Neue Kunstform: Twitterart

Lang, lang ist es her, da gab es einmal die ASCII-Art. Das war die Kunst, mit ASCII-Zeichen Bilder zu kreieren. Von Hand zuerst, später dann mit entsprechenden Programmen. ASCII-Art ist irgendwie ausgestorben, aber ein neuer, würdiger Nachfolger taucht bereits am Horizont auf: Twitterart.

Twitterart ist so neu, dass es noch nicht einmal einen deutschsprachigen Wikipedia-Artikel dazu gibt. Und das will doch etwas heissen …

P.S.: Twart, abgeleitet aus Twitter+Art, gibt es bereits auch schon, meint aber nicht das gleiche.

Auch das noch: Historische Seminare auf Facebook

400 Millionen Menschen können sich nicht täuschen! Wenn alle eine Facebook-Seite haben, dann müssen auch die Historischen Seminar auf Facebook. Das zumindest haben sich die Macher der Facebook-Seite «Historisches Seminar LUH» gedacht. Und was haben sich sonst noch gedacht? Haben sie darüber nachgedacht, was sie mit dieser Seite bezwecken? Wer dort mit wem worüber diskutieren soll? Wir wissen es nicht, sind gespannt auf den weiteren Verlauf – und bleiben vorerst skeptisch.

Unser Freund Theo wird konkret

Schon vor über drei zwei Jahren haben wir auf den spannenden Versuch des Basler Naturhistorischen Museums hingewiesen, die Identität eines in Basel gefundenen Skelettes aus dem 19. Jahrhundert zu identifizieren. In den Kommentarspalten lief damals eine anregende Debatte über die Frage, wie weit das Projekt eine Fortführung der berühmten Studie Alain Corbins «Auf den Spuren eines Unbekannten. Ein Historiker rekonstruiert ein ganz gewo?hnliches Leben» mit anderen Mitteln darstellt.
Weiterlesen

Glokalisierungstendenzen im Netz

Eigentlich schon erstaunlich: Da globalisiert sich mit dem Netz die Kommunikation und man würde meinen, der räumliche Bezug verliert an Bedeutung. Und dann dies: Kaum spricht sich herum, dass demnächst lokale Top Level Domains gehandelt werden sollen, geht der Run los. Zur Zeit sind es die geographischen TLDs, die für Unruhe sorgen. In Basel zum Beispiel hat die Stadtregierung diese Woche beschlossen, sich der Sache anzunehmen und der ICANN gegenüber eine «Expression of Interest» für .basel abzugeben (mehr dazu hier). Das Ansinnen stösst auf Interesse, wie eine umgehend gegründete Facebook-Gruppe zeigt (siehe auch hier).
Weiterlesen

OT: Konvergenz, Divergenz und die Zukunft des Service Public bei Radio und Fernsehen

Heute morgen erschien in der besten aller Basler Zeitungen ein Bericht von Christian Mensch über die aktuelle Debatte rund um die geplante Konvergenz von Radio und Fernsehen bei der öffentlich-rechtlichen SRG. Konvergenz? Konvergenz ist heute ein Schlüsselwort in der Medienpolitik und meint die Zusammenführung von Radio, Fernsehen und Onlinemedien unter einem gemeinsamen (digitalen) Dach.

Weiterlesen

Zeittaucher: Geschichtsblog des Monats Januar 2010

Ein neues Weblog ist in der deutschen Geschichtsblogosphäre aufgetaucht: der „Zeittaucher“ von Christian Jung. Zeittaucher ist ein aktives Weblog eines fleissigen Schreibers: Seit seinem Start Dezember 2009 hat Jung in seinem Weblog vermutlich mehr Einträge gepostet als die deutsche Geschichtsblogosphäre zusammen. Dabei pflegt er einen erfrischend journalistische Themenwahl und einen kolumnistischen Stil. Weiterlesen

Ebenfalls Online: Deutsche-Biographie.de


Nicht nur Docupedia-Zeitgeschichte, auch die über 90’000 Einträge aus der Allgemeinen Deutschen Biographie und der Neuen Deutschen Biographie sind seit heute über die neu gestaltete Website Deutsche-Biographie.de online zugänglich, nachdem Teile daraus bereits im letzten Jahr im Rahmen des Kooperationsprojektes Biographie-Portal.eu aufgerufen werden konnten. Mehr über die Projekte kann in einem Artikel von Hans Günter Hockerts und einem Beitrag von Bernhard Ebneth und Stefan Jordan in Erfahrung gebracht werden.

Diese Lancierung wird in diesen Tagen an der Tagung „Vom Nachschlagewerk zum Informationssystem“ am Historischen Kolleg in München feierlich begangen.

Docupedia-Zeitgeschichte ist online

Vor zwei Wochen startete das lang erwartete Projekt Docupedia-Zeitgeschichte, ein Online-Nachschlagewerk zur Zeitgeschichte, das hier schon mehrmals Erwähnung gefunden hat. Es befasst sich in seinen Einträgen nach eigenen Angaben mit den „zentralen Begriffen, Konzepten, Forschungsrichtungen und Methoden der zeithistorischen Forschung“ und will die Debatten um die methodischen und theoretischen Grundlagen des Faches dokumentieren.
Weiterlesen

Collecting History Online as Web 1.5

One of the ways that digital technology is supposed to change the practice of history is through the collecting and preserving of historical content online. To be sure, millions upon millions of historical texts, images, and digitally reproduced artifacts have already been made available (and presumably preserved) on websites around the world.

But what about the collecting of historical content through open interface archives–archives that invite the public to deposit materials in their collections, either historical artifacts that individuals own and are willing to share, or „history as it happens?“ The open nature of the collecting process–one where anyone can deposit virtually anything into the archive–raises many questions for historians and archivists about the nature of archives themselves. But these sorts of projects can also raise difficult questions for the creators and managers of the projects. In a recent essay, my colleague Sheila Brennan and I try to make sense of at least a few of the lessons we learned in our work on one such project. Weiterlesen

Geschichte der Blogs der Geschichte

Kollega Graf von Archivalia hat sich verdankenswerterweise der Aufgabe angenommen, zu überprüfen, welche der in der Rubrik „Geschichtsblog des Monats“ aufgeführten Weblogs im Jahr 2010 bislang ein Lebenszeichen von sich gegeben haben. Sein Fazit: Von 36 sind 25 noch pudelmunter. Einige der elf leblosen Blogs waren als befristete Semester- oder Tagungsblogs angelegt – hier wird die geneigte Leserschaft mit uns einig gehen, dass dies noch nicht als Zeichen eines nachlassenden Blog-Enthusiasmus zu deuten sei.
Bei der Gelegenheit sei noch vermerkt, dass sich an den Geschichtstagen der Gedanke regte, die Vertreterinnen und Vertreter der Geschichtsblogosphäre einmal an einem realen Ort zum Gedankenaustausch zu versammeln. Mehr zu dieser Idee folgt hier bei gegebener Zeit.

Die Grenzen der Reflexion beim Schreiben von Blog-Posts über Tagungen

grenze bei basel

Die Grenze bei Basel. Nass. Unfreundlich. Nebulös. Interpretationsoffen.

Die 2. Schweizer Geschichtstage sind mittlerweile ihrerseits Geschichte, in der Internet-Zeitrechnung (die auch für historisch orientierte Blogs gilt, selbst wenn sie von Schweizern – manchmal auch von Schweizerinnen- geschrieben werden) sogar Prähistorie: nach «gefühlter» Zeit liegen die 2. sogar schon weiter zurück, als es bis zu den 3. dauert (diese werden, ein kleiner Informationshappen zwischendurch, anno 2013 in Freiburg im Üechtland, also im schweizerischen Freiburg, durchgeführt).

Dieses einleitende Gemurmel versucht zu verschleiern, dass die Männer von hist.net alt geworden sind (wie Kollega Haber – wie immer – bereits treffend bemerkt hat). Das Privileg, als einzige oder zumindest erste Teilnehmer – eben ganz «digitale historians» – von solchen Anlässen zu berichten (wie weiland in Schleswig), mussten wir mittlerweile preisgeben. Die Konkurrenz schläft nicht: Die Laptop-Dichte hat an den Geschichtstagen erheblich zugenommen, und auch wenn nicht alle den mittlerweile standardmässig vorhandenen PWLAN-Zugang fürs Bloggen nutzten, so sind wir doch in der Berichterstattung über die Geschichtstage regelrecht abgehängt worden. Weiterlesen

Das Schweigen der alten Männer

Bereits gestern haben die 2. Schweizerischen Geschichtstage begonnen und hüben wie drüben wird schon fleissig gebloggt. Nur weblog.histnet.ch schweigt. Was ist los?

Wir sind zwar beide vor Ort, aber das Live-Bloggen scheint an Attraktivität verloren zu haben. Liegt es daran, dass das Programm so dicht ist? Oder dass wir als Einhemische hier so viele Kollegen treffen und lieber im Café statt vor dem Bildschirm sitzen?

Es wird so sein. Aber wir werden eine Nachlese machen und auf die Highlights des wunderbar organisierten Anlasses eingehen.

Georgian London: Geschichtsblog des Monats Dezember 2009

Immer am Jahresende werden von den amerikanischen Kollegen des Gruppenblogs History News Network die Cliopatra Awards für die besten (englischsprachigen) Geschichtsblogs vergeben – eine (wie in entsprechenden Einträgen der letzten Jahren nachvollziehbar) ideale Vorlage für unsere Rubrik „Geschichtsblog des Monats“. Dieses Mal ging die Auszeichnung für das beste individuelle Geschichtsblog an „Georgian London“ von Lucy Inglis.
Weiterlesen

Geschichte des Digitalen?

Beim Bücherholen im Freihandmagazin entdeckte ich reihenweise Regale voller Publikationen, die sich „uralt“ anfühlten, weil sie einen Gegenstand beschreiben (bspw. Office 2000 oder Netscape 4.5), der bereits heute nur noch schwerlich in seiner digitalen Form aufzufinden ist. Wie ist das wohl in 50 Jahren, schoss es mir durch den Kopf. Ist dann dieses Buch (oder ein anderes) vielleicht sogar das einzige noch vorhandene Zeugnis dieser Büro-Software, bzw. dieses Web-Browsers? Ist das Buch dann überhaupt noch vorhanden, oder schon von Google Books gescannt und im Altpapier entsorgt?

Dies ist nur ein kleiner, laienhafter Gedankensplitter aus dem Wissenschaftsalltag zum grundsätzlichen Problem der Langzeitarchivierung digitaler Daten und zu den Auswirkungen des digitalen Wandels auf die Buchkultur, was beides in unserem Weblog von weitaus kundigerer Seite, nämlich durch Kollega Haber, bereits ausführlich verhandelt wurde.