Der Abschluss-Vormittag der Tagung (siehe frühere Einträge) befasst sich mehr mit theoretischen Aspekten.
Andreas Körber stellt das aktuelle Kompetenz-Modell historischen Denkens vor, das er (mit anderen Autor/innen) im Rahmen des Projekts FUER Geschichtsbewusstsein erarbeitet hat. Daraus leitet er Folgerungen für das historische Lernen ab, das kompetenzorientiert und nicht mehr primär wissensorientiert erfolgen soll. Seine daraus folgende These: Das Klassenzimmer ist der eigentlich „virtuelle Raum“ des historischen Lernens, weil nicht nur die Vergangenheit da nicht „wirklich“ vorhanden ist, sondern weil die Narrative zur Geschichte, die in der Gesellschaft vorhanden sind, nur durch die Lehrperson gefiltert einfliessen. Die Beschäftigung mit Informationen zu Geschichte im Internet ist so gesehen viel „realer“, weil dort die Schüler/innen direkt mit den verschiedenen Darstellungen in Kontakt kommen. Er betont vor allem die Bedeutung der eigenen Aktivität der Schüler/innen, die selber Narrationen erstellen und sich reflektiert damit auseinander setzen sollen. Weiterlesen