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Sache gits!* oder: Product Placement im Hörsaal?

*«Sache gits» (Variante: «Sache git’s» ist ein im deutschsprachigen Teil Helvetiens gebräuchlicher Ausruf, der Erstaunen, Verwunderung, mithin auch Fassungslosigkeit zu verbalisieren sucht. Auf Standard-Deutsch übersetzt lautet der Text: «Sachen gibt es».

«Sache gits» ging auch mir heute durch den Kopf, als ich auf meiner Leib- und Lieblingsliste Inetbib las, was einigen Verlagsmenschen so alles in den Sinn kommen kann, wenn sie zum Beispiel Verträge und Richtlinien formulieren. Der Oldenbourg-Verlag, ein speziell auch in der Historikerzunft hochangesehener Verlag, plant ein Online-Lexikon zum Thema Wirtschaftsinformatik. In der dazugehörigen Autorenrichtlinie steht folgender Passus:

Autoren weisen in ihren Lehrveranstaltungen auf das Lexikon als Standardquelle zu allen Wirtschaftsinformatik-Fragen hin.

Eberhard Hilf, emeritierter Physik-Professor der Universität Oldenburg und Geschäftsführer des Institute for Science Networking in Oldenburg (der Verlag Oldenbourg ist in München zu Hause) schrieb dazu treffend:

das ist unter Professoren als zu unabhaengiger Lehre Berufenen schlichtweg sittenwidrig und damit nichtig, es widerspricht dem Sinn ihres Dienstvertrages

Treffend war auch bereits das Betreff der Anfrage an die Liste: «Spammerklausel in Autorenverträgen?».
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