Archiv der Kategorie: Berichte und Rezensionen

Geschichtsblogs – zwischenzeitliche Bestandesaufnahme

Aufgerüttelt durch die Mitteilung von Jonas Wegener, der seinen Blog „verschenkt“ hat, habe ich mal eine Bestandesaufnahme aller von uns besprochener Geschichtsblogs des Monats zu erstellen. Sind noch alle der Blogs online? Publizieren sie noch regelmässig? Ein Blick in die unten stehende Aufstellung zeigt, dass die Blogs noch fast alle sehr aktiv sind; mit Ausnahme der von vornherein begrenzten (m:4 und Ungleich Seiten) und des besagten Weblogs von Kollega Wegener. Eigentlich ein erfreulicher Befund. Und ein Hinweis darauf, dass die „Geschichtsblogosphäre“ so unbevölkert doch auch wieder nicht ist… Weiterlesen

Web 3.0 erklären? Kein Problem…

web drei null
Keine Satire, aber dennoch amüsant: Die Geschichte von wackeren Informatiker, der seit Jahren in der Mediendidaktik-Szene als braver Wiki gegen starke Vorurteile ankämpft, und sich nun an eine einschlägige Tagung zur Didaktik Neuer Medien anmeldet, weil dort ein interessantes Referat zu Web 3.0 angekündigt ist. Untertitel „Was erwartet uns da?“; Referent: angefragt. Weiterlesen

«Am Anfang ist das Wort» – Ausstellungseröffnung

im anfang ist das wort

Am letzten Donnerstag ist die Ausstellung „Am Anfang ist das Wort. Lexika in der Schweiz“ (wir berichteten bereits davon) mit einer Vernissage eröffnet worden, an der gut 200 Personen nicht nur den Ansprachen von Marie-Christine Doffey, Direktorin der Schweizerischen Nationalbibliothek, Marco Jorio, Chefredaktor Historisches Lexikon der Schweiz, Peter Erismann und Andreas Schwab, Kuratoren der Ausstellung, sowie Alt-Bundesrätin Ruth Dreifuss lauschten, sondern auch mit Interesse die Ausstellung begutachteten, die sich auf bemerkenswerte Weise der Herausforderung gestellt hat, eine „undinglichen“ Vorgang wie die Herstellung eines Lexikons zu präsentieren.

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ZB-Kolloquium zur Zitierbarkeit von Wikipedia

nichtzitierfaehig

Erstmals führte die Zentralbibliothek am letzten Dienstag ein Kolloquium am Mittag durch, und behandelte gleich ein Thema, das dem Zuschaueraufmarsch nach zu urteilen von grossem Interesse zu sein scheint: Wikipedia und die Wissenschaften. Geleitet wurde das Kolloquium von ZB-Bibliothekar Magnus Wieland und wurde unterstützt von Nando Stöcklin von der PH Bern, der zugleich Pressesprecher der Wikimedia Foundation Schweiz ist und in unserem Weblog auch schon Erwähnung gefunden hat. Vor wenigen Wochen haben die beiden Referenten bereits in einer öffentlichen Veranstaltung die Frage behandelt, wie Wikipedia genutzt werden kann. Nun richtete sich die Veranstaltung der ZB, die sich ja aktiv an Wikipedia beteiligt, an die wissenschaftlichen Nutzer/innen, wie im letzten April auch das von Peter Haber an der Universität Basel ausgerichtete Werkstattgespräch. Weiterlesen

Metadaten Guidelines für den Umgang mit digitalen Bildern

In der neuen digitalen Welt sind die Selbstverständlichkeiten der alten abhanden gekommen. Bilder müssen fortan stehen lernen, da sie sonst ihrem inneren Naturell Folge leisten und kurzerhand davonlaufen würden. Der Kulturgüterschutz hat soeben eine Broschüre mit dem Titel «Metadaten bei stehenden* digitalen Bildern» veröffentlicht. Auf der Titelseite wird ergänzt: «* Für die Präzisierung stehende «digitale Bilder (digital still images)» gilt in diesen Guidelines in der Folge überall die elliptische Version digitale Bilder»
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Digital Creativity

«Digital Creativity» ist eine interdisziplinär ausgerichtete Zeitschrift, welche sich dem Themenkomplex rund um die Nutzung digitaler Medien widmet und viermal jährlich erscheint. Der kreative Geist scheint die aus unterschiedlichen Richtungen stammenden Artikel zu beleben. Die Beiträge handeln entweder von der Implementierung brandneuer Gadgets (wie z.B. Wearables) oder es geht um deren Einsatz in einem mediendidaktischen Umfeld.
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Was ist Digital Curation?

Als ich zum ersten Mal von der Digital Curation hörte, hat mich der Ausdruck so befremdet, dass ich mich gleich danach erkundigen musste. Heute frage ich mich, warum mir dieser Begriff nicht schon seit langem geläufig ist, schliesslich beschreibt er die Langzeitarchivierung, das Gebiet, auf dem meine Umgebung forscht.
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Ungleich Seiten: Geschichtsblog des Monats September 2008

Peter Haber hatte es bereits angedeutet, ich versprochen: Der bemerkenswerte Umstand, dass ein Historiker-Tag mit einem Weblog begleitet (und vorbereitet) wird, ist Grund genug, diesen Weblog hier in die Reihe der monatlichen Hinweise aufzunehmen, auch wenn davon auszugehen ist, dass nach dem Ende des Historiker-Tags der Weblog eingestellt wird.
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Anstiftung zur Geschichtsklitterung?

hoax@wikipedia

Von einem ungewöhnlichen Unterrichtsprojekt berichtet Babelblogger Mills T. Kelly: Er untersucht im kommenden Semester mit seinen Studierenden, wie in der Geschichte scherzhafte Falschmeldungen („Hoax“) konstruiert und erkannt werden können. Anschliessend lässt er sie das Erprobte gleich in die Praxis umsetzen: die Studierenden sollen eine unwahre Geschichte so glaubwürdig darstellen, dass sie – Internet sei dank – möglichst viele Leute für bare Münze nehmen.

Kelly ist so freundlich und gönnt uns in seinem Blog eine Vorwarnung. Ein paar Themen, so erklärt er, werde er ausschliessen: den amerikanischen Bürgerkrieg, Medizinisches und Terror hält er aus verschiedenen Gründen für ungeeignet oder zu riskant. Zugleich erwähnt er auch die (nicht ausbleibenden) ethischen Bedenken von einigen Geschichtskolleginnen und -kollegen gegenüber dem Vorhaben.

Ich selber stehe diesem Projekt etwas ambivalent gegenüber: einerseits finde ich das eine geniale Unterrichtsidee und bin sehr gespannt auf das Ergebnis, aber auch auf die Erfahrungen während des Unterrichts. Andererseits denke ich, dass schon genügend Geschichtsklitterer und -klittererinnen im Internet ihr Unwesen treiben – nicht alle aus Freude am Scherzen (und davon auch nicht alle mit wirklich lustigen Ideen. Sollen sich da jetzt auch noch Studierende einreihen, die ihre Semesterarbeit absolvieren? Aber vielleicht immer noch besser als Fliessband-Proseminar-Arbeiten zu langweiligen Themen, die nur aus dem Internet zusammenkopiert worden sind. In Europa wäre ein solches Seminar allerdings wohl kaum denkbar – oder irre ich mich da?

Public Historian: Geschichtsblog des Monats Juli 2008

public historian

Aus aktuellem Anlass sei in der Rubrik „Geschichtsblog des Monats“ ein Blog vorgestellt, der sich deklarierterweise mit dem Thema Public History befasst, das ja seit kurzem auch in unserem Weblog sachkundig von Kollegin Bea Schumacher behandelt wird. Public Historian ist ein sehr persönlicher Blog der Wissenschaftshistorikerin Suzanne Fischer, die seit kurzem als Kuratorin am Henry-Ford-Museum arbeitet. Fischer berichtet aus ihrer beruflichen und akademischen Tätigkeit und äussert sich zu verschiedenen Aspekten des Public History. Zentrales Anliegen von Fischer sind einfache und kostengünstige Möglichkeiten, wie kleine Museen einen aussagekräftigen Web-Auftritt organisieren können. Public Historian läuft seit September 2006, ist also ein vergleichsweise junger Blog. Er wurde erst vor kurzem in die Blogroll von Cliopatra aufgenommen. Zumindest in der Blogosphäre scheinen die US-Kolleginnen und Kollegen in der Public History nicht so viel weiter zu sein. Allerdings wäre noch die grundsätzliche Frage zu klären, inwiefern Weblogs nicht insgesamt als Gattung der Public History zuzuzählen sind.

Eckdaten

Titel: Public Historian
URL: http://publichistorian.wordpress.com/
Feed: http://publichistorian.wordpress.com/feed/
Autor/innen: Suzanne Fischer
Region: USA
Frequenz: wöchentlich

Buch dieses Tages: Mein Leben als Suchmaschine

leben als suchmaschine

Ich muss ja (schon wieder) vorab um Verzeihung bitten: Ich ahne ja schon das leicht irritierte Stirnrunzeln von Kollega Haber, der sich mit ernsthaften Fragen rund um die wissenschaftliche Nutzung digitaler Medien in den letzten Einträgen verdient gemacht hat – aber wenn ich erstmals seit 10 Jahren wieder in einem öffentlichen Nahverkehrsmittel versuchen muss, meine Lachanfälle so gut es geht zu unterdrücken, weil die Leute schon komisch gucken, und mir verschämt die Tränen aus den Augen wische, dann halte ich das Buch, das diese Lachschüttelkrämpfe verursacht hat für wert, in unserem Blog Erwähnung zu finden. Zumal der Titel – wenn auch etwas irreführend – durchaus passt (und auch der Grund für meinen Kauf war…)

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Geschichte und Neue Medien: Geschichtsblog des Monats Juni 2008

 
Geschichte und Neue Medien

Der Weblog von Alexander König mit dem Titel „Geschichte und Neue Medien“ soll hier stellvertretend für eine Sparte von Geschichtsblogs stehen, die neben jenen der wissenschaftlich und freiberuflich tätigen Historiker/innen in der Blogosphäre tätig sind: Weblogs von Geschichtslehrer/innen. Auch bei den Geschichtslehrer/innen sind jene Personen, die sich intensiv mit den Möglichkeiten und Auswirkungen des digitalen Wandels befassen, in eher geringer Zahl anzutreffen – zumindest auf dem Web. Und doch gibt es immer mehr Versuche, Blogs oder auch Wikis im Schulalltag einzusetzen. Hier seien nur zwei exemplarisch genannt: das Wiki der Kantons-Schule Freudenberg (hier Link zum Fach Geschichte) und das Geschichtsweb an der HFG Oberkirch.

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