Historische Online-Kompetenz: Lesen – Vom Suchen und Finden II

Wer genau wissen will, wie Suchmaschinen funktionieren, kann sich den neusten Stand in Dirk Lewandowskis „Web Information Retrieval“ (Online-Publikation, 2005) zu Gemüte führen. Bei den künftigen Trends sieht er nicht so sehr die Verfeinerung des Rankings (vgl. Blogeintrag zum Suchen und Finden I) im Vordergrund, sondern neue und erweiterte Möglichkeiten für die Nutzerinnen und Nutzer der Suchmaschinen, die ausgeworfenen Suchergebnisse nach eigenen Interessen zu sortieren und zu filtern. Leuchtet ein: die individuellen Bedürfnisse sind je nach Nutzerin und Nutzer oder konkreter Fragestellung so unterschiedlich, dass selbst die raffinierteste Ranking-Methode nicht immer die beste, will sagen am besten geeignete oder angepasste Reihenfolge ausgibt.

Ein aktuelles Beispiel ist Rollyo.com. Dieser Dienst ermöglicht, ein Set von Websites zu definieren, deren Inhalte bei einer Suche berücksichtigt werden sollen. Damit wird die bei vielen Suchmaschinen vorhandene Möglichkeit, die Suche auf eine Website zu beschränken, massiv ausgeweitet. Das so definierte „Such-Set“ ist nicht nur zum Eigengebrauch bestimmt, sondern kann den Nutzerinnen und Nutzern von Rollyo zur Verfügung gestellt werden. Eine ähnliche „Limited Area Search Engine“ (LASE) hatte vor einigen Jahren bereits das International Relations and Security Network an der ETH entwickelt: mit beträchtlichem technischem Aufwand. Nun kann das bei Rollyo jede und jeder selbst einrichten. Allerdings sind die Sets auf 25 Websites beschränkt – beim ISN Lase werden 2600 ausgewählte Websites für die Suche ausgewertet.

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