Vom Versprechen von Lernmaschinen zur Zeitlast von Bologna (I)

Abschlussveranstaltung zu Geschichte Online

Heute, am 5. Dezember 2008, findet die Abschlussveranstaltung zum Projekt Geschichte Online statt, worauf Kollega Haber bereits hingewiesen hat.


Am Vormittag halten die Beteiligten Rückschau auf das Projekt. Zunächst entschuldigt sich Jakob Krameritsch gleichsam als Gastgeber ((Die Veranstaltung findet in der Semper-Akademie statt, die Ausbildungsräume der Akademie der Künste beherbergt, neben der aber zur Zeit ein Neubau für die Technische Universität gebaut wird (namens „Lehargebäude“, aber Lehar ist hier nicht der Architekt.. glaub ich…)) für den Baulärm, worauf Wolfgang Schmale entgegnet, dass ihn dies an die Unterrichtsbedingungen an der Universität Wien erinnere, worauf er den Schluss zieht, dass Baulärm sich folglich positiv auf die Produktivität Geisteswissenschaften auswirken müsse.

Franz X. Eder hält Rückschau mit einer Auswertung der Nutzung von Geschichte Online in den Modulen 1 und 2. Die Startseiten von Modulen 1 und 2 wurden seit dem Start im Jahr 2005 160’000 mal aufgerufen; 8 Millionen Aufrufe werden jährlich auf der gesamten Website „Geschichte Online“ gezählt.

Interessant ist die Verteilung der Anfragen, am häufigsten aufgerufen wurden die Seiten zu:

Damit sind vor allem jene Angebote besonders nachgefragt, die das Einüben von Regeln in den Vordergrund stellen. Wenig Zugriffe generieren spezielle Angebote zu Museen und Ausstellungen, zu Geschichte der Katalogisierung oder das UB-Tutorial.

GO ist zwar im Studienplan aufgeführt, die Nutzung, oder genauer Nutzen hängt davon ab, ob von den Tutoren oder den Dozierenden eingesetzt, bzw. betreut wird. Die Studierenden finden E-Learning nicht mehr so attraktiv – der Alltag ist ohnehin schon sehr elektronisch durchgestaltet. Sie erwarten didaktische Vielfalt. Die Lehrenden sind etwas ernüchtert durch den Aufwand und die mangelnde Wirkung, bzw. Akzeptanz der Studierenden.

Anschliessend wird von Klaus Edel aus der Gruppe um Alois Ecker auf die Entwicklung des Modul 3 eingegangen. Hier haben die Geschichtsdidaktiker ein eigenes Webportal (didactics online) entwickelt, das nicht mehr direkt in die Plattform von Geschichte Online eingebunden ist. Dieses Webportal legt einen Schwerpunkt auf Planung, Beobachtung und Analyse von Unterricht und bezieht dabei die Expertise des Instituts für Bildungswissenchaften mit ein. Warum die Realisierung im Rahmen der Plattform Geschichte Online nicht möglich oder erwünscht war, wird nicht näher erläutert.

Martin Gasteiner betont, bei der Rückschau auf Modul 4, die eigentlich zu einer Ausschau wird, die Notwendigkeit beim Umgang mit den digitalen Medien, ihre Nutzung für die Lehre und Forschung in Geschichte zu beurteilen, indem man experimentell Nutzungsformen ausprobiert und dabei Erfahrungen sammelt. Er stellt spannende Projekt-Arbeiten vor, die sich vor allem auf die Visualisierung von historischen Sachverhalten und Prozessen mittels digitalen Medien konzentrieren. Hierin wird vor allem auch der ästhetischen Dimension von Darstellungen nachgespürt. In die gleiche Richtung zielen die folgenden, aufgrund der fortgeschrittenen Zeit stark gekürzten Ausführungen von Jakob Krameritsch. Ihre Projekte sind unter der Adresse http://www.univie.ac.at/hypertextcreator zu verfolgen, werden aber sicherlich in Zukunft auch in unserem Blog ihren Niederschlag finden.

Es folgt die wohlverdiente Kaffee-Pause.

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