Alle Beiträge von Peter Haber

«Lecture des sources historiennes à l’ère numérique». Ein Kommentar

Unser geschätzter Kollege Frédéric Clavert vom Centre Virtuel de la Connaissance sur l’Europe in Luxembourg hat kürzlich in seinem Blog einen interessanten Post über die Quellenlektüre im digitalen Zeitalter publiziert. Darin unterscheidet er einerseits close reading und distant reading, andererseits lecture humaine und lecture computationelle. Mit diesen beiden «Achsen» gelingt es Clavert, eine gewisse Struktur in eine der wichtigsten Debatten im Feld der Digital Humanities zu bringen.

Anders als viele rein theoretische Abhandlungen zu diesem Thema expliziert Clavert seine Argumente an konkreten Beispielen. Dabei verarbeitet er Erfahrungen aus der Quellenarbeit zu seiner Dissertation, die sich mit der Politik von Hjalmar Schacht, dem deutschen Reichsbankpräsidenten 1933-1939, befasst hat. Die Dissertation wurde 2006 in Strasbourg abgeschlossen und erschien 2009 in Bruxelles. Mit anderen Worten: Sie wurde also noch weitgehend im prä-digitalen Zeitalter erstellt. Sehr anschaulich beschreibt Clavert, wie ihm einerseits die Nähe zu den Quellen geholfen hat, die Situation und den Zeitgeist der damaligen Zeit zu verstehen. Andererseits aber hätte ihm bei bestimmten Fragen auch eine Auswertung eines grossen Quellenkorpus geholfen, eine Arbeit die so nicht geleistet werden konnte, da hier eine maschinelle oder zumindest eine maschinell unterstützte Auswertung notwendig gewesen wäre.

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Kulturwissenschaftliches Kompetenzzentrum Neue Medien der Universität Basel (kk:nm)

In diesen Tagen schrieb uns das Rechenzentrum der Universität Basel, dass alle unter der Domain pages.unibas.ch gehostete Seiten Ende Jahr abgeschaltet werden. Wir hatten im Jahre 2003 das Konzept eines Kulturwissenschaftliches Kompetenzzentrum Neue Medien für die Philosophisch-Historische Fakultät entwickelt. Nachdem das von Jan Hodel und mir geleitete Projekt History Toolbox 2002 ausgelaufen war, lautete unser Auftrag, mögliche Nachfolgeprojekte zu skizzieren. Wir legten zwei unterschiedliche Konzepte vor:

Das eine Projekt nannten wir Swiss History Portal, es bildete den Nukleus für die Jahre später gegründete Plattform infoclio.ch.

Das andere Projekt nannten wir Kulturwissenschaftliches Kompetenzzentrum Neue Medien. Drei grosse Rahmenthemen hatten wir definiert: Information–Wissen–Gesellschaft, Archiv–Gedächtnis–Erinnerung sowie Interaktion–Kommunikation. Und die konkreten Arbeitsfelder nannten wir: Qualitätskriterien für Online-Ressourcen, Medienkompetenz in der curricularen Entwicklung sowie Kulturwissenschaften und Cyberscience.

Aus dem Plan wurde nie etwas. Nach zehn Jahre werden die Seiten jetzt vom Netz genommen und wir erinnern uns daran, dass Academia sehr eigene Gesetzlichkeiten hat.

Fahndungsmeldung: Kollega Dr. Hodel seit Wochen vermisst!

Wir bitten unsere geschätzte Leserinnen- und Leserschaft um Mithilfe: Seit Wochen wird in diesen Spalten Kollega Dr. Hodel vermisst. Der letzte Eintrag datiert vom 17. September 2012 und war mit dem vielsagenden Titel nearly done überschrieben. Darin kündete er den baldigen Abschluss seines laufenden akademischen Qualifikationsschrittes an. Über einen Zusammenhang zwischen dem baldigen Ende dieses Prozesses und seinem Untertauchen kann zum jetzigen Zeitpunkt nur spekuliert werden. Mit einer kurzen Wortmeldung tauchte er zwar gestern in den Kommentarspalten auf, verschwad aber sofort wieder ohne einen Beitrag zu hinterlassen.

Der gesuchte Kollege trägt gerne geschmackvolle farbige Jacken und neckische Umhängetäschchen und fährt schnell und zumeist ohne Helm in hohem Tempo Fahrrad. Um schonendes Anhalten und vorsichtiges Thematisieren seiner Schreibabstinzenz wird gebeten. Sachdienliche Meldungen bitte an restredaktion@hist.net.

Wia die Zeit vergeht. Oder wenn Facebook nur noch ein Marketingthema ist

«Wia die Zeit vergeht» heisst eines der schönsten Alben von Hubert von Goisern. Das dachte ich mir heute auch, als ich gegen Mittag im Wildt’schen Haus in Basel eintraf. Das Wildt’sche Haus ist ein Stadtpalais unmittelbar neben dem Kollegiengebäude der Universität, wo gerne repräsentative Anlässe von Regierung und Universität abgehalten werden.

Heute fand dort die Abschlussveranstaltung von «Swiss Academia and the Social Media Landscape» statt, einem Projekt der schweizerischen Wissenschaftsaussenpolitik, Standort San Francisco.

Hm. Interessant, dachte ich mir. Und es war auch interessant. So weiss ich nun, welche Universität wann angefangen hat, Twitter und Facebook zu nutzen, weiss, wer wieviele Follower, Friends und Liker hat, weiss, dass Universitäten, die bei Klout, Instagram oder Pinterest noch nicht dabei sind, schon vorgestrig wirken könnten. Und dachte an Hubert von Goisern.

Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren fand am gleichen Ort unsere gemeinsam mit infoclio organsierte Veranstaltung «Geschichtswissenschaften und Web 2.0» statt, ein Workshop der ein Thema aufgriff, für den damals erst wenige Kolleginnen und Kollegen Interesse und/oder Verständnis hatten. Dass das Interesse auch in unseren Kreisen unterdessen angestiegen ist, zeigen die kommentierenden Aktivitäten rund um unser Projekt «historyblogosphere. Bloggen in den Geschichtswissenschaften» drüben bei den Freunden von Oldenbourg.

Doch während in den Texten und Kommentaren bei historyblogosphere über neue Medialitäten, die Grenzen der Selbstvermarktung und auch ganz grundsätzlich über Sinn und Unsinn des Bloggens für Historiker/innen nachgedacht wird, geht es in den Zentralen von Akademia um Klickraten, Kundenbindung und Profilbildung.

Das kommt Ihnen bekannt vor? Hatten Sie auch schon gelesen bei Berichten über Social Media und der Automobilbranche? Social Media und die Zukunft der Grillbuden? Oder Social Media und das Verlagswesen? Das kann durchaus sein. Denn vorgestrig ist, wer erstens noch nicht gemerkt hat, dass Facebook und Co. heute nur noch als Marketingthema interessieren. Und zweitens, wer noch immer nicht akzeptieren will, dass die Märkte für universitäre Dienstleistungen (Lehre, Forschung, Gutachten), Grillbuden und Verlage viel ähnlicher sind, als wir als Angehörige des akademischen Betriebes meist wahrhaben wollen.

Zeit, wieder ein wenig Münch zu lesen oder zu hören!

P.S.: Und vor genau einem Jahr fand – als Folge des Web 2.0-Workshops 2010 – in Lausanne das erste schweizerische THATcamp statt, unter anderem von infoclio und hist.net organisiert. Und dort, in Lausanne, entstand in einer langen Kaffeepause die Idee zum historyblogosphere-Book. Wia die Zeit vergeht. Oder um es mit den Worten von Hubert von Goisern zu sagen: «Manchmal ist’s mir gestern wars, Und manchmal wia a Ewigkeit. Und manchmal hab i Angst, es woa a Traum.»

Save the Date: First Swiss Digital Humanities Summer School

The first Digital Humanities Summer School in Switzerland will take place next year in Bern! Hosted by the University of Bern and organized by a network of Swiss university and research institutions, the first Digital Humanities Summer School Switzerland will feature well-known international scholars of Digital Humanities for four days of intensive training. More news are coming soon on the homepage of the Summer School.

Zehn Tage Open Peer Review bei historyblogosphere. Eine Zwischenbilanz

Seit 10. Oktober ist bei unserem Projekt gemeinsam mit dem Oldenbourg Verlag und der Universität Innsbruck durchgeführten Projekt historyblogosphere das Open Peer Review eröffnet, Zeit also, eine erste Zwischenbilanz zu versuchen. Um es gleich vorweg zu sagen: es läuft gut! Rund 80 Kommentare sind bisher eingetroffen und das ist mehr, als wir eigentlich erwartet hatten. Von den rund 30 angemeldeten Kommentatorinnen und Kommentatoren sind noch nicht alle aktiv geworden, es ist also noch auf jeden Fall mit einigen Beiträgen zu rechen!

Auffallend ist, dass es einen Poweruser und einige regelmässige Kommentatoren gibt. Der Poweruser verantwortet rund die Hälfte der bisherigen Beiträge und das ist natürlich eine schöne Leistung! Vielen Dank! Ebenfalls auffallend ist die breite Varianz der Art und Weise der Kommentierung. So fallen etliche der Kommentare in die Kategorie «Tippfehler und sonstige Kleinigkeiten», daneben finden sich auch einige lobende Worte und Fragen. Grundsatzkritik oder Gegenthesen sind bisher noch keine aufgetaucht. Sind alle Texte derart konsensual? Oder getraut sich (noch) niemand, Texte auch mal richtig grundlegend zu kritisieren?

Zur Zwischenbilanz gehören auch einige selbstkritische Anmerkungen: So kam es gleich zu Beginn zu einigen langen Wartezeiten bei der Freischaltung. Wir haben nun die internen Abläufe angepasst und nun sollten neue Benutzer/innen normalerweise recht schnell freigeschaltet werden. Ausserdem haben wir nicht geschrieben, dass man sich bitte mit Klarnamen anmelden soll, was auch zu ein paar wenigen Zweitanläufen geführt hat. Ebenfalls ein Versäumnis unsererseits war es, nicht genauer anzugeben, was wir mit Kommentaren meinen: Tippfehler? Stilfragen? Grundsatzbemerkungen? Klar, alles soll Platz haben, aber vermutlich wäre es einfacher gewesen, wenn wir für Tippfehler etc. einen anderen Rückkanal vorgeschlagen hätten. Nun werden wir nach einiger Zeit die Hinweise auf Tippfehler und sonstige Kleinigkeiten in die Texte einarbeiten und die entsprechenden Kommentare dann löschen. Das Korrektorat der Buchfassung wird sich natürlich freuen, wenn es weniger zu tun haben wird – vielen Dank also an alle, die sich auch diese Mühe genommen haben! Für allgemeine Bemerkungen zu einem Text hätten wir vorschlagen sollen, dass diese ganz zu Beginn des jeweiligen Textes eingebracht werden sollen (was ja dann auch meistens gemacht wurde).

Besonders erfreulich übrigens, dass das Projekt auch schon ausserhalb des deutschen Sprachraumes wahrgenommen wurde, etwa von John Theibault, Direktor des South Jersey Center for Digital Humanities.

Kurzum: Wir wissen, was wir beim nächsten Mal anders machen würden (werden), freuen uns, dass es so gut läuft, danken allen, die schon mit Kommentieren angefangen haben und freuen uns auf alle kritischen, produktiven, interessierten und zustimmenden Kommentare, die in den nächsten Wochen hoffentlich noch kommen werden!

Open Peer Review für das historyblogosphere-Projekt eröffnet

Seit einigen Tagen ist das offene Begutachtungsverfahren für die Texte des Buchprojektes «historyblogosphere.org
Bloggen in den Geschichtswissenschaften» eröffnet. Alle eingereichten Texte stehen nun bis zum 10. Dezember zur Kommentierung bereit. Eingeladen sind alle bloggenden, nicht-bloggenden oder noch-nicht-bloggenden Historiker/innen und sonstwie Interessierte. Einzige Voraussetzung ist eine Registrierung mit Klarnamen. Mehr zum Projekt gibt es auf historyblogosphere.org, das Peer Review System läuft beim Projektpartner Oldenbourg Verlag München.

Bild: Benjamin Fäh

Digital Humanities in der Lehre

Vor einigen Monaten erschien eine Broschüre, die alle Studiengänge im Bereich Digital Humanities in Deutschland, Österreich und (theoretisch) der Schweiz aufgelistet und beschrieben hat. In der Schweiz gibt es bis dato noch keinen entsprechenden Studiengang.

In diesem Herbstsemester starten nun erfreulicherweise gleich mehrere Lehrveranstaltungen, die sich konkret mit Digitaler Geschichte beschäftigen – etwas, das wir in Basel seit Ende der 1990er Jahren regelmässig anbieten, scheint sich langsam zu etablieren. Hier einige Links und Hinweise zu laufenden oder geplanten Lehrveranstaltungen:

In diesen Tagen startet das Seminar «Digitales Geschichtslernen» der Universitäten Köln und Saarbrücken, mit Blog und Twitteraccount. Das von Wolfang Schmale vor einem halben Jahrzehnt entwickelte, andernorts kopierte und bereits wieder etwas in Vergessenheit geratene Konzept des Seminarblogs wird also neu belebt.

Ende Juni 2013 wird in Bern die erste Digital Humanities Sommerschool der Schweiz stattfinden. Sie wird von der Universität Bern und den beiden Lausanner Hochschulen getragen und von unseren Freunden bei infoclio organisiert.

Unter dem Motto «Von der Vitrine zum Web 2.0 – Museen, Bibliotheken und Archive im digitalen Zeitalter» läuft in diesen Tagen die Dresden Summer School (wobei es zumindest hier in Basel schon tiefster Herbst ist).

Ach so, meine eigene Einführungsvorlesung in Digital Humanities hat schon vor zwei Wochen angefangen. Das Material ist zur Zeit noch im vom Departement bereit gestellten Online-System eingesperrt und wird dann demnächst befreit, wenn genügend Material zusammen gekommen ist.

Niederländisch-deutsch(sprachige) Beobachtungen

«Die meisten Historiker wird wahrscheinlich funktionieren ganz getrennt von ihren getwitter und geblog. Es unterscheidet Niederlande Ich halte nicht viel von Deutschland. Denn wer will, ist Historiker und Bibliothekar an der DHIP Mareike König ein interessanter Artikel über die Verwendung von Twitter für Historiker geschrieben. Sie selbst ist sehr aktiv auf Twitter, aber es ist auffällig, dass in den genannten Listen Twitterstorians paar Holländer oder Deutsche enthalten. Ausnahmen sind in Deutschland Experten für Digital Humanities als Claudine Moulin und Peter Haber bekannt.»

He? – Nun, Google Translator ist noch nicht ganz perfekt, weswegen wir hier lieber gleich das Original von unserem Kollegen Pim Huijnen in Amsterdam zitieren wollen: «De meeste historici zullen hun werk waarschijnlijk behoorlijk gescheiden houden van hun getwitter en geblog. Daarin verschilt Nederland denk ik niet veel van Duitsland. Voor wie het anders wil doen heeft historica en bibliothecaresse bij het DHIP Mareike König een lezenswaardig artikel geschreven over het gebruik van Twitter voor historici. Zelf is ze zeer actief op twitter, maar het valt op dat in de genoemde lijsten als Twitterstorians weinig Nederlanders of Duitsers bevatten. Uitzonderingen in Duitsland zijn bekende experts voor Digital Humanities als Claudine Moulin en Peter Haber.»

Weiter lesen kann man hier. Hartstikke bedankt, Pim! (Basel gehört allerdings nicht ganz zu Duitsland …).

Zeitgeschichte und Digital Humanities

Hinweis: Dieser Text erschien zuerst bei den Kollegen von Docupedia Zeitgeschichte.

Ist Facebook eine zeithistorische Quelle, und wer archiviert die Tweets der Politiker? Wie nutzt man digitale Quellen, und wie verändert sich die Quellenkritik, wenn die Kopie sich vom Original nicht mehr unterscheiden lässt? Mit dem digitalen Wandel der letzten Jahre stellen sich einige grundlegende Fragen der Zeitgeschichtsschreibung neu. Nicht nur die Art und die Menge der Quellen haben sich verändert, der gesamte Arbeitsprozess von Zeithistoriker/innen hat etliche Modifikationen erfahren.

Seit Beginn der 2010er-Jahre wird zudem unter dem Stichwort „Digital Humanities” insbesondere im angelsächsischen Raum eine intensive Debatte über neue Potenziale für die Geisteswissenschaften geführt. Das Themenfeld ist vielschichtig und nicht klar konturiert, denn der Begriff Digital Humanities bezeichnet ein sich neu bildendes Forschungsfeld, bei dem noch viele Fragen ungeklärt sind: Sind Digital Humanities ein eigenständiges Fach? Ein Set von neuen geistes- und kulturwissenschaftlichen Methoden? Oder handelt es sich lediglich um digitale Ergänzungen zu bestehenden Fragestellungen und Methoden?
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«historyblogosphere.org» am Historikerinnen- und Historikertag in Mainz

Im Rahmen des nächste Woche stattfindenden deutschen Historikerinnen- und Historikertages in Mainz wird auch das Buchprojekt «historyblogosphere.org | Bloggen in den Geschichtswissenschaften» des Oldenbourg Verlages, des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck und von hist.net vorgestellt.

Die Präsentation des Buchprojektes findet am Donnerstag, 27. September um 13 Uhr c.t. statt am Stand des Oldenbourg Verlages im Erdgeschoss (Nr. 0.33/0.34). Der Verlag schreibt, es gebe «Brezen und Getränke zum Anstossen». Wir fragen uns, was «Brezen» sind und wieso man auf ein noch weitgehend unfertiges Buch anstossen soll. Wir werden berichten!

Gerne verweisen wir bei dieser Gelegenheit auch nochmals auf unsere kleine Umfrage zum Thema Blogs in der Geschichtswissenschaft, die wir auf der Website des Projektes gestartet haben.

Hier entsteht der neue Wikipedia-Guide für den Unterricht!

Kollege Bernsen (aka eisenmed) drüben bei Medien im Geschichtsunterricht hat meine vier «Regeln» für den Umgang mit Wikipedia im schulischen Unterricht für wenig praxistauglich befunden, was ich gerne entgegennehme. Wir haben dann beschlossen, in unserem Wiki einen «Wikipedia-Guide für den Unterricht» zu erstellen. Jede/r ist herzlich eingeladen, mitzuwirken, sei es mit Textarbeit, Links oder Kommentaren. Hier geht es zur entsprechenden Seite.

Wieder einmal: Datan, Daten, Daten

Wir haben an dieser Stelle schon mehrmals über das Thema Big Data respektive Data Driven History berichtet. Nun gilt es einen Dienst zu vermelden, der für die Geschichtswissenschaften auf den ersten Blick vielleicht nicht so zentral zu sein scheint, aber sich bei genauerem Hinschauen als durchaus interessant erweist: da|ra.

da|ra ist eine Registrierungsagentur für Sozial- und Wirtschaftsdaten, die vom Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften e.V. (GESIS) und von der Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften (ZBW), zwei wichtigen deutschen Forschungseinrichtungen gemeinsam betrieben wird. «Im Sinne von Good Scientific Practice steht die Forderung, entstandene Primärdaten öffentlich zugänglich zu machen, damit nicht nur die endgültigen Forschungsergebnisse vorliegen, sondern auch der gesamte Forschungsprozess nachvollzogen werden kann. Aus diesem Grund bieten GESIS und ZBW einen Registrierungsservice für Forschungsdaten aus den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an. Mit dieser Infrastruktur werden die Voraussetzungen für eine dauerhafte Identifizierung, Sicherung, Lokalisierung und schließlich eine verlässliche Zitierbarkeit von Forschungsdaten geschaffen.»