Schlagwort-Archive: Google

HOK Lesen: Suchen und Finden: Google News II

Bei Google passiert so viel, dass ich nur mit Sammeleinträgen hinterherkomme (und auch nur mit Hinweisen auf die für mich relevantesten Aspekte):

  • Google News bietet nun auch Suchen im Archiv verschiedener Zeitungen, etwa des Wall Street Journal, der New York Times oder der Washington Post. Recherche-Blog zeigt das am Beispiel von Jimmy Carter. Auch die Darstellunge einer Zeitleiste (allerdings nicht in der in einem früheren Eintrag besprochenen grafischen Form) ist möglich.
  • Ein weiterer Hinweis via Recherche-Blog: Google Scholar bietet bei der Suche nach wissenschaftlichen Artikeln auch die Option, nach „ähnlichen/verwandten“ Einträgen zu suchen („related articles“).
  • Nochmals via Recherche-Blog: Hinweise zum Thema Klickbetrug, das ich hier auch schon thematisiert habe. Interessante Links finden sich auch in den Kommentaren.
  • Google Books bietet nun erste Bücher zum (Gratis-)-Download an, zumeist ältere Bücher aus US-amerikanischen Bibliotheken, auf die keine urheberrechtlichen Ansprüche mehr bestehen.
  • Google führt den „Image Labeler“ ein: ein Spiel, bei welchem die Spieler Bilder aus dem Fundus der Google-Datenbank mit treffenden Stichworten versehen. Absicht: Google verbessert die Stichwort-Suche nach Bildern. Kommentar von Heise: „Google Image Labeler führt das so genannte Folksonomy-Prinzip des Web 2.0 auf perfide Weise weiter. Bei anderen Projekten, bei denen die Benutzer eine Datenbasis gemeinschaftlich indexieren, haben sie direkten Nutzen davon. Bei sozialen Bookmarking-Diensten zum Beispiel finden sie im gemeinsamen Datenbestand ähnliche Seiten, wenn sie ihre Bookmarks mit Labeln versehen. Beim Image Labeler „profitieren“ sie nur in Form des Punktestands; die Nutzzung der von fleißigen Spielern angelegten Bilderindexes bleibt Google vorbehalten“ (vgl. auch meinen früheren Eintrag zu „Tagging„).

Übersicht: HOK Lesen Suchen und Finden

HOK Lesen: Suchen und Finden: Keine Anzeichen für eine „Googlearchy“

Die Popularität von Google führte einige Beobachter/innen zur Annahme, dass die Suchmaschine einen selbstverstärkenden Effekt erzeugen könnte: Populäre Websites (also solche, auf die viele Links führen) tauchten weiter oben in den Suchergebnissen auf, was wiederum ihre Popularität (also ihre Verlinkung) steigerte – es entsteht eine so genannte „Googlearchy„.

Doch eine Studie der Indiana University School of Informatics hat ergeben, dass diese selbstverstärkenden Effekte viel weniger zum Tragen kommen, als vermutet, ja dass die Suchmaschinen sogar eher einen ausgleichenden Effekt bewirkten.

“Our study demonstrates that popular sites receive on average far less traffic than predicted by the Googlearchy theory and that the playing field is more even.” (Filippo Menczer)

Dennoch lässt sich eine Verteilung der „Popularität“ in den Suchmaschinen-Rankings zeigen, die den Erwartungen der Netzwerk-Theorie entspricht: eine langsam auslaufende Kurve mit wenigen sehr populären und vielen wenig populären Websites. Trotz des Wachstums des Webs verändert sich an dieser Verteilung wenig. Die Netzwerk-Theorie ist fasziniert, weil sich das Web ähnlich wie ein soziales Netzwerk verhält, bzw. beschreiben lässt. Es gibt Anzeichen, die von den Teilnehmer/innen richtig gedeutet werden – so können Menschen in ihrer Gesellschaft erkennen, wer über mehr und wer über weniger Einkommen verfügt, ohne das genaue Vermögen oder Einkommen der entsprechenden Personen zu kennen. Ähnlich, so die Aussage der Studie, verhält es sich mit der Popularität von Websites: Suchmaschinen zeigen auf, wer populärer ist, ohne die genaue Zahl und die genaue Herkunft der Links zu zeigen, die auf die Websites führen.
(via Recherchen-Blog.)

Übersicht: HOK Lesen: Suchen und Finden

HOK Schreiben: Google eröffnet Writely

Nun ist es soweit: die Online-Textverarbeitung, die gleichzeitiges Erfassen und Bearbeiten von Text erlaubt (samt Festlegung, wer den Text bearbeiten, bzw. ihn nur ansehen darf), mit Namen Writely, die Google im März gekauft hat, ist nun (nach einer längeren Phase interner Arbeiten) zugänglich. Wer will kann sich einen Account anlegen. Der Dienst ist kostenlos – es gibt also keinen Grund, ihn nicht auszuprobieren. Allerdings gilt Writely noch als Beta, ist also noch nicht ganz fertiggestellt (und kostet dann irgendwann vielleicht doch etwas). Writely wird in der Presse weniger als Konkurrenz zu kollaborativen Texterfassungs-Systemen wie Wikis, sondern eher als Konkurrent zur Microsofts Textverarbeitung Word aufgefasst. Das heisst meines Erachtens zweierlei:

  1. Kollaboratives Schreiben ist auch mit Word möglich (mit Einschränkungen und: es ist nicht die zentrale Art der Nutzung dieser Software)
  2. Die mutmassliche Nutzung ist wohl wirklich die einer „Online-Textverarbeitung“: A schreibt einen Text und B und C schauen mal drauf und machen Anmerkungen (was mit Wikis nicht so einfach möglich ist). Einfacher, als den Text hin und her zu mailen.

Übersicht: HOK Schreiben

HOK Reden: Googeln ist kein Verb (sagen Googles Anwälte)

Die Anwälte von Google verschicken Post an Zeitungen in den USA: diese mögen bitten den Gebrauch von „Google“ als Verb (to google somebody) unterlassen und stattdessen eleganter formulieren: I ran a Google search. Die Befürchtung von Google: wenn googeln zu einem allgemein üblichen Verb und zu einem Synonym für Internet-Recherche, dann kann Google keine Markenrechte an dem Namen mehr geltend machen – so wie dies Sony mit dem „Walkman“ passierte. Der Albtraum von Google: dass die Konkurrenz mit Slogans werben kann wie: „Googeln Sie erfolgreicher mit Yahoo!“
Manche Firma wäre froh, ihr Name würde als Verbeträger, äh… als Verb missbraucht. Wenn man bedenkt, dass vor acht Jahren keiner den Namen Google kannte…
Meldung bei Tagesschau.de

Übersicht: HOK Reden

Aus der Welt der Wikis: Wikipedia und Geschichtswissenschaft (laut Rosenzweig)

Ich hatte kürzlich die Frage gestellt, welchen Wert Wikipedia für die Geschichtswissenschaft habe und eine Untersuchung dazu gewünscht. Darauf folgte prompt der Hinweis auf einen Artikel von Roy Rosenzweig, seines Zeichens Leiter des Center for History and New Media an der George Mason Universität in Fairfax, Virginia mit dem Titel: Can History be Open Source? Wikipedia and the Future of the Past (erschienen in The Journal of American History, 93/1 (2006), S. 117-146). Eine gute Zusammenfassung hat Tim Bartel in seinem Wikipedistik-Blog schon geliefert, hier noch einmal die wichtigsten Fakten aus meiner Sicht.

Rosenzweig stellt zunächst einmal fest, dass nur 6 Prozent der 32’000 seit dem Jahr 2000 im Journal bibliographierten Titel mehr als einen Autoren, bzw. eine Autorin aufweisen. Geschichte schreiben ist eine indiviualisierte, keine kollaborative Arbeit – bislang.

Er differenziert bei der Analyse der Einträge: Artikel zu allgemeinen Themen, z.B. die Überblicksartikel zur Geschichte verschiedener Nationen, sind weniger gut als biographische Artikel. Dies liege laut Rosenzweig einerseits daran, dass es relativ schwierig sei, gute zusammenfassende Darstellungen kollaborativ zu verfassen.

[…] such broad synthetic writing is not easily done collaboratively.

Andererseits seien biographische Artikel in dieser Hinsicht einfacher zu schreiben, weil sie einem bewährten und bekannten Muster folgten. Rosenzweig hat 25 biographische Einträge in Wikipedia genauer untersucht, mit entsprechenden Einträgen in Encarta und American National Biography Online (ANB Online) verglichen und dabei praktisch keine faktischen Fehler vorgefunden. Allerdings sei der Stil doch nicht so überzeugend und die historische Einbettung und Deutung nicht so stringent wie beim Referenz-Werk ANB Online.

Bemerkenswert ist die unterschiedliche Gewichtung von bei der Länge der Artikel, ja der Auswahl an Biographien in Wikipedia, die den Präferenzen der hauptsächlichen Benutergruppen entsprechen: Der Eintrag zur Fernsehserie Coronation Street (eine Art englische Lindenstrasse) könne länger sein als jener über Tony Blair. Allerdings wurde der Artikel zu Blair nach der Äusserung dieser Kritik von Dale Hoiberg, dem Herausgeber der Encyclopedia Britannica, umgehend von der Wikipedia-Gemeinde ausgeweitet.

Rosenzweig sieht auch das Bemühen um Neutralität (das Neutral Point of View-Gebot) als Schwierigkeit, zu überzeugenden Darstellungen zu gelangen. Im Bemühen um Ausgeglichenheit werden die Artikel gerne steril und wenig aussagekräftige Aufzählungen (Punkt-Listen) von Fakten.

Rosenzweig geht auch auf die Fehler in Wikipedia ein, die zwar grosse Verbreitung finden (weil Wikipedia bei Google so hoch gerankt wird, aber auch, weil viele Website die Gratisinformationen von Wikipedia übernehmen), aber auch schnell und einfach korrigiert werden können. Er stellt aber auch fest, dass die verbreitete Nutzung von Wikipedia unter Studierenden weniger ein Problem der Fakten, als ein Problem des Charakters von Wikipedia ist: es handelt sich um ein Lexikon-Projekt, und in Lexika werden Sachverhalte auf eine bestimmte Art und Weise abgehandelt, die nicht für den wissenschaftlichen Gebrauch geeignet ist (daher auch der Aufruf von Wikipedia-Gründer Wales, Wikipedia nicht zu zitieren). Die Fakten mögen stimmen: Aber reichen die Fakten aus, um Geschichte zu verstehen?

Was den Vorwurf der unwissenschaftlichen Entstehungsbedingungen betrifft, macht Rosenzweig auch interessante Feststellungen: Seiner Ansicht nach sei das kollaborative System der Artikel-Erstellung nichts anderes als eine Art Peer-Review – und auf den Diskussions-Seiten würden sich letztlich genau jene historischen Debatten (wenngleich nicht auf wissenschaftlichen Niveau) zutragen, die sonst von den professionellen Historiker/innen immer so schmerzlich in der Gesellschaft vermisst werden. Rosenzweig macht geltend, dass hier durchaus wissenschaftliche Prinzipien zum tragen kommen oder dies zumindest könnten. Er fordert schliesslich die Zunft dazu auf, sich lieber am Projekt Wikipedia zu beteiligen, als es als unwissenschaftlich abzuqualifizieren. Würden alle Historiker/innen nur einen Tag pro Jahr arbeiten, könnten die Inhalte etlicher Artikel wesentlich verbessert werden.

Er ärgert sich auch darüber, dass die durchaus vorhandenen, hervorragenden Online-Angebote zu Geschichte (wie zum Beispiel ANB online, aber auch JStor) nur gegen (teure!) Bezahlung zugänglich seien, obwohl sie mit nicht unerheblichen staatlichen Mitteln direkt oder indirekt gefördert worden seien. (Hier ist als löbliche Ausnahme das historische Lexikon der Schweiz zu nennen, dass genau jene Forderung erfüllt und kostenlos zugänglich ist).

Schliesslich sinniert Rosenzweig über Möglichkeiten, die Kraft von Communities für historische Projekte zu nutzen: Warum nicht die ehrenamtliche Tätigkeit für Transkriptionen von Quellenmaterial einsetzen, oder für das Verfassen eines standardisierten, frei zugänglichen Textbuches für Studienanfänger/innen? Natürlich zählt Rosenzweig auch die Schwierigkeiten solchen kollaborativen Arbeitens auf: Kosten, Promotionsordnungen, Renommé. Wer bezahlt, wer bestimmt und wie werden die individuellen Leistungen anerkannt, die in der kollaborativen Endergebnis „verschwinden“? Rosenzweig rät zum Schluss, dieser neuen Form, Wissen zu produzieren, genügend Aufmerksamkeit zuzuwenden. Aber letztlich bleiben auch bei seinem erhellenden Artikel doch viele Fragen noch offen.

Übersicht Aus der Welt der Wikis

HOK Lesen: Suchen und Finden: Google News

Google ist derzeit sehr präsent in den Medien. Da gibt es eine Ankündigung der Zusammenarbeit mit Associated Press; Google will Urheberrechtsstreitigkeiten mit den Medienunternehmen vermeiden. Ausserdem wird Google in Zukunft beim virtuellen Treffpunkt MySpace die Suchtechnologie beisteuern und die Werbeplätze verkaufen dürfen. Weiter will Google in den Ergebnislisten vor Websites mit schlechtem Ruf warnen (immer noch besser, als diese aus dem Index auszuschliessen) und die Zugänglichkeit für Behinderte zu den Suchergebnissen verbessern. In Sachen Klickbetrug hat sich Google nun mit den werbetreibenden und sich betrogen geglaubten Firmen eine aussergerichtliche Einigung erzielt, die mehr Transparenz bei der Abrechnung der Klicks vorsieht, und anschliessend Kritik an den Firmen geäussert, die behaupten, Klickbetrug nachweisen zu können. Ausserdem will die Universität von Kalifornien mit Google bei der geplanten Digitalisierung von Büchern zusammenarbeiten.

Übersicht: HOK Lesen: Suchen und Finden

HOK Lesen: Quellen: Urheberrecht (und ein leises Seufzen)

Ich fürchte, dass die Problematik des Urheberrechts für die Historische Online-Kompetenz von zentraler Bedeutung ist. Ich fürchte dies daher, weil ich zugeben muss, dass ich nicht besonders viel Elan beim Durchdringen dieser Problematik aufzubringen vermag: es ist mir zu verkopft und zu widersprüchlich. Vermutlich geht das 98% der Geschichtstudierenden (und Dozent/innen) auch so.

Kevin Kelly hat da ja seine eigenen Ansichten, und ich habe hier ja auch schon einmal einen ersten Versuch gestartet, diese Problematik anzuschneiden und (sehr verkürzt) darzustellen. Derweil geht die Diskussion um die Neuformulierung des Urheberrechts (in Deutschland beispielweise) munter weiter – und auch die Anstrengungen Googles, immer mehr Inhalte zu erschliessen, schreiten voran, ebenso wie die Bemühungen verschiedener anderer Gruppierungen (etwa Bibliothekskonsortien oder Verlage) oder der OpenAccess-Initiative.

Nun kommen schon die ersten Darstellungen als Kinderbuch und als Comic, um die Position der Copyright-freien Nutzung von Inhalten zu propagieren. Diese wenden sich zunächst einmal gegen die rigorose Haltung der Unterhaltungsindustrie, die Musik und Filme rigoros geschützt haben wollen (neuerdings sollen auch Rundfunkprogramme entsprechend vor digitaler Raubkopie geschützt werden…was jedoch nicht unwidersprochen bleibt). Schön.

Aber um die Problematik wirklich zu verstehen, ist wohl doch eine eingehende Auseinandersetzung mit der Sachlage, den Pros und Contras nötig…

Übersicht: HOK Lesen: Quellen

Aus der Welt der Blogs: PayPerPost

Telepolis berichtet von einem neuen Business-Modell in der Blogosphere: PayPerPost will Bloggern Geld dafür bezahlen, wenn sie Produkte oder Firmen in ihren Posts erwähnen – so wie jetzt hier gerade Telepolis und PayPerPost, nur dass ich dafür leider kein Geld kriege.

Die Absicht: das vertrauenswürdige Image von persönlich betreuten Blogs nutzen, um Werbung gezielt an den Mann und die Frau zu bringen (statt der üblichen Banner-Klick-Werbung ? la AdSense von Google mit der ganzen Click-Fraud-Problematik).

Die (befürchtete) Folge: In Zukunft steht jeder Blog, der Produkte oder Firmen nennt, unter dem Verdacht, dafür Geld zu nehmen. Denn auch ein Verriss oder beissende Kritik kann, wie schon oft bewiesen, durchaus einen positiven Werbeeffekt haben in einem Umfeld, in dem Aufmerksamkeit das rare Gut ist.

Bedeutet das das Aus für die Blogs? Denn in der Tat: Ein seltsamer Gedanke, dass ich mich beispielweise von Google für mein Blog-Einträge bezahlen lasse (mit Wikipedia hingegen liesse sich wohl nicht viel Geld verdienen). Jeder Hinweis auf ein kommerzielles Produkt will da gut bedacht sein.

Und wenn wir das noch aus geschichtswissenschaftlicher Warte anschauen und Blogs als Quellen betrachten: wie sind diese möglichen Verbindungen und Abhängigkeiten zu berücksichtigen, bzw. überhaupt zu eruieren?

Übersicht: Aus der Welt der Blogs

HOK Lesen: Suchen und Finden: EPIC 2015

Beim RSS abgrasen und ziellosen Rumsurfen (Serendipity!) stiess ich bei tagesschau.de auf die Meldung zum Rechtsstreit darüber, ob Google frei Bücher einscannen darf (Google darf, wir hatten es schon mal (kurz) von Googles Projekt, die gesamten (?) Buchbestände der Welt zu digitalisieren und online verfügbar zu machen). In Sicht- und Klickweite fand ich eine Multimedia-Box zu Google. (Es gibt ja kaum noch ein Mainstream-Medium, dass uns nicht die neue „Macht Google“ unter die Nase reibt. Dank dem Stern-Cover weiss jetzt selbst meine Mutter, die sogar die elektrische Schreibmaschine mit spitzen Fingern anfasst und PC und Internet nur vom Hörensagen kennt, von den Gefahren, die vom aufkommenden Monopol Google’s ausgehen werden.)
Besagte Multimedia-Box zeigt also eine weitere Mainstream-Sicht auf den Internet-Giganten: etwas melodramatisch mit bedeutungsschwanger tönenden Off-Texten unterlegt, krawattentragende Bedenkenträger vor zahlreichen Bildschirmen (scheint die Medienkompetenz des Sprechers zu verstärken), als „Computeranimation“ gekennzeichnete Computeranimationen (man könnte ja den Eindruck erwecken, dass richtige Roboter aus Blech und Stahl die Informationen im Internet zusammentragen) – aber auch ein paar bemerkenswerte, in der Vereinfachung überraschend klare Aussagen: G-mail mit dem Empfehlungssystem rekonstruiert soziale Netze, Googles Geldmaschine AdSense mit genau platzierten Anzeigen lädt ein zum „Click-Fraud„usw.
Richtig spannend ist aber der Schluss-Hinweis auf eine Arbeit des imaginären Museum for Media History in Florida aus dem Jahr 2014 (dahinter stecken die Autoren Robin Sloan und Matt Thompson verfasst wurde): ein Blick in die Zukunft, in der das fusionierte Unternehmen Googlezon (aus Google und Amazon) Microsoft *und* die New York Times aus dem Markt verdrängt und mit EPIC den neuen optimalen Informations-Agenten eingeführt hat (deutsche Version – ausserdem gibt es eine neuere englische Version). Brave New World des beginnenden 21. Jahrhunderts: Gerne würde ich das genauer analysieren (oder hat das schon wer? Hinweise erbeten). Bahnbrechend neu ist das Filmchen nicht: Diskutiert wurde es bereits (Übersicht beim Blog von Sloan und Thompson) und eine Geschichte der Entstehung und Beweggründe ist auch bereits im Netz zu finden, ebenso (natürlich) eine Wikipedia-Eintrag. Die New York Times hat angeregt durch den Film eine eigene Version von Google 2084 (sic!) entworfen.

Historische-Online-Kompetenz-Relevanz?

  • Wikipedia kann nicht von Google gekauft werden – uff. Aber muss es das überhaupt? Wikipedia taucht ohnehin bei vielen Suchbegriffen zuoberst auf. Wer hilft da wem?
  • Im Vergleich zu den Strukturen bei Google ist Wikipedia (trotz allen Vorbehalten) ein Ausbund an Transparenz und Mitbestimmung! (Zitat Hendrick Speck aus der Mediabox der Tagesschau zur Problematik des geheimen Such- und Ranking-Mechanismus: „Google entspricht damit einer Bibliothekarin, die unkontrollierbar, nach welchen Kriterien auch immer, nach eigenem Gutdünken, Ihnen als Nutzer Bücher zuteilt oder entsprechend vorenthält, und Ihnen dafür natürlich keine Rechenschaft in irgend einer Art und Weise ablegt.“ – Bitte keine spöttischen Kommentare, diese Beschreibung komme der Wirklichkeit in Ihrer örtlichen Bibliothek ziemlich nahe…)

Nachtrag: Passend zur momentan grassierenden Google-Skepsis („Is Google the new Microsoft?“) die vorgängige Meldung von Cnet.News zum neuen Internet-Zahlungssystem „checkout“, das Google diese Woche vorgestellt hat: „Open your wallet to Google„. Pikant, dass das neue Zahlungssystem vor allem als Kampfansage an Amazon (der „zon“-Teil von Googlezon) interpretiert wird. Ein Interview dazu mit (aha!) Hendrik Speck.

Übrigens: Blogger gehört auch Google…

Übersicht: HOK Lesen: Suchen und Finden

HOK Lesen: Suchen und Finden: Google kauft China – oder umgekehrt?

Meldung von Heise:

Die April-Verschwörung: China kauft Google
Unser alljährlicher Web-Rundgang zum ersten April förderte dieses Jahr teure Fische, Unternehmenskäufe und neue Geschäftsideen zu Tage: The Register ließ die Volksrepublik China die Mehrheit an Google erwerben, womit unter anderem auch die Kontrolle über das traditionsreiche Ames Research Center der Nasa, mit dem Google zusammenarbeitet, an China ginge.

Kein Kommentar… aber beim Artikel von Heise gibt’s noch ein paar weitere interessante Aprilscherze aus der Welt der IT.

Übersicht: HOK Lesen: Suchen und Finden

HOK Lesen: Suchen und Finden: Google und Datenschutz

Google hat sich (anders als Yahoo und MSN) geweigert, Benutzerdaten (konkret: Aufzeichnungen zu Suchanfragen) an die US-Behörden auszuhändigen. Diese Weigerung wurde von einem US-Richter nun (17.3.2006) unterstützt. Das klingt zunächst einmal gut. Doch stellt sich zugleich die Frage: Was wird bei Google (und anderen Suchmaschinen-Anbietern) eigentlich alles gespeichert?

Übersicht: Suchen und Finden

HOK Lesen: Quellen: Google plant kostenpflichtigen Bücherdienst

Die Preise des Google Book Search genannten Dienstes sollen von den kooperierenden Verlagen festgelegt werden. Die Bücher dürfen aber nur im Web-Browser angesehen und nicht ausgedruckt werden. Damit erhält die längere Auseinandersetzung um den Weg zum digitalen Zugriff auf Buchinhalte (der bei Google einst Google Print hiess) eine neue Wendung.

Übersicht: HOK Lesen: Quellen

HOK Schreiben: Neues Kollaborationstool (gekauft durch Google)

Eine Meldung, die gleich zwei frühere Einträge (Neues Kollaborationstool, Einschub zum Thema „Google“) in diesem Blog betrifft: Google kauft Writely.com. Jede und jeder kann sich selber einen Reim darauf machen, was das für die Bedeutung von Webdiensten für kollaboratives Schreiben bedeutet – und was für die Wachstumsstrategie von Google.

Übersicht: HOK SchreibenHOK Lesen: Suchen und Finden