Das Leiden an der Twitterwall

Twitterwall an der re:publica 09 (von flickr-user leralle; CC BY-NC-SA 2.0) – davor: ein paar Menschen.

Letzthin an der Tagung zur Eröffnung der Blog-Plattform de.hypotheses.org war ich zum ersten Mal mit einer Twitterwall konfrontiert. So darf man es wohl sagen, denn die Anordnung der Projektion (direkt über den Köpfen der Vortragenden, gleich neben der Projektion der Powerpoint/Keynote/Prezi-Folien) liess quasi gar keine andere Wahl, als gebannt auf den nächsten Refresh-Zyklus zu warten Weiterlesen

Who are you, Digital Humanists?

Todd Pressners Bild zeigt es deutlich: Die Karte der Digital Humanities ist noch nicht vermessen. Damit sich das ändert, ist zum heutigen Day of Digital Humanities eine internationale Umfrage lanciert worden, bei der auch wir nicht fehlen möchten: Das Centre pour l’édition électronique (Cléo) und OpenEdition.org in Marseille (Frankreich) führen eine internationale Umfrage durch, um Verbreitung, Vielseitigkeit sowie geographische und sprachliche Verteilung der Digital Humanities zu erfassen.

Dieser Fragebogen entstand im Zuge der Vorbereitungen des Projektes Humanistica, einer europäischen Vereinigung zum Thema Digital Humanities, die sich den Grundsätzen des Digital Humanities Manifestes verpflichtet sieht.
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Twitter, Blogs und ein paar Konferenzen in den letzten Tagen

Am Dienstag und am Mittwoch fand in Luxembourg ein kleines, aber feines Symposium zum Thema «Websites as sources» statt. Die Veranstaltung wurde gemeinsam von der Uni Luxembourg und vom Centre Virtuel de la Connaissance sur l’Europe (CVCE) organisiert, treibende Kraft und Master Mind hinter der ganzen Sache war Frédéric Clavert, dem auch an dieser Stelle herzlich für die perfekte Organisation gedankt sei!

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CfP: «Vom Wandel der historischen Fachkommunikation»

Seit einigen Tagen sind die Panel-Themen der 3. Schweizerischen Geschichtstage (7. bis 9. Februar 2013) im Netz. Zu allen Panels können ab sofort noch Vorschläge eingereicht werden! Mit diesem Vorgehen geben die Organisatorinnen und Organisatoren allen Forscherinnen und Forscher die Möglichkeit, sich mit einem eigenen Beitrag um die Aufnahme in einem Panel zu bewerben.
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Tagung in Basel: «Öffentliche Informationen und offene Daten»

Die Frage scheint nur auf den ersten Blick nicht ganz ins Themenfeld einer digitalen Geschichte zu passen: Wie viel Transparenz dank Öffentlichkeitsprinzip und Open Government Data? Mit dem Öffentlichkeitsprinzip setzt sich ein Paradigmenwechsel fort, dessen Dreh- und Angelpunkt das Archiv ist. Denn während Archive traditionell gar nicht zugänglich waren, hat sich in den meisten modernen Staaten das Prinzip durchgesetzt, dass das, was im Archiv ist, nach bestimmten Schutzfristen grundsätzlich zugänglich ist. Nicht zugänglich war aber bisher das, was nicht im Archiv ist, insbesondere Akten neueren Datums. Das Öffentlichkeitsprinzip kehrt das Prinzip um und sagt, alles in der Verwaltung ist grundsätzlich öffentlich, ausser es gibt einen Grund dafür, dass dem nicht so ist. Diese Gründe regeln entsprechende Gesetze und Ausführungsbestimmungen und genau dies wird in Basel ab Januar der Fall sein.
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Eine neue Plattform: de.hypotheses.org

Unter der Adresse hypotheses.org betreibt Pierre Mounier mit seinem Team seit einigen Jahren eine äusserst erfolgreiche Blog-Plattform für den französischsprachigen Raum. Rund 240 Blogs aus dem ganzen Feld der Geistes- und Sozialwissenschaften sind unter dem Dach von hypotheses.org versammelt und profitieren vom Support und der Visibilität dieses Angebotes.
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Geschichte twittern?

Vor einigen Tagen habe ich mich kritisch über das Projekt eines englischen Junghistorikers geäussert, der den zweiten Weltkrieg mit Twitter-Nachrichten in „Realtime“ nacherzählen will. In den verschiedenen Reaktionen kam auch die Bitte, Kriterien zu benennen, mit denen ein Einsatz von Twitter zur Darstellung historischer Sachverhalte beurteilt werden könnte. Nachdem Kollege Bernsen schon erste Überlegungen formuliert hat, folgt hier eine erste Annäherung meinerseits. Weiterlesen

„Der Zweite Weltkrieg auf Twitter“ – muss das sein?


Ich setze mich nicht gerne dem Vorwurf aus, gegenüber experimentellen Nutzungen digitaler Medien nicht genügend aufgeschlossen zu sein. Aber das von Anna Gielas in der NZZ (dito von Telegraph, BBC und http://www.huffingtonpost.com/2011/11/14/real-time-world-war-ii-twitter_n_1093345.html) gelobte Projekt @RealTimeWWII eines 24-jährigen Oxford-Studenten namens Alwyn Collinson lässt mich nicht nur den Kopf schütteln, sondern – den Musen der Digital Humanities sei’s geklagt – regelrecht erschaudern. Weiterlesen

THATcamp – vorbei und vergessen?

THATcamp: Entscheidungsfindung an der Wandtafel
THATcamp: Entscheidungsfindung an der Wandtafel (Foto: ©Serge Noiret, siehe Fussnoten)

Vor etwas mehr als einer Woche ging das erste THATcamp in der Schweiz zu Ende. Die Stimmung am Ende der zweitägigen Veranstaltung war aufgeräumt und locker. Doch was bleibt von dieser Tagung haften – nebst der (hier und hier) bereits ausführlich analysierten Benennung der Geschlechterproblematik in den Digital Humanities? Hat sich das Format der „unconference“ bewährt? Sind neue Themen und Probleme benannt und angesprochen worden, oder gab es neue Erkenntnisse zu altvertrauten Fragestellungen? Oder war das THATcamp vor allem eine gute Gelegenheit, um alte Bekanntschaften zu pflegen und neue zu knüpfen? Wie immer die von individuellen Erwartungen und Erlebnissen geprägte Antwort ausfällt: die Stärke des THATcamp liegt im inhärenten Versprechen, dass eine Wiederholung zur Verstetigung des Austausches innerhalb der Gemeinschaft führen kann.

Das Format des THATcamp zeigte meines Erachtens Stärken und Schwächen einer solchen „unconference“. Weiterlesen