Schlagwort-Archive: Weblog

Wir wurden gehackt!

HackIrgendwann musste es einmal passieren: Wir wurden Opfer eines (vermutlich) russischen Hackers, der eine Schwachstelle in der WordPress-Installation ausnutzte, um unseren Server für den Vertrieb von Potenzpillen (oder noch schlimmer von Schadware, die auf den Potenzpillen-Seiten installiert war) zu missbrauchen. Der Schaden ist behoben, nun folgt ein kurzer Rückblick. Weiterlesen

Désherbage (2)

desherbage2.jpg

Nachdem Kollega Hodel nun die Weltöffentlichkeit ganz charmant hat wissen lassen, dass der Haber nicht einmal sein eigenes Weblog mehr zu lesen scheint, sehe ich mich zu einer kurzen Rechtfertigung genötigt. Der Grund ist sehr einfach: Das mit der Désherbage hat nicht ganz funktioniert. Und das Haber-Archiv ist leider auch nocht nicht Teil des digitalen Gedächtnisses der Schweiz geworden. Obwohl ich vor einigen Monaten mein Archiv massiv entrümpelt hatte, blieb noch genug Material übrig, um mich vor während und eigentlich auch noch nach meinem Umzug Ende Oktober mehr oder weniger ausser Gefecht zu setzen. Aber jetzt schreibe ich nicht nur wieder regelmässiger, sondern werde auch mein eigenes Weblog wieder brav lesen!

Digital Na(t)ives in Münchenwiler

Münchenwiler

Während sich Kollege Haber an den politisch brisanten Verhandlungen zur Memopolitik in der Bundeshauptstadt aufhält (und sich live zuschaltet, wenn es etwas Bemerkenswertes zu berichten gibt), habe ich mich auf das ruhige Land zurückgezogen und als Referent am Workshop „e-education“ der ICT-Gruppe der SATW teilgenommen. Ich befürchte, dass ich zur Fragestellung des Workshops („Über welche ICT-Kompetenzen sollen die Lehramts-Studierenden bei Studienbeginn und bei Studienabschluss verfügen, und wie (und von wem) kann dies sicher gestellt werden?“) nicht allzu viel habe beitragen können mit meiner Fallstudie des Einsatzes von ICT in meinen Lehrveranstaltungen. Weiterlesen

weblog.hist.net im wissenschafts-café

Für einen Kaffee (respektive Espresso, im Falle von Kollege Haber) sind wir ja jederzeit gerne zu haben. Umso erfreulicher finde ich, dass wir vor kurzem ins Wissenschafts-Café eingeladen wurden. Dabei handelt es sich um ein Projekt von Mark Scheloske, das als Portal einen Überblick über wissenschaftliche Spuren in der Blogosphäre ermöglichen will. Verschiedene Weblogs werden dort kurz charakterisiert (in der Regel mit Selbstdarstellungen) und mit anderen, ähnlichen Weblogs verlinkt (clever gemacht). Man kann dort nicht nur die einzelnen Einträge kommentieren, sondern auch Bewertungen vornehmen. Also, wer schon immer Lust hatte, uns Noten zu geben, kann sich beim Eintrag zu weblog.histnet.ch austoben…

Ordnungssysteme à la web 2.0

Ein wenig spektakulärer Bericht bei CNet über eine neue Funktion einer Social-Web-Anwendung hat mir (wieder mal) das Potential von web 2.0 für wissenschaftliche Anwendungen jenseits allen Hypes gezeigt. Es geht um den Dienst StumbleUpon, der einem im Zufallsmodus Websites vorschlägt, die den bei StumbleUpon mitwirkenden Internet-Nutzer/innen interessant erscheinen. StumbleUpon bietet nun neu ein Addon ((Addon ist ein Stück Software, das die Funktionalität des Firefox-Browsers erweitert)) für Internet Explorer und Firefox an, das bei der Nutzung von Google und Wikipedia Informationen der StumbleUpon-Community in die Suchergebnisse, bzw. die Wikipedia-Seite einblendet. Weiterlesen

Digitale Information: Evolution, Revolution, Erosion?

Ein sehr schöner Kurzfilm von Michael Wesch, dem wir auch den Beitrag zu Web 2.0 (The Machine is Us/ing Us) verdanken (vor einiger Zeit hier besprochen), thematisiert die Veränderung der Handhabung von Information (insbesondere die Strukturierung und Ordnung, aber auch die Generierung und Speicherung), die auf ihre digitale Gestalt zurückzuführen ist. Kernaussage: Da die Informationen keine physikalischen Beschränkungen mehr unterworfen sind, wird die Ordnung der Informationen vielfältiger, flexibler und für jedermann einfacher zugänglich.

Also, wenn dieser Film keine Diskussion auszulösen vermag (Sollen, bzw. können wirklich Tag-Clouds von Laien die Referenzsysteme von Fachexperten ablösen?), dann weiss ich auch nicht mehr weiter. In diesem Sinne wünsche ich dem Film die von Beat Döbeli vorhergesagte „Durchreichung“ durch die einschlägigen Blogs. Denn er scheint mir die Kernfrage zu behandeln: wie organisiert die Wissengesellschaft im digitalen Zeitalter ihre Informationen? Verschwinden innerhalb kurzer Zeit die etablierten Kulturtechniken der Suche, die sich auf hierarchische Strukturierungssysteme beziehen, die einem sachlogischen Aufbau folgen und die die Informations-Recherchen entsprechend gliedern, indem sie der eigentlichen Suche die Entscheidung des Suchenden verlangen, welcher Kategorie er sein Themengebiet zuordnet? Die Volltext-Suche legt ja nach dem Trial & Error-Prinzip einfach mal los, die Strukturierung entsteht ja ad hoc beim Akt des Recherchierens aus dem Vorwissen des Suchenden und den Ergebnissen der Suchmaschinen. Es braucht keine hierarchische Struktur mehr, meint Wesch, „the links alone are enough“.

Remembering Roy Rosenzweig – digitales Gedenken

Mag es mir schon etwas ungewohnt vorkommen, dass Nachrufe in Weblogs verfasst werden (und nicht nur wie gewohnt in Zeitungen), so überrascht mich der Weblog thanksroy erst recht (via Historia i Media). Für mitteleuropäische Verhältnisse mag es seltsam anmuten, dass ein Kondolenz-Buch gleich als Weblog veröffentlicht wird. Offenbar haben die amerikanischen Kollegen hier weniger Vorbehalte gegenüber dieser Art des Gedenkens, denn der Weblog ist voll mit sehr unterschiedlichen und persönlichen Einträgen. Ich vermute, dass dieser Weblog eine Einzelerscheinung bleibt, die auf die besondere Rolle Rosenzweigs als Protagonist des digitalen Wissenschaftsbetriebs zurückzuführen ist, und gehe davon aus, dass sich Kondolenz-Blogs nicht so rasch als Formen des Trauerns und Gedenkens etablieren werden. Aber vielleicht irre ich mich auch.

Memopolitik 1.0

memopolitik550.jpg

Unter dem Titel «Das digitale Gedächtnis der Schweiz: Stand, Herausforderungen, Lösungswege» organisiert die Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften am 8. und 9. November 2007 in Bern eine Tagung zur Memopolitik der Schweiz.

Aus der Ankündigung: «Die modernen Informations- und Kommunikationstechnologien eröffnen enorme Möglichkeiten der Erschliessung und Vermittlung unserer Kulturgüter und stellen die Gedächtnisinstitutionen («heritage institutions» d.h. Bibliotheken, Archive und Museen) vor neue Herausforderungen, die die Frage nach Koordination, Kooperation oder nach Regulierung aufwerfen. Insgesamt befindet sich die Schweiz zudem im Vergleich zum Ausland im Rückstand, was Massnahmen im Bereich der digitalen Sicherung und Vermittlung betrifft.»

Zum Einlesen:

  • Bundesamt für Kultur (BAK): Memopolitik. Das nationale Gedächtnis (Dossier), Bern 2006. [Link]
  • Haber, Peter: Digitalisierung und digitale Archivierung. Trends und ausgewählte Projekte, Bern und Basel 2007 . [Link]
  • Knoepfel, Peter / Olgiati, Mirta: Politique de la mémoire nationale, Chavannes-près-Renens 2005. [Link]
  • Library of Congress: Preserving Our Digital Heritage. Plan for the National Digital Information Infrastructure and Preservation Program. A Collaborative Initiative of the Library of Congress, Washington 2002. [Link]

Buchmesse (6): Notizen vom Freitag

Was will uns dieser Messeauftritt sagen? Dass es mit Google doch nicht auf immer und ewig nur bergauf gehen kann?

google.jpg

Sich einen ab-googlen kennen wir schon, die neueste Wortschöpfung lautet: zwaben! Ich zvabe, du zvabst, er zvabt …

zvaben.jpg

Sehr erfreulich, dass auf der diesjährigen Buchmesse erstmals mit dem Label «Preisträger im Wettbewerb ‚Das Historische Buch‘ H-Soz-u-Kult» geworben wurde.

hskbuch.jpg

Das Thema Medienkompetenz treibt nicht nur den Kollegen Hodel um, auch die Buchhändler haben sich das eine oder das andere zum Thema überlegt …

medienkompetenz500.jpg

In Memoriam Roy Rosenzweig (1950-2007)

Durch den (sehr persönlichen, bewegten und bewegenden) Weblog-Eintrag von T. Mills Kelly in edwired bin ich darauf aufmerksam geworden, dass Roy Rosenzweig vorgestern Donnerstag verstorben ist.

Roy Rosenzweig war als Gründer und Leiter des Center for History and New Media an der George Mason University in Virginia einer der ersten, wenn nicht der erste Historiker, der das Feld der „digitalen Geschichtswissenschaften“ professionell zu bearbeiten begann. Die Liste seiner Publikationen zu diesem Thema ist lang. Viele seiner Veröffentlichungen können Bezeichung „Referenzwerk“ in Anspruch nehmen. Wir haben letztes Jahr seinen ausgezeichneten Aufsatz „Can History be Open Source? Wikipedia and the Future of the Pastbesprochen, der noch immer eine der fundiertesten geschichtswissenschaftlichen Auseinandersetzungen mit dem Phänomen Wikipedia darstellt. 2005 veröffentlichte er gemeinsam mit Daniel Cohen das Werk Digital History: A Guide to Gathering, Preserving, and Presenting the Past on the Web.

Roy Rosenzweig hat noch zu anderen Themen publiziert und dafür etliche Preise erhalten. Ich habe Roy Rosenzweig zwar nicht persönlich gekannt, glaube aber doch sagen zu dürfen, das es bedauerlich ist, seine Stimme in Zukunft nicht mehr hören, bzw. seine Überlegungen nicht mehr lesen zu können. Ich hätte mir noch weitere interessante Anregungen zur Entwicklung der digitalen Geschichtswissenschaften erhofft.

Buchmesse (4): Medium Buch

Am Donnerstag reiste eine grössere Gruppe aus meinem Medienpraktischen Kurs «Medium Buch. Buchgeschichte(n) aus Basel» an die Messe nach Frankfurt. Da es wenig Sinn mach, mit über zehn Leuten gemeinsam durch die Hallen zu laufen, haben wir uns in kleine Gruppen aufgeteilt und wer wollte, konnte sich mehrmals im Laufe des Nachmittages an verabredeten Checkpoints einfinden.

picus.jpg

Einer der Höhepunkte des Nachmittages war wohl für die meisten ein kleiner Empfang beim Picus Verlag aus Wien, zu dem wir eingeladen wurden. Helene Griendl stellte uns charmant und kompetent zugleich den kleinen, aber feinen Verlag vor, der sich seit Jahren mit einem qualitativ hochstehenden Programm erfolgreich am hart umkämpften Büchermarkt halten kann. Wie immer werden wir – das heisst alle Kurs-Teilnehmenden – in unserem Wiki über diesen Ausflug berichten.

Roadmap e-Sciences

krameritsch.jpg

Es ist ja so eine Sache mit Weblog-Berichten über Veranstaltungen, auf denen man selbst aufgetreten ist. Schnell einmal wirkt das peinlich und da ja hist.net (oder Teile von hist.net?) seit einiger Zeit schon gewisse Nabelschautendenzen aufweist, habe ich mir vorgenommen, mich inskünftig im Bereich Ego-Blogging ein wenig in Zurückhaltung zu üben (also auch in Zukunft wird es von meiner Seite keine Agenda-Schauen und ähnliches geben).

Trotzdem komme ich nicht umhin, über einen Abend gestern in Wien zu berichten, bei dem nicht nur die gesamte hist.net-Equipe auf dem Podium sass, sondern auch die sogenannte Wiener Elektronische Schule sozusagen in corpore vertreten war (der Wikipedia zur Wiener Elektronischen Schule wurde leider geloescht …). Zwei ganz wunderbare Bücher wurden vorgestellt und dies erst noch in einer ebenso wunderbaren Lokalität: im Semper-Depot der Akademie der bildenden Künste. Bei den beiden Büchern handelt es sich zum einen um das Grundlagenbuch «E-Learning Geschichte» von Prof. Wolfgang Schmale (Universiät Wien), Dr. Jakob Krameritsch (Akedemie der bildenden Künste) und Martin Gasteiner sowie Marion Romberg (beide Universität Wien). Zum anderen wurde auch das Erscheinen der Dissertationsschrift des hier einschlägig bekannten Kollegen Krameritsch mit dem schönen Titel «Geschichte(n) im Netzwerk» gefeiert.

Nach der Präsentation der beiden Bücher moderierte Wolfgang Schmale ein Podiumsgespräch mit dem Titel «Roadmap e-Science», an der neben Krameritsch und der Basler Elektronischen Schule auch Michael Nentwich, Autor der Studie «Cyberscience» und Direktor des Instituts für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften teilnahmen.

Wir werden auf die Themen und Thesen der Diskussion zurückkommen und auch auf die Audiocasts verlinken.

Für heute nur noch dies: Zu den Highlights des Abends gehörte ohne Zweifel die Werbeschaltung von Jakob Krameritsch für T-Shirts, die, mit Zitaten aus dem Buch vesehen, vor Ort verkauft wurden. Hier ein begeisterter Käufer mit einem Zitat von der Seite 176:

hardbloggingw.jpg

«Insofern zeigen Mitschreibeprojekte den ganz normalen Egoismus der Menschen, nicht mehr und nicht weniger.»
Claudia Klinger

Wikipediatag 2007 (2)

Wie Kollege Haber schon im Weblog (und anderswo… NEID!) berichtet hat, ist Wikipedia aus Anlass des Wikipedia-Tages in Bern (wieder einmal) zu einem Thema der Medien geworden. Was ich je länger je interessanter finde: zwar reden die meisten über Fragen der Qualität der Einträge oder der Nutzung von Wikipedia. Viele konkrete Anwendungen haben weitaus mehr mit Geschichte zu tun, als man zunächst annehmen würde.

Weiterlesen

lyonelkaufmann.ch: Geschichtsblog des Monats August 2007

Anlässlich der Tagung „geschichtsdidaktik empirisch 07„, die im August in Basel stattfand und die ich zu organisieren mithalf, sei der Fokus auf einen interessanten und ausgezeichneten geschichtsdidaktischen Blog aus der französisch-sprachigen Schweiz hingewiesen: histoire.lyonelkaufmann.ch. Weiterlesen