Die ZEIT berichtet in ihrer neuesten Ausgabe, dass seit einigen Wochen sämtliche Partituren Mozarts online sind (der Artikel ist nicht online). Gesponsert vom Packard Humanities Institute wurden alle 23’000 Notenseiten ins Netz gestellt und mit Zusatzmaterial angereichert. Für die Mozartforschung eine ziemliche Sensation, für den Bärenreiter Verlag, der die Noten bisher in gedruckter Form vertrieben hat, eine mittlere Katastrophe. Die Packard Stiftung habe dem Verlag 400’000 Dollar «Schadensregulierung» bezahlt, schreibt Die ZEIT. Allerdings – und das ist das spannende an der Geschichte – seien die elektronischen Rechte bislang so unklar definiert gewesen, «dass wir nicht die stärkste Position hatten», zitiert das Blatt den Verlagsleiter von Bärenreiter, Wendelin Göbel. Fazit: Auch manch ein Verlag, der sich mit Texten – zum Beispielen historischen – ganz gut über Wasser zu halten weiss, könnte demnächst in Bedrängnis geraten, wenn dank EU-Geldern flächendeckend digitalisiert wird.