Würden wir in diesen Spalten kurzatmigen Journalismus betreiben, müssten wir wohl von einem Boom oder, noch moderner, einem Hype sprechen. Nachdem wir vor wenigen Tagen hier freudig über den virtuellen Wiederaufbau des alten England berichten konnte, steht mit «Rome Reborn 1.0» bereits eine weitere Wiederauferstehung in den Schlagzeilen. Wir zitieren aus der Agenturmeldung, wie sie von der Basler Zeitung abgedruckt wurde: «Experten aus aller Welt haben am Montag die nach ihren Angaben bislang grösste und umfassendste Computersimulation des antiken Rom vorgestellt. In der virtuellen Stadt können Besucher durch die Gänge des Kolosseums wandern oder die Inschriften auf Triumphbögen lesen.» Rund 7000 Gebäude sind nach Angaben der Zeitung digital wieder aufgebaut worden und die Kosten beliefen sich auf rund 2,5 Millionen Franken. Rund zehn Jahre haben Forscher der University of Virginia zusammen mit Kollegen in Italien, Deutschland und Grossbritannien an diesem Projekt gearbeitet. Projektleiter Bernard Frischer sprach von einer «virtuellen Zeitmaschine, die unsere Kinder und Enkel nutzen werden, um die Geschichte Roms und vieler anderer grossartiger Städte in aller Welt zu studieren.»