Ach, hätten wir Google nicht, so müssten wir Google erfinden. Denn dank Google wissen wir beispielsweise, wie viele Bücher bisher gedruckt wurden: 129’864’880. Dies zumindest der aktuelle Stand vom letzten Donnerstag, zwischenzeitlich dürften es etwas mehr geworden sein. Und weil Google dies per Algorithmus berechnet hat, glauben wir das auch. Wer es genauer wissen will, möge bei Inside Google Books die Berechnungsgrundlagen nachlesen. Oder lieber bei den schönen Bilder von Erik Desmazieres verweilen, der unter anderem auch die «Bibliothek von Babel» illustriert hat. [via archivalia]
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Das Schlaue Buch (II): 10 Jahre Google – oder: Das weisse (Daten-)Loch
Ich fand ja den Kunstgriff von Kollega Haber, zwecks Veranschaulichung von Allmachts- oder besser Allwissenssphantasien das «Schlaue Buch» des Entenhausener Universums ins Feld zu führen, schon genial, als er ihn im Jahr 2005 noch auf das «Google-Syndrom» angewandt hat ((Haber, Peter: «Google-Syndrom». Phantasmagorien des historischen Allwissens im World Wide Web, in: Epple, Angelika; Haber, Peter (Hg.): Vom Nutzen und Nachteil des Internet für die historische Erkenntnis. Version 1.0, Zürich: Chronos 2005, S. 73-89.)) – übrigens auch eine Haber’sche Wortschöpfung.
Nun kann man sich streiten, ob Wikipedia dem «Schlauen Buch» besser entspricht als Google – beide bedienen Phantasien des allgegenwärtigen, sofort abrufbaren Wissens – so verschieden sie sind. Und Sie sind in mehrfacher Hinsicht sehr verschieden. Google bedient dabei die Ängste, die mit solchen Phantasien auch verbunden sind, weitaus besser. Weiterlesen
Wikipedia und das Schlaue Buch von Entenhausen
Tick, Trick und Track, die drei Pfadfinder vom Fähnlein Fieselschweif aus Entenhausen, sind im Besitz eines Buches, das alles enthält, was man im Leben wissen muss. Das Buch ist gerade so gross, dass es in die Hosentasche passt, ist leicht verständlich geschrieben, scheint immer auf dem neuesten Stand zu sein und – die perfekte Ordnung des Wissens – man findet das Gesuchte jeweils innerhalb von Sekundenbruchteilen.
Sie nennen es das Schlaue Buch und es verkörpert den perfekten Wissensapparat schlechthin, denn es verzeichnet auch, was noch nicht bekannt ist; so sind etwa auch die noch nicht erforschten Sprachen im Buch verzeichnet, wie das Bild zeigt.
In der Welt von Entenhausen geht das Schlaue Buch auf einen Zusammenzug der verschwundenen Bibliothek von Alexandria zurück. Der Gründer von Entenhausen, Emil Erpel soll das Buch entdeckt und aufbewahrt haben. Einer seiner Nachfahren gründete die Pfadfindergruppe Fähnlein Fieselschweif «in Gedenken an die Wächter der antiken Bibliothek und jedes Mitglied der Pfadfindergruppe erhielt eine Kopie des Schlauen Buches, welches in der Folgezeit immer wieder aktualisiert wurde.»
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