Plagiatoren treiben nicht nur in der Wissenschaft ihr Unwesen, sondern seit eh und je auch in den Medien. Eine besonders unappetitliche Geschichte macht seit einigen Tagen in der Schweizerischen Medienszene die Runde: Letzte Woche erhielt der aus Basel stammende Jung-Journalist Maurice Thiriet, beim einstmals renommierten Tages-Anzeiger (Zürich) zuständig für «Medien, Drogen, Prostitution, Glücksspiel» den Zürcher Journalistenpreis.
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Geschichte schreiben mit Google
Google bietet nicht nur Goethe-Ausgaben aus dem Jahre 1659 an, sondern auch eine Timeline, die hilft, gefundene Einträge von Google News chronologisch darzustellen. Dass dieses gerade für die Geschichtswissenschaften eigentlich interessante Spielzeug noch nicht wirklich brauchbar ist, zeigt ein einfacher Versuch mit dem Begriff Wikipedia.
Wer gedacht hat, dass man auf diese Weise die Berichterstattung über Wikipedia recherchieren könnte, wird enttäuscht. Was hier angezeigt wird, ist ein krudes Durcheinander von Wikipedia-Einträgen, Wikipedia-Berichten und sonstigen News-Meldungen.
Wir dürfen gespannt sein, wann die ersten Seminararbeiten eintrudeln, die uns mit Hilfe der Google’schen Timeline die Geschichte neu erklären werden …
Für etwas präzisere News-Recherchen empfehlen wir übrigens das Archiv der Times, das neuerdings die Jahrgänge 1785 (!) bis 1985 frei zugänglich anbietet. Da hat es sich dann ausgegoogelt.
P.S.: Den Hinweis auf die Timeline entnahmen wir der wunderbaren Polemik von Peter Glaser, in der er einen unglaublich arroganten und fast schon bewundernswert ignoranten FAZ-Schreiberling namens Marco Dettweiler (Kürzel „made“) nach allen Regeln der Kunst herunterputzt. Wir finden: Lesenswert (inklusive Kommentare) weil es die panische Angst des traditionellen Journalismus vor der Blogosphäre anschaulich illustriert. Peter Glaser ist übrigens beim elektrischen Reporter in zwei sehr informativen Beiträgen auch als Oral History-Zeitzeuge zu den Anfängen des Internet zu geniessen (Teil 1, Teil 2).