Gestern erhielten wir (und vermutlich auch andere Blogger/innen) ein Mail mit folgendem Inhalt:
Sehr geehrte Damen und Herren,
seien Sie unter den Glücklichen, die sich noch bis zum 24. April zwei Poster „Kosten des Gesundheitswesens“ kostenlos sichern können! Was Sie dafür tun müssen? Einfach einen Bericht in Ihrem Blog oder auf Ihrer Website über das Poster schreiben. Dieses finden Sie hier: http://www.imedo.de/artikel/gesundheitswesen/index
Sobald das geschehen ist und Sie uns an diese E-Mail-Adresse den Beleg gesendet haben, schicken wir Ihnen 2 Exemplare des Posters (DIN A1) freihaus zu!
Jeder Bericht / Blogeintrag o. ä., der bis zum 24. April bei uns eintrifft, wird in unserem Blog aufgenommen (selbstverständlich mit einem Backlink!).Richtig lohnend wird es für Sie, wenn Sie nach erfolgter Zusendung ein Foto des Posters in Ihren Büroräumen schießen und es uns an diese E-Mail-Adresse zusenden. Besonders gelungene Fotos und Berichte werden direkt auf imedo.de (PageRank 6) mit einem Eintrag auf der Statements-Unterseite des Posters verlinkt.
Die Aktion läuft bis zum 24. April! Machen Sie mit!
Es grüßt aus Berlin,
Julia K.
Warum wir dies publik machen? Weil wir (immer noch) staunen über die eigenartigen Resultate, die Marketingfachleute in Kreativitäts-Seminaren und Strategie-Brainstormings hervorbringen. Mal abgesehen davon, dass uns nicht klar ist, warum wir zu bundesdeutscher Gesundheitspolitik irgendetwas in unserem Blog kundtun sollten (soviel zum Anspruch zielgruppengenauen Marketings): Warum sollten wir einen Blog-Eintrag schreiben, um uns damit (irgendein) Poster abzuverdienen? Hält man uns schon für so schnäppchengeil? Oder – hochtrabende Vermutung unsererseits – werden wir als Dozenten angesprochen, die den Bildungswert des Posters für den Einsatz im Unterricht zu schätzen wissen? Rätsel über Rätsel.
Wirklich bemerkenswert ist jedoch einerseits die Umkehrung der Rezensionsregeln: hier wird das Rezensions-Exemplar erst nach der Besprechung an die Rezensenten ausgeliefert. Vielleicht müssen die Rezensentinnen in Zukunft zuerst in Google-Books sich durch die Seiten klicken, ehe sie dann ein gedrucktes Exemplar (bzw. ein PDF, zum persönlichen Ausdrucken) erhalten. Und andererseits wird hier die Währung PageRank recht wenig diskret als Anreiz ins Spiel gebracht. Haben die Werbe-Agenturen auch bemerkt, dass die Verlinkung in den Blogs (zumindest bei den Wissenschaftsblogs) zurückgeht?
Aber: Nein danke, wir streben nicht so verzweifelt nach einem besseren Google-(oder Technorati)-Ranking, dass wir hier auf irgendwelche Poster hinweisen würden, obwohl wir genau das hier machen – und sich Julia K. in Berlin vermutlich die Hände reibt, weil bekanntlich eine negative Meldung immer noch besser ist als gar keine. Sollten wir dennoch die A1-grossen Poster erhalten, werden wir diese hier genüsslich an unsere treue Leserschaft verlosen.