Eines der letzten Projekte von Peter Haber war „historyblogosphere„, ein Buch, in dem sich verschiedene Vertreter/innen der Digital Humanities und der Digital History mit dem Phänomen der Weblogs und seiner Implikationen für die Geschichtswissenschaft und die Historiographie befassten. Dieses Buch ist nun unter OA im Oldenbourg-Verlag erschienen und wird in Kürze auch als Printprodukt erhältlich sein. Herzlichen Dank und grosse Anerkennung für die gewaltige Leistung an Eva Pfanzelter und Julia Schreiner, die das Projekt nach Peters Tod noch zu einem guten und schönen Abschluss gebracht haben. Peter wäre bestimmt mehr als zufrieden mit dem Ergebnis.
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Digital Humanities in der Lehre
Vor einigen Monaten erschien eine Broschüre, die alle Studiengänge im Bereich Digital Humanities in Deutschland, Österreich und (theoretisch) der Schweiz aufgelistet und beschrieben hat. In der Schweiz gibt es bis dato noch keinen entsprechenden Studiengang.
In diesem Herbstsemester starten nun erfreulicherweise gleich mehrere Lehrveranstaltungen, die sich konkret mit Digitaler Geschichte beschäftigen – etwas, das wir in Basel seit Ende der 1990er Jahren regelmässig anbieten, scheint sich langsam zu etablieren. Hier einige Links und Hinweise zu laufenden oder geplanten Lehrveranstaltungen:
In diesen Tagen startet das Seminar «Digitales Geschichtslernen» der Universitäten Köln und Saarbrücken, mit Blog und Twitteraccount. Das von Wolfang Schmale vor einem halben Jahrzehnt entwickelte, andernorts kopierte und bereits wieder etwas in Vergessenheit geratene Konzept des Seminarblogs wird also neu belebt.
Ende Juni 2013 wird in Bern die erste Digital Humanities Sommerschool der Schweiz stattfinden. Sie wird von der Universität Bern und den beiden Lausanner Hochschulen getragen und von unseren Freunden bei infoclio organisiert.
Unter dem Motto «Von der Vitrine zum Web 2.0 – Museen, Bibliotheken und Archive im digitalen Zeitalter» läuft in diesen Tagen die Dresden Summer School (wobei es zumindest hier in Basel schon tiefster Herbst ist).
Ach so, meine eigene Einführungsvorlesung in Digital Humanities hat schon vor zwei Wochen angefangen. Das Material ist zur Zeit noch im vom Departement bereit gestellten Online-System eingesperrt und wird dann demnächst befreit, wenn genügend Material zusammen gekommen ist.
Reminder: historyblogosphere.org
Noch bis Ende Woche läuft der Call for Abstracts zu «historyblogosphere.org | Bloggen in den Geschichtswissenschaften. Ein Open Peer Review-Buchprojekt». Wir freuen uns über möglichst viele Beiträge zum Thema Blogging, Microblogging und alles was dazu gehört in den und um die Geschichtswissenschaften! Den Call gibt es hier und hier als PDF. Eine englische Beschreibung des Projektes ist hier.
CfP: historyblogosphere.org | Bloggen in den Geschichtswissenschaften. Ein Open Peer Review-Buchprojekt
Das Medium Blog oder Weblog ist in den Geschichtswissenschaften angekommen: Historische Museen, Geschichtsdozierende, lokale Geschichtsvereine – in allen Bereichen des geschichtswissenschaftlichen Feldes wird gebloggt. Doch während im angelsächsischen Raum ein wissenschaftlicher Blog bereits zum persönlichen Portfolio insbesondere jüngerer Forscher/innen gehört, ist die Akzeptanz im deutschen Sprachraum noch prekär.
Blogs werden als Teil der wissenschaftlichen Kommunikation bzw. des wissenschaftlichen Arbeitens noch nicht angemessen anerkannt. Das liegt auch daran, dass die Bedeutungen, Anwendungen und Potentiale der geschichtswissenschaftlichen Blogosphäre wenig bekannt sind. Hier setzt «historyblogosphere» an.
Eine neue Plattform: de.hypotheses.org
Unter der Adresse hypotheses.org betreibt Pierre Mounier mit seinem Team seit einigen Jahren eine äusserst erfolgreiche Blog-Plattform für den französischsprachigen Raum. Rund 240 Blogs aus dem ganzen Feld der Geistes- und Sozialwissenschaften sind unter dem Dach von hypotheses.org versammelt und profitieren vom Support und der Visibilität dieses Angebotes.
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In eigener Sache
Aufmerksamen Leserinnen und Lesern dürfte nicht entgangen sein, dass wir in den letzten Wochen unser Weblog nicht gerade hochfrequent aktualisiert hatten. Ausser einem aufsehenerregend aufschlussreichen Beitrag von Kollega Hodel zur Guttenberg-Debatte (der die Zugriffszahlen für einen Tag wieder in die Höhe hat treiben können), lief schlicht gar nichts.
Das hatte verschiedene Gründe.
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1000 Artikel in 5 Jahren weblog.histnet – der Anfang vom Ende oder das Ende vom Anfang?
Was vor 5 Jahren als bescheidener Selbstversuch begonnen hat, hat vor kurzem eine beachtliche Marke erreicht. Unser Weblog, gestartet am 25. September 2005 mit dem obligaten Eröffnungspost zur Frage «warum dieser Blog?», hat gestern den 1000. Artikel publiziert – verfasst von Kollega Haber, der mich mittlerweile in punkto Publikationsfleissigkeit und Publikumsinteresse auf diesem Weblog ((in anderen Bereichen gab es nix zu überholen)) schon seit geraumer Zeit überholt hat, und sinnigerweise inhaltlich den Umstand betreffend, dass wir in den Wissenschaftsblog-Charts auf Rang vier vorgestossen sind.
Es gäbe nun verschiedene Möglichkeiten, dieses Jubiläum zu begehen: Einen Rückblick mit den herausragenden Blogposts der letzten Jahre – den längsten, den am meisten diskutierten, den schönsten, den witzigsten usw. – vielleicht ein Wettbewerb, um einen solchen Beitrag durch unsere Leserschaft küren zu lassen (Vorschläge können im Kommentar angebracht werden), Offline-Feierlichkeiten verschiedener Ausprägungen, eine Festschrift oder ein Online-Denkmal. Oder die Einstellung des Weblogs.
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Was ist ein Weblog?
Ich vermute, beim Geschichtsblog des Monats, den Kollega Hodel heute vorgestellt hat, müsste es im Text heissen, «dass die Presseschau von Hand erstellt wird» und genau nicht, wie Hodel schreibt, es werde «nicht von Hand erstellt».
So oder so ist dem geschätzten Kollegen bei der Auswahl des monatlichen Geschichtsblogs ein anderer, weiterreichender Fehler unterlaufen. Denn das, was hier präsentiert wird, ist ganz sicher kein Weblog.
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«Web 2.0 und Geschichtswissenschaft» in Siegen (III): Nachlese
Rüdiger Hohls hat im Docupedia-Blog einen ausführlichen Kommentar zum Thema der Siegener Tagung veröffentlicht. Darin geht er auf verschiedene grundsätzliche Probleme der Tagung ein: So stellt er die Frage (die ich mir auch gestellt habe), wieso es im Titel der Tagung «Geschichtswissenschaft» und nicht «Geschichte» oder wenigstens «Geschichtswissenschaften» geheissen hat. Mit «Geschichte» hätte man das Feld von Anbeginn öffnen und auf die in Siegen sehr präsenten Themenfelder Geschichtsvermittlung und «laienhistorisches Engagement» mit einbeziehen können, «Geschichtswissenschaften» indes hätte die «epochalen, regionalen und thematischen Spezialisierung[en]» des Feldes angemessener berücksichtigt.
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Geschichte lehren mit Zotero
Sean Takats hat bei seinem Besuch in Bern kurz darüber berichtet, dass er im nächsten Semester erstmals anstelle eines Weblogs, der die Veranstaltung begleitet und in den die Studierenden hineinschreiben sollen, Zotero einsetzen werde. Gleiches berichtet Mills T. Kelly in seinem Blog (neben einigen Müsterchen der real existierenden Infrastruktur-Bedingungen in der Lehre). Die Begründung lautet bei beiden ähnlich (von Mills Kelly etwas positiver formuliert): Die Weblogs würden von den Studierenden nur zögerlich befüllt, es entstehe wenig Interaktion und vor allem: nach dem Semester ist das Weblog tot. Mit Zotero verfolgen die beiden einen ganz anderen Ansatz, und wir sind gespannt ob dieser funkioniert. Weiterlesen
Endlich: Bloggen an der Uni für Credit Points
«Wenn du eine Videokamera halten, Fotos machen, Artikel verfassen und Leute interviewen kannst, ist das Shiftfestival etwas für dich. Selbst wenn du nur eine oder zwei der erwähnten Kenntnisse beherrschst- beim Shift warten nicht nur interessante Medienkünstler, auch das Musikprogramm an den Abenden ist vom Feinsten.» So wirbt die studentische Fachgruppe Medienwissenschaft der Uni Basel pünktlich zum heutigen Semesterbeginn.
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weblog.histnet.ch goes twitter.com
Nun kann man uns auch auf twitter.com lesen.
L’art de la conversation à l’heure d’internet: Pierre Assouline demain à Bâle
C’est sous le titre de « Blog et littérature: l’art de la conversation à l’heure d’internet » que la Société d’Etudes françaises de Bâle va accueillir Pierre Assouline demain, 22 septembre (merci à Peter Haber pour l’indication).
Son blog, « La république des livres », qui est lié aux pages du Monde, a vu le jour en 2004 sur une idée de Jean-François Fogel (co-auteur d‘ « Une presse sans Gutenberg ») et a été qualifié en 2006 (par Le Monde) comme faisant partie des « 15 blogueurs leaders d’opinion sur la toile ».
Pour ceux qui n’auront pas l’occasion de participer notons l’enregistrement d’une conférence qui a eu lieu en mars dernier au Centre national du livre. Ce site présente l’orateur.
Enfin, signalons sur le dit blog l’entrée concernant Wikipedia, « L’affaire Wikipedia », susceptible d’intéresser l’historienne et l’historien.
Chronologs: Geschichtsblog des Monats April 2008
Chronologs ist in mancher Hinsicht eine bemerkenswerte Ausnahme in der Geschichts-Blogosphäre: Es handelt sich nicht nur um einen, sondern gleich um mehrere geschichtlich ausgerichtete Weblogs. Und sie tummeln sich in einem kommerziellen Umfeld: Sie sind Teil des Webauftritts des Verlags „Spektrum der Wissenschaft„, der eine ganze Reihe von Weblogs hostet – naturwissenschaftliche und historische. Interessantes, nicht unwesentliches Detail: wer will, kann sich mit seinem Blog-Projekt anmelden und (falls der Verlag einverstanden ist) auf die Chronologs-Plattform aufspringen. Weiterlesen
Ein Weblog ist ein Weblog ist ein Weblog
Kollege Dr. Tantner von der Univeristät Wien führt die Tradition der Weblog-Lehrveranstaltungen fort. Die Lehrveranstaltung trägt den Titel „Informatik und Medien in der Geschichtswissenschaft. Suchmaschinen im analogen Zeitalter“ und wird zum Teil online, zum Teil mit Präsenzunterricht durchgeführt.
Zu den Aufgaben der Studierenden gehört es, sich ein eigenes Weblog einzurichten und dort über den Verlauf der Lehrveranstaltung zu berichten. Tantner selbst führt eine Art Zentralweblog zum Kurs, wo er über aktuelle Fragen zum Thema des Kurses berichtet (zusätzlich zu seinem Adresscomptoir-Weblog). Zur Zeit sind zwölf Weblogs der Studierenden eingerichtet, die meisten bei twoday oder bei einem anderen kostenlosen Weblog-Dienst.
Zwischenfrage: Wer den Kurs und die Diskussionen um den Kurs mitverfolgen will, kommt also nicht umhin, mindestens dreizehn RSS-Feeds in sein Repertoire aufzunehmen. Wieso diese – künstliche – Fragmentierung der Diskussion? Wieso nicht ein einziges Weblog für den Kurs, der von allen Teilnehmenden bespielt wird?
A propos Weblogs im Unterricht: Auf clioweb erschien unlängst ein hübscher Bericht über einen Vortrag von Babelblogger Mills Kelly im Center for Teaching Excellence an der George Mason University.