André Kramer behandelt im Editorial von c’t 6/2007 den Hype um SecondLife und kommt dabei zu wenig euphorischen Einschätzungen und schliesst seine Erlebnisse mit folgender Bemerkung:
Aber die realen Clubs sind Freitagnacht wenigstens voll. Im Second Life gibts keine Stoßzeiten. Die natürliche Grenze liegt – serverbedingt – bei etwa 50 Leuten pro Club. Partys laufen im Schichtbetrieb. Selten sind mehr als 25 000 Avatare online, die meisten der vier Millionen haben wahrscheinlich nur reingeschaut. Die virtuelle Realität präsentiert sich menschenleer.
Ganz anders sehen es wohl die Betreiber des Blogs „2life.ch„. Dort tauschen einige SecondLife-User (vermutlich aus der Schweiz) ihre Erfahrungen und Eindrücke aus dem „anderen Leben“ aus.
Derweil nimmt auch die Pädagogik und Didaktik das Zweite Leben zur Kenntnis – die Erfahrungen sind noch etwas gemischt, aber im Grundton positiv (was im Moment nicht sonderlich erstaunt, da sich ja vor allem jene in diese virtuelle Welt vorwagen, die sich auch neue Einsichten und Möglichkeiten versprechen). Exzellent dokumentiert sind diese Projekte beim Weblog des Monats Februar „histucation“ unter dem Stichwort „secondlife„. Dort entdeckte ich (alle folgenden Links führen zu Einträgen bei histucation), dass die ETH bereits im SecondLife tätig ist (mit einem Projekt, bei dem Studierende ein virtuelles Labor aufbauen sollen), dass es bereits eine Lernsimulation zu einem geschichtlichen Thema (dem Goldrausch) gibt und dass bereits erste Erfahrungen von Vorlesungen in SecondLife vorliegen. In SecondLife mögen sich nicht sehr viele Leute tummeln; es scheint aber die Phantasie von Unternehmen und auch von Bildungs- und Forschungsinstitutionen anzuregen.