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HOK: Was es ist und zu welchem Zwecke es dienen soll

Die Historische Online-Kompetenz (HOK) entstand aus dem Bedürfnis heraus, den Einsatz von ICT (Information & Communication Technologies; auch bekannt als Neue Medien) in den Geschichtswissenschaften (in der Lehre, aber auch in der Forschung) evaluieren und beurteilen zu können. Dafür fehlten Kriterien, die sowohl die geschichtswissenschaftlichen Anforderungen als auch die medienspezifischen Voraussetzungen berücksichtigten. Die vorhandenen geschichtsdidaktischen Postulate an guten Geschichtsunterricht sind bislang kaum auf den Einsatz, bzw. die Nutzung von ICT angewendet worden. Sie haben auch nur beschränkt Aussagekraft für die wissenschaftliche Ausbildung an den Universitäten, wo der Einsatz von ICT eine bedeutendere Rolle als in der Mittelschule spielt. Auch der Einfluss von ICT auf geschichtswissenschaftliche Forschungsmethoden ist nur sehr spärlich reflektiert worden. Andererseits verfügen alle jene Empfehlungen und Untersuchungen zu Medien- oder Informationskompetenz über wenig fachspezifische Relevanz.
Die HOK versucht, allgemeine Kompetenzen der Geschichtswissenschaften zu bezeichnen und diese mit den Ausprägungen der Medien- bzw. Informationskompetenz zu kombinieren, um daraus Anforderungen abzuleiten, welche das Arbeiten oder Lernen mit ICT in den Geschichtswissenschaften erfüllen sollte.
Bei der Definition der HOK werden die Arbeitsbereiche der Geschichtswissenschaft vereinfacht auf

  • Informationsbeschaffung und -bewertung (Analyse),
  • Produktion von eigenen, neuen Darstellungen (Synthese) und
  • (selbst-)kritische Reflexion und Situierung im wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Kontext

In einem weiteren Vereinfachungsschritt unterscheidet die HOK zwischen den Kompetenzen „Lesen“, „Schreiben“ und „Reden“.

Diese Gliederung ist konsistent im Vergleich mit den Arbeitsbereichen, welche die Geschichtsdidaktik bezeichnet (Rüsen, Jeismann, Schreiber, Pandel) (siehe HOK und Theorie der Geschichtsdidaktik). Sie lässt sich auch in Verbindung bringen mit den Gliederungsvorschlägen der Informationskompetenz (welche die Informationsbeschaffung und -bewertung umfasst) und der Medienkompetenz (nach Baacke; siehe: HOK und Medienkompetenz).
Die Schwierigkeit dabei ist, dass ICT immer unter verschiedenen Aspekten gesehen werden kann: als Gegenstand, als Hilfsmittel oder als Werkzeug. Daher bezieht sich die Historische Online-Kompetenz jeweils auf diese drei Aspekte. (siehe HOK: drei Bezugsebenen der Kompetenzen).

Weitere Ausführungen zu finden via hist.net/hok

HOK – Lesen: Orientierungshilfen hoch 2

Mit der Absicht, die Nutzerinnen und Nutzer bei der Orientierung im Datenmeer (oder Datendschungel oder Informationsdickicht oder Informationsflut) des unstrukturierten Internets zu unterstützen, sind Verzeichnisse und Suchmaschinen angetreten. Bald gab es soviele verschiedene Verzeichnisse und Suchmaschinen, dass es Orientierungshilfen für die Orientierungshilfen gab: Suchmaschinen-Guides, Meta-Suchmaschinen, Linklisten von Verzeichnissen.

Solche Orientierungshilfen gibt es auch für die Geschichtswissenschaften, nennen wir nur mal clio-online und H-Soz-Kult. Bald gab es auch für Geschichtswissenschaften besondere Online-Einführungen und -lehrgänge in diese Orientierungshilfen. Nun sind es bald soviele, dass es nötig scheint, eine Übersicht zu den Einführungen in die Orientierungshilfen zusammen zu stellen. Eine erste, oberflächliche Recherche bringt gleich vier, sehr unterschiedliche Angebote zum Vorschein:

Diese Einführungen und Leitfaden bieten nicht nur Handhabe zur Orientierung im Netz im Sinne gezielter Suchstrategien, sondern auch Aussagen und Anleitungen zur Quellenkritik. Auf dieses Stichwort werde ich wohl noch einige Male zurückkommen.