gerne unser Historisches Seminar ein wenig genauer gezeigt, aber leider sind die Freunde von Google Street View bei uns nicht vorbei gefahren – nur fast. Also: diesen kleinen Weg entlang, dann nach recht abbiegen und zehn Meter weiter vorne, zur rechten Hand, befindet sich das ewige Provisorium. Bei Voranmeldung und vorausgesetzt, wir sind auch gerade dort, gibts einen Espresso!

Mit anderen Worten: Neuerdings sind auch einige Strassenzüge schweizerischer Städte bei Google Street View drin. Fehlt nur noch das Matterhorn.

P.S.: Sachdienliche Hinweise zur Frage, ob der auf dem Bild sichtbare Herr zum aktuellen oder allenfalls zum emeritierten Lehrkörper obengenannter Institution gehört, werden ebenfalls mit einem Heissgetränk nach Wahl in der «Quelle» belohnt.

Ansturm auf europeana.eu


Die Online-Bibliothek europeana hatte auf heute einen Relaunch ihrer Website angekündigt, wodurch der Zugriff auf 2 Millionen Dokumente (Bücher, Bilder, Töne, Zeitungen) möglich werden sollte. Im Moment ist der Server nicht erreichbar, offenbar hielt er dem Ansturm von 10 Millionen Anfragen pro Stunde nicht stand. Soll uns das freuen, weil die Nachfrage nach diesem europäischen Prestige-Anti-Google-Projekt so gross ist – oder eher nachdenklich stimmen, weil die Verantwortlichen sich bei den Zugriffszahlen verschätzt haben?

Bild-Archiv von „Life“ bei Google

google life

Wir sind nicht die ersten, die davon berichten – die Meldung kam sogar in den Gratis-Pendler-Zeitungen hier in der Schweiz (was unterstreicht, wie attraktiv und bedeutsam die Bildersuche im Internet geworden ist): Google bietet in Zukunft das gesamte Bild-Archiv der bekannten amerikanischen Illustrierten „Life“ an. Die Sammlung umfasst 10 Millionen Bilder, die bis ins Jahr 1750 zurückdatieren. In einer ersten Tranche sind 20 Prozent des Bestands nun zugänglich (darunter der berühmte Matrosenkuss, oder Martin Luther King bei der Rede „I Have A Dream“). Zu den Nutzungsbedingungen machen weder die Ankündigung bei Google und noch die Startseite nähere Angaben. Ich nehme an, dass die Nutzung zu privaten Zwecken gestattet ist – lasse mich aber von kundiger Seite gerne eines besseren belehren.

deletionpedia: Wühltisch, Müllhalde, Anti-Archiv?

deletionpedia

Man kann sich ja schon darüber streiten, welchen Wert die Artikel haben, die den Kampf zwischen Inklusionisten und Exklusionisten und die Kontrolle der WP-Watchdogs überstehen: Aber welchen Wert jenen Artikeln zugemessen werden soll, die von der Wikipedia-Community der Löschung übergeben werden, ist nun wirklich eine Sache, die (wie beim Alt-Material-Handel, bzw. der Abfallentsorgung) je nach Blickwinkel und persönlichem Interesse unterschiedlich ausfallen wird. Nun ist es möglich, sich davon selbst ein Bild zu machen; und zwar auf „deletionpedia„, einer Website, die alle gelöschten Artikel aus der (englischsprachigen) Wikipedia zusammenträgt (die allerdings nicht mehr weiterbearbeitet werden können). Weiterlesen

Vor-Google in Wien (II)

Nun liegt die schöne Tagung in Wien schon fast eine Woche zurück, höchste Zeit also, ein paar Eindrücke zusammenzufassen. Für mich war es eine der fruchtbarsten Tagungen, die ich letzter Zeit besucht hatte. Nicht nur war sie bestens organisiert und konzipiert worden, auch Grösse, Lokalität und Stimmung waren optimal.
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Suchen in den Zeiten vor Google

Kollega Hodel hat ja freundlicherweise darauf hingewiesen, dass Google kürzlich sein zehnjähriges Geburtstagsfest feiern durfte (ja, hist.net ist gleich alt, über gemeinsame Festivitäten verhandeln wir noch).

Aus der simplen Suchmaschine mit dem eingängigen Logo und dem anfänglich guten Image ist eine omnipräsente Datenkrake geworden, vor dessen Diensten mittlerweile viele Datenschützer mit Nachdruck warnen. Google, das ist für viele heute der Inbegriff des nimmersatten Computer-Molochs, unheimlich und faszinierend zugleich. Denn Google, das ist auch die scheinbare Einlösung des Versprechens, endlich «information at your fingertips» zu haben, wie es Bill Gates bereits 1990 vorausgesagt hatte.
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Suchen im Netz: «algorithmisch» und/oder «sozial»?

Die Techniken des Suchens im Netz gehören noch immer zu den am meisten diskutierten Themen beim wissenschaftlichen Umgang mit dem Internet. Während man sich vor zehn Jahren noch zwischen systematischen Suchdiensten wie Yahoo und Volltextsuchen wie Hotbot und später Google entscheiden musste, lautet die Frage heute «algorithmische Suche» oder «soziale Suche»? Mit einer «algorithmischen Suche» sind Volltextsuchen gemeint, eine «soziale Suche» bezeichnet die Verwendung von Web 2.0-Angeboten, die mit offenen Beschlagwortungen, sogenannten Folksomomien, arbeiten.
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