Als ich zum ersten Mal von der Digital Curation hörte, hat mich der Ausdruck so befremdet, dass ich mich gleich danach erkundigen musste. Heute frage ich mich, warum mir dieser Begriff nicht schon seit langem geläufig ist, schliesslich beschreibt er die Langzeitarchivierung, das Gebiet, auf dem meine Umgebung forscht.
Nun fragt sich, ob Digital Preservation und Digital Curation gleichbedeutend sind. Wenn es nach dem Digital Curation Centre geht, dann sind es Synonyme:
What is digital curation? Digital curation is maintaining and adding value to a trusted body of digital information for current and future use; specifically, we mean the active management and appraisal of data over the life-cycle of scholarly and scientific materials.
Da ich aber sicher gehen wollte, dass es sich nicht um einen unterschiedlichen Sprachgebrauch im britischen und amerikanischen Englisch handelt, habe ich mich bei Simon Tanner, dem ausgewiesenen Fachexperten vom King’s College London, erkundigt:
For me, I personally think the key difference is that digital curation is a profession and digital preservation is an activity.
Wie das Berufsbild des Digital Curators aussehen wird, ist in den USA noch in Verhandlung: Die School of Information and Library Science von der University of North Carolina baut einen Masterstudiengang in Digial Curation auf. Der Studiengang wurde von der NARA (National Archives and Records Administration) ins Leben gerufen und befindet sich noch in Planungsphase. Seit 2007 finden jährlich Tagungen zum Thema statt. Die nächstjährige Tagung wird übrigens am 1.-3. April 2009 stattfinden.