Schlagwort-Archive: Mediengeschichte

Dis Connecting Media

Mit der für Medienwissenschaftler typischen sperrigen Schreibweise «Dis Connecting Media» hat eine Gruppe von zumeist jüngeren Forschenden am Institut für Medienwissenschaft der Universität Basel die Phänomene Telephon und Telephonieren untersucht. Das kürzlich erschienen Buch dazu versammelt eine Reihe von Beiträgen wissenschaftlicher und künstlerischer Art – ein schön gemachtes Werk mit wunderbaren Illustrationen und unterhaltsamen Texten unter anderem von Regine Buschauer, Frank Haase, Stefan Münker und Hansmartin Siegrist.

Die Basler Medienwissenschaftlerin Regine Buschauer stand letzte Woche bei Radio DRS Red und Antwort; den Beitrag als MP3-Download oder als Stream gibt es exklusiv auf hist.net!

«Hermes Baby und Enigma – Notizen zur Geschichte der Schweizer Medien-Apparate»

Unter diesem Titel hielt heute Abend Dominik Landwehr aus Zürich einen höchst spannenden Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung «Mediengeschichte Schweiz. Konzepte und Analysen». Der Audiomitschnitt ist bereits online, die Folien folgen in den nächsten Tagen.

«Zur Vor- und Frühgeschichte der Telegraphie in der Schweiz»

Gestern startete die Ringvorlesung «Mediengeschichte Schweiz. Konzepte und Analysen» an der Universität Basel. Nach einer kurzen Einführung meinerseits berichtete Regine Buschauer über die Vor- und Frühgeschichte der Telegraphie in der Schweiz. Die Audiomitschnitte sind hier.

Ringvorlesung «Mediengeschichte Schweiz. Konzepte und Analysen»

Heute beginnt die gemeinsam vom Historischen Seminar und vom Institut für Medienwissenschaft der Universität Basel organisierte Ringvorlesung «Mediengeschichte Schweiz. Konzepte und Analysen». Die Ringvorlesung ist öffentlich. Die dazugehörige Übung hingegen ist für angemeldete Studierende der Universität Basel reserviert und findet vierzehntäglich alternierend zur Vorlesung am gleichen Ort statt.
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Wie ein Buch entsteht

Wer heute ein Buch schreibt und dann das Manuskript einem Verlag übergibt, kriegt zumindest einen Teil des weiteren Arbeitsprozesses recht gut mit. Als Autor ist man verpflichtet, das Manuskript entweder gleich druckfertig oder dann doch in einer Form abzuliefern, die eine automatische Übernahme in das Satzsystem ermöglicht. Umfangreiche Styleguides oder – im besseren Fall – ausgefeilte Formatvorlagen helfen dem in typographischen Angelegenheiten zumeist unbedarftem Autor über die Runden.

Was dann geschieht, ist aber weitestgehend eine Blackbox. Irgendwann kommen die Fahnen, dann das fertige Buch. Wie es früher war, zeigt ein wunderbarer Film der Encyclopædia Britannica Films Inc. aus dem Jahre 1947.

Via vöbblog

Medienwissenschaften in Basel als Schlusslicht

Zum zehnjährien Bestehen des Instituts für Medienwissenschaft der Universität Basel kommt eine wenig erfreuliche Nachricht aus Deutschland: Im neuen Ranking der ZEIT bildet im Fach Medienwissenschaft Basel zusammen mit Marburg das Schlusslicht. In den Bereichen «Studiensituation insgesamt», «Studierbarkeit» und «Medien-Labore» wurde Basel in die Schlussgruppe gereiht, nur gerade im Bereich «Internationale Ausrichtung» reichte es in die Mittelgruppe. Ob dies damit zusammen hängt, dass die vier Lehrstühle mit drei deutschen Kollegen und einer deutschen Kollegin besetzt sind, ist nicht klar, wurden die Daten ja schliesslich in Deutschland erhoben. Am besten bewertet wurden, nicht weiter erstaunlich, die Studiengänge in Weimar und Bochum.
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Dominik Landwehr über «Swiss made für Kulturtäter»

Unser Kollege Dominik Landwehr hat in der NZZ einen wunderschönen Artikel über erfolgreiche Medienerfindungen aus der Schweiz geschrieben. Eidophor, Bolex, Thorens, Revox – alles Namen, die heute kaum noch bekannt sind, die aber Mediengeschichte geschrieben haben. Ein Text übrigens, der sich wie das Exposé eines geplanten Forschungsprojektes liest. Wir hoffen, dass diese Geschichten tatsächlich bald erforscht werden, denn die Zeit drängt. Die letzten Zeitzeugen, die in diesen Firmen gearbeitet haben, werden im Laufe der Jahre nicht mehr.

Typographische Persistenz im digitalen Zeitalter

Elizabeth Eisenstein hat in ihrem epochalen Werk über die Erfindung des Buchdruckes die «typographische Persistenz» als eines der wesentlichen Merkmale des Buch-Zeitalters bezeichnet. Der Buchdruck schuf eine neue Stabilität des Wissens und die moderne Technik der Reproduktion ersetzte im «Typographeum» (Michael Giesecke) die handschriftlichen Unikate durch ubiquitär verfügbare Wissensspeicher mit identischem Inhalt.
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La couleur n’était pas encore inventée quand tu es née?

La couleur n’était pas encore inventée quand tu es née? Telle fut la question posée par un enfant à sa mère, qui lui avait raconté que dans sa jeunesse, la télévision diffusait en noir et blanc. En Suisse romande, cela fera 40 ans le premier octobre prochain, que la télévision a élargi le spectre diffusé. Mais il fallait avoir une télévision couleur…

Le magazine de l’UNIL « Allez savoir » No 42 de septembre nous rappelle cette « autre révolution 1968 », que nos voisins français ont vécu une année plus tôt.

Il en va de même pour la langue de Goethe: les Allemands diffusent en couleur dès 1967 et les Suisses allemands en 1968. Ils seront suivis par les Autrichiens en 1969. Au sud, la Suisse italienne précède largement l’Italie.

Genug 2.0

Mit Web 2.0 hat alles angefangen. Es folgten Geschichte 2.0, Library 2.0, Habermas 2.0, Wittgenstein 2.0. Alles wurde plötzlich 2.0

Wir verkünden nun hiermit feierlich die Lancierung von „Genug 2.0„.

Es ist wie mit allen neuen Begriffen: Sobald sie im Mainstream des öffentlichen Diskurses (ja, natürlich, Habermas 2.0) angekommen sind, werden sie schal. Inhaltsleer und beliebig. Das wollen wir nicht, denn wir finden das Web 2.0 interessant und eine Herausforderung für die Wissenschaft. Mit Web 2.0 stellen sich ganz grundlegende Fragen der Wissenschaft neu oder erneut, es geht um Kommunikation und Partizipation, um Transparenz und Authentizität. Kurzum: Es geht um Macht.

Bevor nun jemand unter dem Motto „Macht 2.0“ diese Debatte lanciert, plädieren wir dafür, das labelhafte Reden vom „2.0“ zu hinterfragen – gerade weil es so wichtig ist. Es ist nämlich nicht so, dass wie bei einem neuen Software Release von einem Tag auf den anderen alles (oder vieles) anders wird. Es ist nicht so, dass das Web 1.0 (das niemand so genannt hat) keine Elemente von Web 2.0 enthalten hätte. Und auch das Web 0.9, die Beta-Version des World Wide Web gleichsam, die hochspannende Mischung aus Mail, FTP, Gopher und Archie also, keine Elemente des „Mitmach-Web“ enthalten hätte. Und vor allem ist es gar nicht so, dass bei der Entwicklung des Web 1.0 die tragenden Elemente des Web 2.0 nicht mitgedacht worden wären. Im Gegenteil. Wer heute die Texte von Tim Berners-Lee liest, in denen er beschreibt, wie das Web entstand, dem wird schnell klar, dass Web 1.0 nichts anderes als eine transitorische Lösung war, ein Zwischengeplänkel zwischen der Gutenberg Galaxis und Cybersciene.

Aber eben: Genau diese plakativen Zuschreibungen wollen wir vermeiden. Wir wollen nicht ein neues mediengeschichtliches Phasenmodell entwickeln, das uns die Übergänge vom Buchdruck zum Web 1.0 erklärt und womöglich noch auf einer Timeline linear und stringent visualisiert.

Wir wollen die Bruchstellen suchen und über die Sprünge nachdenken. Wir wollen statt immer nur über die Geschichte der Medien nachzudenken, lieber über die Medien der Geschichte nachdenken. Und wir wollen über die Geschichte der Medien der Geschichte nachdenken.

Und dann passen die Schablonen aus der Werbesprache, die schliesslich auch Web 2.0 geboren hat, einfach nicht mehr.

Seminarankündigung: Die Medien der Geschichte

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Das Begriffspaar «Medien» und «Geschichte» hat seit einigen Jahren Konjunktur. Während sich die Medienwissenschaften immer mehr für die Geschichte der Medien interessieren, beschäftigen sich die Historiker zunehmend mit den Medien (und der Medialität) der Geschichte. Im Kontext dieses interdisziplinären Brückenschlages richtet sich das Augenmerk zunehmend auf historische und mediale Traditionslinien, aber auch auf Bruchstellen und Situationen des Umbruches.

In meinem Seminar im kommenden Frühjahressemester an der Unversität Luzern werden die Medien und die Medialität der Geschichte thematisiert, d.h. es wird um die Frage gehen, wie die Medien der Geschichte die Geschichtsbilder prägen und welche Veränderungen wir vom 19. bis zum 21. Jahrhundert beobachten können. Im Seminar werden wir einerseits theoretische Texte lesen und besprechen, andererseits werden wir anhand von Fallbeispielen arbeiten.

Von Leitmedien und Leitfiguren

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Wer die Traditionslinien der «Basler Elektronischen Schule» – also von Haber, Hodel, History Toolbox und hist.net – kennt, kann sich die Freude vorstellen, die wir heute hatten, als wir in der Kommentarspalte zu unseren Weblog-Einträgen zur Leitmedien-Tagung in Siegen den Vortrag von Michael Giesecke im vollen Wortlaut entdecken durften. Vielen Dank, lieber Herr Giesecke.

Die Freude rührt natürlich auch daher, dass in Basel schon sehr früh eine kleine Giesecke-Schule entstanden war, an der Schnittstelle von Geschichtswissenschaft und Medienwissenschaft – mithin also exakt dort, wo ich mit meiner zur Zeit laufenden Lehrveranstaltung «Medium Buch» anknüpfen möchte.

Die abgebildeten Karten übrigens hatten wir vor vielen Jahren bereits fabriziert, genauer gesagt anlässlich des ersten grossen Relaunches von hist.net 2001/2002. Im nächsten Jahr werden wir zehn Jahre hist.net feiern und wir hoffen, dass wir, wenn wir schon nicht das Leitmedium des historischen Fachdiskurses sind, doch die eine oder andere Leitfigur der «Basler Elektronischen Schule» dann in Basel werden begrüssen dürfen!