Schlagwort-Archive: Zeitgeschichte

Zeitgeschichte und Digital Humanities

Hinweis: Dieser Text erschien zuerst bei den Kollegen von Docupedia Zeitgeschichte.

Ist Facebook eine zeithistorische Quelle, und wer archiviert die Tweets der Politiker? Wie nutzt man digitale Quellen, und wie verändert sich die Quellenkritik, wenn die Kopie sich vom Original nicht mehr unterscheiden lässt? Mit dem digitalen Wandel der letzten Jahre stellen sich einige grundlegende Fragen der Zeitgeschichtsschreibung neu. Nicht nur die Art und die Menge der Quellen haben sich verändert, der gesamte Arbeitsprozess von Zeithistoriker/innen hat etliche Modifikationen erfahren.

Seit Beginn der 2010er-Jahre wird zudem unter dem Stichwort „Digital Humanities” insbesondere im angelsächsischen Raum eine intensive Debatte über neue Potenziale für die Geisteswissenschaften geführt. Das Themenfeld ist vielschichtig und nicht klar konturiert, denn der Begriff Digital Humanities bezeichnet ein sich neu bildendes Forschungsfeld, bei dem noch viele Fragen ungeklärt sind: Sind Digital Humanities ein eigenständiges Fach? Ein Set von neuen geistes- und kulturwissenschaftlichen Methoden? Oder handelt es sich lediglich um digitale Ergänzungen zu bestehenden Fragestellungen und Methoden?
Weiterlesen

Docupedia-Zeitgeschichte ist online

Vor zwei Wochen startete das lang erwartete Projekt Docupedia-Zeitgeschichte, ein Online-Nachschlagewerk zur Zeitgeschichte, das hier schon mehrmals Erwähnung gefunden hat. Es befasst sich in seinen Einträgen nach eigenen Angaben mit den „zentralen Begriffen, Konzepten, Forschungsrichtungen und Methoden der zeithistorischen Forschung“ und will die Debatten um die methodischen und theoretischen Grundlagen des Faches dokumentieren.
Weiterlesen

Das bisschen Haushalt…

Wie war das in den 1970ern mit Musik und Fernsehen? Ich hing vor dem pixeligen Fernseher und zog mir jede Woche die Hitparade mit Dieter Thomas Heck rein. Ich lernte, das im Studio mit „Playback“ gesungen wird und dass die Interpret/innen nicht an den am Ende der Songs eingeblendeten Adressen wohnten. Costa Cordalis, Howard Carpendale, Gitte, Wencke Myrhe, Bata Ilic, Nana Mouskouri, Roberto Blanco, Vicky Leandros und wie sie alle hiessen – naja, irgendwie war die multikulturelle Gesellschaft damals auch schon in der Fernseh-Unterhaltung angedacht. Aber gesungen wurde auf Deutsch Weiterlesen

Archiv für Zeitgeschichte: update online archives

Das Archiv für Zeitgeschichte in Zürich hat soeben seine elektronische Bestandesübersicht aktualisiert. Auf AfZ Online Archives sind nun rund 80 Prozent aller Bestände erfasst und ungefähr 35 Prozent des gesamten Archivguts sind bis auf die Ebene der einzelnen Dossiers online recherchierbar.

Das Archiv ist Teil des Instituts für Geschichte der ETH und einer der wichtigen Orte, an dem in der Schweiz das Gedächtnis der jüngeren Zeitgeschichte gepflegt wird. Der Schwerpunkt liegt bei politischen und wirtschaftlichen Themen und Beständen. Gesammelt werden Personen- und Institutionennachlässe. Neu erschlossen wurde beispielsweise das Archiv des Vororts, wie die heutige economiesuisse früher hiess. Bedeutend sind auch die Bestände zur Geschichte der Jüdinnen und Juden in der Schweiz.

Neben Akten gibt es auch ein wenig audiovisuelles Material. Hier scheint die Sammlung eher erst im Aufbau begriffen.

«Docupedia Zeitgeschichte» – eine Experten-Wikipedia?

Die Deutsche Forschungsgemeineschft hat das in Berlin angesiedelte Projekt Docupedia Zeitgeschichte bewilligt:

«Mit Docupedia-Zeitgeschichte soll ein fachwissenschaftlich organisiertes, dynamisch wachsendes Repositorium von enzyklopädischen Texten für die Zeitgeschichtsschreibung entstehen. Ziel ist der Aufbau eines elektronischen Nachschlagewerkes zu den Grundbegriffen, theoretischen Konzepten, Methoden und wichtigen Debatten der zeithistorischen Forschung.
Weiterlesen

Suchdienst ITS wird zugänglich

Wie die NZZ meldet, ist der International Tracing Service (ITS), das weltweit grösste Archiv mit Dokumenten über die Opfer des Nationalsozialismus in Bad Arolsen, neu auch der weltweiten Öffentlichkeit zugänglich. Der ITS verfügt über 50 Millionen Hinweise mit Informationen über 17,5 Millionen Personen. Die Dokumente des Archivs sind in verschiedene Bestände organisiert. Noch sind nicht alle Bestände digitalisiert oder gar übers Netz zugänglich, aber immerhin stehen bereits einige Hilfsmittel und Suchformulare im Netz bereit.