Am letzten Donnerstag ist die Ausstellung „Am Anfang ist das Wort. Lexika in der Schweiz“ (wir berichteten bereits davon) mit einer Vernissage eröffnet worden, an der gut 200 Personen nicht nur den Ansprachen von Marie-Christine Doffey, Direktorin der Schweizerischen Nationalbibliothek, Marco Jorio, Chefredaktor Historisches Lexikon der Schweiz, Peter Erismann und Andreas Schwab, Kuratoren der Ausstellung, sowie Alt-Bundesrätin Ruth Dreifuss lauschten, sondern auch mit Interesse die Ausstellung begutachteten, die sich auf bemerkenswerte Weise der Herausforderung gestellt hat, eine „undinglichen“ Vorgang wie die Herstellung eines Lexikons zu präsentieren.
Schlagwort-Archive: Schweizerische Nationalbibliothek
«Am Anfang ist das Wort. Lexika in der Schweiz»
«Him Hanflang war das Wort» kalauerte Ernst Jandl einst, die Schweizerische Nationalbibliothek aber meint es ernst: «Am Anfang ist das Wort» heisst eine Ausstellung, die im November in Bern eröffnet werden wird und die der Frage nachgeht, wie ein Lexikon entsteht. Wer in der Schweiz könnte das besser wissen als die Leute vom Historischen Lexikon der Schweiz, die als Partner für die Ausstellung und für die zur Ausstellung geplante Publikation gewonnen werden konnten.
Die Ausstellung wird auch «die brisante Frage der Wissensvermittlung und -speicherung im digitalen Zeitalter», aufgreifen, wie der Pressetext der Nationalbibliothek verspricht. Eine «interaktive Raumprojektion» wird «auf spielerische Weise» sich dem Thema widmen. Wir sind gespannt.
Euro08 für die Ewigkeit
Dass die Schweizerische Nationalbibliothek nun wirklich ernst macht mit der Archivierung schweizerischer Webinhalte, zeigt ein schönes Beispiel, das heute annonciert wurde:
«Die EURO08 ist vorüber, der Champion steht fest. Auf dem Schweizer Web findet Google über drei Millionen Einträge über die Meisterschaft. Die Schweizerische Nationalbibliothek archiviert die wichtigsten dieser Webseiten. Auf alle Zeit. [..] Zum zweiten Mal hat die NB anlässlich der EURO08 ihr sogenanntes „Event Harvesting“ von wichtigen Websites durchgeführt; das erste erfolgte im Herbst 2007 anlässlich der eidgenössischen Wahlen.
Weiterlesen
Neue Digitalisierungs-Plattform in der Schweiz
«Alles über die Digitalisierung in den Schweizer Bibliotheken» lautet das Motto der neuen Digitalisierungs-Plattform Digicoord, die heute von der schweizerischen Nationalbibliothek vorgestellt wurde:
«Der Westschweizer Bibliotheksverbund (RERO) und die Schweizerische Nationalbibliothek (NB) haben 2007 die Zusammenarbeit beschlossen, um eine Informationsdrehscheibe zu den schweizerischen Digitalisierungsprojekten einzurichten, gleich ob diese im Stadium von Absichtserklärungen oder in Umsetzung oder bereits realisiert sind. Ziel dieses Projekts ist es, brauchbare Informationen auf diesem Gebiet in der Schweiz leichter zugänglich zu machen. Digicoord antwortet auf die Informationsbedürfnisse der Schweizer Bibliotheken in Bezug auf die laufenden Digitalisierungsprojekte im Land, auf die strategischen Ausrichtungen von RERO und NB.»
Vor allem der letzte Punkt dürfte dominant gewesen sein. Schliesslich soll in wenigen Wochen die Plattform infoclio.ch ihren Betrieb aufnehmen – mit (unter anderem) ganz ähnlichen Zielen.
Hoffen wir, dass die Tatsache, dass Digicoord ausgerechnet jetzt an den Start geht, kein schlechtes Omen für die Zukunft von infoclio.ch ist und dass die beiden Plattformen nun nicht damit beginnen, werden, konkurrierende Nachweissysteme aufzubauen.